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Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
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freies Leben garantiert. Wir können von unseren Bürgern bestimmte Pflichten abverlangen, aber es ist nicht unsere Sache, etwas anderes zu diktieren.“
    „Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?“
    „Du mußt dich zwischen deinen Alternativen entscheiden.“
    „Weiche meiner Frage nicht aus.“
    „Nach alldem, was ich dir erzählt habe, erwartest du von mir, daß ich dir sage, was du zu tun hast. Mach weiter, bau hier ein Programm zur Rettung der Welt auf, bau eine Makrowelt, die um Lea kreist und über die Entwicklung wacht. Als privater Bürger habe ich die Wahl, mich deinem Projekt anzuschließen, aber als Planer muß ich neutral bleiben. Als Planer versuche ich nicht, die kreativen Impulse der Bewohner unserer Makrowelt zu lenken, wie das die planetarische Zivilisation mit jeder neuen Generation versucht hat. Meine Aufgabe besteht darin, den Rahmen zu erhalten und ihn vor Zerstörung zu schützen. Eines Tages wird aus dir ein Planer werden, aber du wirst nicht für dich selbst arbeiten, sondern um den Bewohnern der Makrowelt ihre Freiheit in ihrem eigenen Kontext zu erhalten, weil nämlich allein dieser Kontext dem Makroleben Erfolg gibt. Meine Vorausschau und die anderer Planer darf der Zukunft keine Zwangsjacke aufdrängen. Die Vorausschau muß sich immer darauf beschränken, kreative Erneuerungen zu ermöglichen und alles offenzuhalten. Dir scheint eine autoritäre Spielart vorzuschweben …“
    „Frank, diese Leute sind wir selbst und nicht eine fremde menschenähnliche Kultur!“
    „Da du das erwähnst, es ist durchaus möglich, daß eine fremde Art ausgerottet worden ist, als das Sternenschiff der Siedler zum erstenmal über Lea erschienen ist. Bei unserer Untersuchung des Schiffs haben wir festgestellt, daß sie sehr starke Waffensysteme hatten, stark genug, um ganze Gebiete von Leben zu befreien. Es ist möglich, daß die Siedler nicht mehr weiter wußten und Völkermord begangen haben.“
    „Das war vor langer Zeit, wenn es überhaupt passiert ist. Ich möchte diesen Menschen helfen, Frank.“
    Blackfriar antwortete nach einer langen Stille. „Die Realität bleibt sicher noch für eine lange Zeit hinter deinen Idealen zurück. Gutes Tun hat kein Ende.“
    „Vielleicht unterstützt mich die neue Welt?“
    „Das kannst du ja erfahren. Eines könnte ich dir allerdings genehmigen.“
    „Was ist das?“
    „Das Dorf hat so wenige Einwohner, daß wir sie abholen und hier auf der neuen Welt verteilen könnten. Damit würden wir zahllosen Ungeborenen das Leben retten. Eine starke planetarische Bevölkerung muß außergewöhnlich viele Todesfälle durch natürliche Katastrophen hinnehmen – Erdbeben, Blitzschlag, Überschwemmungen, Tornados, Stürme, Krankheiten. Die Zahlen, die wir von der Erde haben, sind erschreckend. Früher oder später entwickeln Planetenbewohner eine primitive technische Zivilisation, die noch mehr Menschen umbringt, bis schließlich die Grenzen des Wachstums zu dem endgültigen Konflikt führen. Wenn die Kultur Glück hat, entwickelt sie Siedlungen im Weltraum, eröffnet sich die Hilfsmittel des Sonnenraums und nimmt von der natürlichen Umwelt den Druck.“
    „Alle Straßen führen zu uns – das sagst du doch.“
    „Das entwickelt sich zu einer Wahl zwischen Leben und Tod, wie sich aus der Geschichte belegen läßt. Dörfer und Städte waren Urformen des Makrolebens. In ihnen haben sich Menschen versammelt, die sich gegen die Autorität der Götter der Natur aufgelehnt haben. Handel, Kunst, Naturwissenschaft und Technologie sind in städtischen Gebieten geboren worden, und dort hat die menschliche Intelligenz gesehen, daß die Welt vielleicht verändert werden könnte. Ein alter Autor von der Erde hat einmal gesagt, daß das Buch des Lebens nichts weiter als der Krieg des Menschen mit der Natur ist, der Kampf zwischen Dschungel und Dorf. Wir sagen, daß das Buch des Makrolebens der Konflikt zwischen Makroformen und natürlichen Planeten ist. Der Unterschied liegt nur darin, daß wir keinen Konflikt wollen. Wir möchten frei von den Ansprüchen der Planetenbewohner sein, um uns auf unsere eigene Art zu entwickeln. Wir möchten weder Philanthropen noch Zerstörer natürlicher Welten sein. Sie gehören ihren Völkern, ob sie nun menschlich oder nichtmenschlich sind.“
    „Wie oft haben wir die Wahrheit dieser Behauptungen beobachten können? Nur auf der alten Erde in ein paar Kolonien. Haben wir je eine fremde Kultur gesehen, in einer Makroform oder

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