Malibu wartet auf dich
der Junge und Garrett nach Amerika zurückkehrten, würde ihr Vater wenigsten von den glücklichen Erinnerungen zehren können. Ihre eigenen Erinnerungen waren weniger glücklich, und das hatte nichts mit Brians Anwesenheit zu tun.
Nachdem ihr Vater den letzten Zug gemacht und Brian schachmatt gesetzt hatte, hob er den Kopf. "Hast du Garrett draußen gelassen?"
"Nein, ich bin hier, Geoffrey." Garrett ging an Sarah vorbei und stellte sich neben den Kamin. "Ein interessantes Spiel?"
fragte er interessiert. Er verriet mit keinem Wimpernzucken, dass Sarah und er sich am Strand ein heftiges Wortgefecht geliefert hatten.
Ihr Vater nickte. "Ich werde meinen Schachpartner vermissen."
"Ich muss für eine Weile nach Los Angeles zurückkehren", erklärte Garrett ruhig. "Und ich möchte, dass Brian mich begleitet.
Allerdings habe ich noch eine andere Idee", fügte er hinzu.
Obwohl er zu ihrem Vater sprach, sah er Sarah an. "Warum kommt ihr beide nicht einfach mit? Wir haben Platz genug, und so können wir alle zusammen noch etwas Zeit miteinander verbringen." Ihr stockte der Atem. Die erfreuten Mienen von Brian und ihrem Vater zeigten, wie begeistert sie von Garretts Vorschlag waren. Der triumphierende Ausdruck auf Garretts Gesicht sagte mehr als tausend Worte. Er hatte geahnt, dass sie sich weigern würde, und deshalb erst ihren Vater und Brian auf seine Seite gezogen, damit sie die Einladung unmöglich ablehnen konnte!
5. KAPITEL
Als Sarah eine Woche später mit ihrem Vater in Los Angeles aus dem Flugzeug stieg, wunderte sie sich noch immer, wie sie sich zu der Reise hatte überreden lassen können. Eigentlich war sie weniger überredet als vielmehr genötigt worden.
Nachdem Garrett in jener Nacht die überraschende Einladung ausgesprochen hatte, waren all ihre Argumente, weshalb sie unmöglich so kurzfristig nach Amerika fliegen könnten, von dem einen oder anderen Mitglied des Männertrios vom Tisch gewischt worden - hauptsächlich von ihrem Vater. Sie hatte von Anfang an auf verlorenem Posten gekämpft.
Zumindest war nicht alles nach Garretts Willen gegangen.
Sarah hatte darauf beharrt, dass sie nicht sofort aufbrechen könnten und noch einiges organisieren müssten, bevor sie das Land verließen. Garrett hatte dem bereitwillig zugestimmt.
Immerhin hatte er die große Schlacht gewonnen und konnte ihr nun in einem kleineren Gefecht den Sieg überlassen.
Und nun waren sie hier. Sobald sie den Zoll passiert hatten, würde Sarah Garrett wieder sehen. Am Vorabend hatte er sie in dem Londoner Hotel angerufen, in dem sie abgestiegen waren, und hatte ihnen mitgeteilt, dass er sie persönlich abholen würde.
Sie hatte sich unter dem Vorwand, duschen zu wollen, zurückgezogen und ihren Vater den Anruf entgegennehmen lassen. Als sie jedoch später ins Wohnzimmer der gemeinsamen Suite zurückgekehrt war, hatte er ihr aufgeregt von den Plänen berichtet.
Ihr Vater war der einzige Grund, weshalb sie in die Reise eingewilligt hatte, und sie hatte seine Freude nicht durch irgendwelche sarkastischen Kommentare dämpfen wollen.
Garrett hatte sie zu einem Besuch seiner Heimat genötigt, weil er seine Verführungsversuche in England aus geschäftlichen Gründen nicht weiter fortsetzen konnte. Eine andere Erklärung für die unerwartete Einladung fiel ihr nicht ein. Er hätte diesen Vorschlag sicher nicht gemacht, wenn Amanda noch gelebt hätte.
Nein, er hatte genau gewusst, wie euphorisch ihr Vater auf die Aussicht reagieren würde, mehr Zeit mit seinem Enkel zu verbringen - genauso, wie er gewusst hatte, dass ihr gar keine andere Wahl bleiben würde, als nachzugeben.
"Das ging ja schnell", meinte ihr Vater wenig später, als sie sich mit ihrem Gepäck auf die Suche nach Garrett machten.
Sarah war viel zu angespannt, um ihm zu antworten. In seiner Freude merkte ihr Vater gar nicht, dass sie nervlich ein Wrack war.
Sie entdeckte Garrett sofort in der Menge. Sein Haar schimmerte im Sonnenschein fast golden, außerdem überragte er die Menschen um ihn her. Als er sie bemerkte, leuchteten seine Augen auf. Dann bedeutete er dem Mann an seiner Seite, sich um das Gepäck zu kümmern, schüttelte ihrem Vater herzlich die Hand und drehte sich zu Sarah um.
Ihr stockte der Atem, während sie auf seinen nächsten Schritt wartete, und seufzte erleichtert auf, als er ihr lediglich die Hände auf die Schultern legte und sich vorbeugte, um ihr einen brüderlichen Kuss auf die Wange zu geben.
"Feigling", schalt er sie leise, bevor er
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