Malibu wartet auf dich
gewesen wäre?
Er hätte eine Waffe haben können
"Eine Waffe?" wiederholte sie erschrocken.
"Entschuldige", bat er zerknirscht, als er ihr plötzlich blasses Gesicht bemerkte. "Ich bin in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der Waffen eine Selbstverständlichkeit sind. Mir war ganz entfallen, wie anders hier alles ist."
"So sehr unterscheidet England sich nicht mehr von Amerika." Bekümmert schüttelte sie den Kopf. "Auch hier gibt es sinnlose Morde, Gewalt nur um der Gewalt willen. Ich ... Es war nur die Vorstellung, dass Brian etwas passieren könnte."
"Schon gut, Sarah." Tröstend legte er den Arm um sie. "Ich lasse nicht zu, dass einem von euch etwas passiert. Niemals."
Sie durfte nicht dulden, dass er solche Dinge sagte. Zu viel stand zwischen ihnen. "Bitte lass mich los, Garrett", befahl sie spröde.
"Meinst du, das würde ich nicht tun, wenn ich könnte", entgegnete er selbstironisch. "Das Letzte, was ich wollte, als ich herkam, war eine Beziehung mit irgendeiner Frau - und schon gar nicht mit dir."
Weil sie Amandas Schwester war. Sie hatte Recht gehabt, dieser Mann hatte Amanda nie geliebt! "Darüber brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen", erwiderte sie ruhig. "Du wirst nämlich keine Beziehung mit mir haben."
"Die habe ich bereits."
"Es gehören immer zwei dazu, Garrett." Vergeblich versuchte sie, seinen Arm abzuschütteln.
Zweifelnd sah er sie an. "Willst du es etwa abstreiten?"
"Natürlich." Ihr Herz klopfte, als wollte es zerspringen. "Ich mag dich nicht, ich habe dich nie gemocht."
"Aber du reagierst auf mich", beharrte er nachdrücklich. "Das genügt für den Anfang."
"Nein!"
"Doch! Wir beide wissen, dass wir in dieser Minute im Sand liegen könnten, und du würdest mich gewähren lassen."
Sarah erschauerte bei dem erotischen Bild, das seine Worte heraufbeschworen. Sie beide im warmen Sand, eng umschlungen, vereint... Sie konnte nichts dergleichen für Garrett empfinden - sie durfte es nicht.
"Wir wissen auch, dass ich es nicht tun werde", fügte er rau hinzu. Sarah war zutiefst beschämt über die Enttäuschung, die sie plötzlich empfand. "Du bist etwas Besonderes, Sarah, und uns verbindet etwas Außergewöhnliches. Wenn wir uns lieben, wird es nicht in aller Heimlichkeit geschehen."
Wenn sie sich liebten ... Nicht "falls", sondern "wenn". Sie riss sich los. "All diese kleinen Möchtegernschauspielerinnen, die sich eine Rolle in einem deiner Filme erhoffen, mögen vielleicht versessen darauf sein, das Bett mit dir zu teilen, aber ich bin es nicht!" Ihre Augen funkelten vor Empörung.
"Ich habe noch nie die Rollen in meinen Filmen als
,Belohnung für geleistete Dienste' vergeben", beteuerte Garrett.
"Nicht einmal an Amanda?" konterte sie. "Ist sie nicht mit dir ins Bett gegangen, weil sie glaubte, du könntest ihr bei ihrer Karriere behilflich sein, und am Ende erwartete sie dein Kind?"
"Hat sie euch das erzählt?" erkundigte er sich ungläubig.
"Ich war erst sechzehn, als sie starb, also noch zu jung, als dass sie mit mir über ihr Sexleben mit dir gesprochen hätte."
"Wenn sie mit dir darüber gesprochen hätte, wäre dir sofort klar gewesen, dass es sich so nicht zugetragen haben kann."
"Amanda hat dich nicht geliebt..."
"Nein, aber sie hat mich begehrt." Sein Blick war so kalt, dass Sarah unwillkürlich zurückwich.
"Du hättest ja nicht nachgeben müssen", warf sie ihm wütend vor. "Sie war erst achtzehn, Garrett. Achtze hn!"
Seufzend schob er die Hände in die Hosentaschen. "Ich wünschte, ich könnte meine Ehe mit Amanda erklären ..."
"Ich will über deine Ehe mit meiner Schwester nichts wissen.
Es reicht, dass sie überhaupt geschlossen wurde!"
"Sarah ..."
"Fass mich nicht wieder an", warnte sie ihn. "Sag einfach meinem Vater und Brian Gute Nacht, und dann geh! Ich werde dafür sorgen, dass ich nicht in der Nähe bin, wenn du Brian morgen abholst." Sie machte auf dem Absatz kehrt und eilte zurück zum Cottage.
Am liebsten wäre sie sofort auf ihr Zimmer gegangen, aber ihr war klar, wie sonderbar es auf Brian und ihren Vater gewirkt hätte, wenn sie unmittelbar nach ihrem Strandspaziergang mit Garrett verschwunden wäre. Also straffte sie die Schultern und gesellte sich zu den beiden ins Wohnzimmer.
Brian und sein Großvater waren noch immer in die Partie vertieft und schienen Sarahs Anwesenheit überhaupt nicht wahrzunehmen.
Gleichgültig, wie schmerzlich für sie das Wiedersehen mit Garrett auch sein mochte, Brians Besuch war es wert gewesen.
Wenn
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