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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Staatsgeschäfte erledigt hatte, verbeugten sich die Diener und Höflinge, denen er begegnete, und ließen ihn stumm vorbei.
    Kail trug Schwarz, und sein Gesicht war grau vor Erschöpfung und Sorge. Die ordentlichen Stapel von Schriftstücken auf Brands massivem Schreibtisch verrieten, daß er trotz seiner Trauer nicht nur seine eigene Arbeit erledigt hatte, sondern auch die seines Vaters. Er blickte auf, als Garion eintrat, und wollte sich erheben.
    »Bleibt sitzen«, forderte Garion ihn auf. »Für Förmlichkeiten haben wir zuviel zu tun.« Er blickte seinen müden Freund an. »Es tut mir so leid, Kail«, sagte er traurig. »Es schmerzt mich mehr, als ich Euch sagen kann.«
    »Danke, Eure Majestät.«
    Garion ließ sich in den Sessel ihm gegenüber fallen, und seine eigene Erschöpfung überschwemmte ihn plötzlich wie eine Flutwelle. »Ich konnte noch keine Einzelheiten erfahren«, sagte er. »Könnt Ihr mir sagen, was genau passiert ist?«
    Kail nickte und lehnte sich zurück. »Es war vor einem Monat«, begann er. »Kurz nachdem Ihr nach Drasnien abgereist seid. Eine Handelsabordnung kam von König Anheg an. Ihre Beglaubigungsschreiben schienen einwandfrei zu sein, aber sie waren etwas vage, was den Grund ihres Besuches betraf. Wir nahmen sie mit der üblichen Höflichkeit auf, und sie verbrachten die meiste Zeit in den Gemächern, die wir ihnen zugewiesen hatten. Dann, eines Abends, nachdem mein Vater etwas mit Königin Ce'Nedra besprochen hatte und er auf dem Weg zurück zu seinen Gemächern war, begegnete er diesen Cherekern in der Nähe der königlichen Gemächer. Er fragte, ob er ihnen behilflich sein könne, da griffen sie ihn ohne jegliche Vorwarnung an.« Kail hielt inne, und Garion sah, wie seine Gesichtsmuskeln sich verkrampften. Dann holte Kail tief Luft und strich mit der Hand über die übermüdeten Augen. »Eure Majestät, mein Vater war nicht einmal bewaffnet. Er tat sein Bestes, sich zu verteidigen, und er konnte gerade noch um Hilfe rufen, ehe sie ihn niederstreckten. Meine Brüder und ich eilten ihm zur Hilfe, ebenso einige der Wachposten in der Zitadelle. Wir versuchten, die Meuchler gefangenzunehmen, doch sie ergaben sich nicht.« Er runzelte die Stirn. »Es war fast, als wollten sie sterben. Wir hatten keine Wahl, als sie zu töten.«
    »Alle?« erkundigte sich Garion mit dumpfem Druck auf den Magen.
    »Alle außer einem«, antwortete Kail. »Mein Bruder Brin schlug ihm das stumpfe Ende einer Axt auf den Hinterkopf. Seither ist er noch nicht zu Bewußtsein gekommen.«
    »Tante Pol ist hier. Sie wird ihn aufwecken – wenn es überhaupt möglich ist.« Sein Gesicht wurde finster. »Und wenn er erwacht, wird er mir Rede stehen müssen!«
    »Auch ich möchte einige Antworten.« Kail hielt mit besorgter Miene inne. »Belgarion, sie hatten ein Schreiben von König Anheg. Deshalb ließen wir sie ein.«
    »Ich weiß nicht, ob es da eine logische Erklärung gibt.«
    »Ich habe das Schreiben. Es trägt sein Siegel und seine Unterschrift.«
    »Ich habe eine Sitzung des Alornischen Rates einberufen«, erklärte ihm Garion. »Sobald Anheg hier ist, werden wir das klären können.«
    »Wenn er kommt«, entgegnete Kail düster.
    Die Tür schwang leise auf, und Ce'Nedra führte die anderen herein.
    »Und nun wollen wir sehen, ob wir Licht in die Sache bringen können«, sagte Belgarath energisch. »Haben von den Meuchlern welche überlebt?«
    »Einer, Ehrwürdiger«, antwortete Kail, »aber er ist bewußtlos.«
    »Wo ist er?« fragte Polgara.
    »Wir legten ihn in den Nordturm, meine Lady. Die Ärzte haben seine Verletzungen versorgt, doch konnten sie ihn bisher nicht zu sich bringen.«
    »Ich kümmere mich sofort darum«, sagte sie.
    Botschaft durchquerte das Gemach und legte mitfühlend eine Hand auf die Schulter des jungen Rivaners. Kail biß die Zähne zu sammen, und plötzlich stiegen Tränen in seine Augen.
    »Sie hatten ein Schreiben von Anheg, Großvater«, wandte Garion sich an den Alten. »Dadurch fanden sie Einlaß in die Zitadelle.«
    »Habt Ihr es zur Hand?« fragte Belgarath Kail.
    »Ja, Ehrwürdiger. Es ist hier.« Kail blätterte durch einen Stoß Schriftstücke.
    »Es ist am besten, wir fangen damit an«, meinte der alte Mann. »Der gesamte Alornische Bund hängt davon ab, also sehen wir zu, daß wir die Sache möglichst schnell klären.«
    Spät an diesem Abend kehrte Polgara von ihrer Untersuchung des überlebenden Attentäters zurück. Ihr Gesicht war düster, als sie das königliche

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