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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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während Anheg und Garion damit beschäftigt gewesen wären, einander zu vernichten, hätte es sich vermutlich als nicht zu schwierig für ihn erwiesen, auch ihre beiden Reiche in seinen Griff zu bekommen.«
    »Vor allem mit dieser Flotte, die seine Leute bei Jarviksholm bauen«, fügte Anheg hinzu.
    »Seine Strategie scheint einerseits sehr einfach und andererseits sehr komplex zu sein«, sagte General Brendig nachdenklich. »Und sie war nahe daran, zum Erfolg zu führen.«
    »Zu nahe!« stellte Polgara fest. »Was unternehmen wir dagegen, Vater?«
    »Ich glaube, wir werden einschreiten müssen«, antwortete Belgarath. »Dieser Bursche Ulfgar möchte offenbar Alorien immer noch wiedervereinen – doch mit sich selbst als Nachfolger von Bärenschulter. Der Kult hat es dreitausend Jahre lang mit Subversion versucht, jetzt hofft er offenbar, daß es ihm mit Krieg gelingt!«
    Garions Gesicht verdüsterte sich. »Nun, wenn die Burschen Krieg wollen, sind sie an die Richtigen geraten!«
    »Darauf würde ich sogar trinken«, bestätigte Anheg. Er überlegte kurz. »Wenn du meinen Vorschlag hören möchtest: Ich glaube, es wäre nicht schlecht, wenn wir Jarviksholm zerstören, ehe wir gegen Rheon marschieren. Wir möchten doch nicht, daß diese cherekischen Kultanhänger sich uns von hinten, aus den drasnischen Sümpfen heraus in den Rücken fallen, und ganz sicher wollen wir keine Kultflotte im Meer der Stürme. Selbst wenn nur die Hälfte von Greldiks Worten wahr wäre, würden wir Feuer an diese Werften legen müssen, ehe sie ihre Kriegsschiffe vom Stapel laufen lassen. Du könntest einen großen Sieg über Rheon erzielen, Garion, und dann bei deiner Heimkunft eine sehr unangenehme Besatzungsmacht auf Riva vorfinden.«
    Garion überlegte. »Na gut. Also zuerst nach Jarviksholm, dann nach Rheon, wo wir uns diesen Ulfgar vornehmen werden. Ich möchte mir diesen Mann wirklich ansehen, der sich einbildet, er sei groß genug, in Bärenschulters Fußstapfen zu treten.«

19
    Tut mir leid, Kail«, sagte Garion zu seinem Freund, als sie im königlichen Arbeitsgemach saßen, in das die Morgensonne schien. »Aber ich brauche Euch und Eure Brüder hier in Riva. Ich nehme den größten Teil unserer Streitkräfte mit, und jemand muß bleiben, um die Stadt zu verteidigen, falls es Schiffen des Bärenkults gelingen sollte, uns zu entwischen.«
    Kails Verärgerung war unverkennbar. »Das ist doch nicht der wahre Grund?« Seine Stimme klang anklagend.
    »Nicht völlig«, gab Garion zu. »Ich weiß, wie sehr ihr drei euren Vater geliebt habt, und wie sehr es euch danach drängt, Rache an den Leuten zu nehmen, die für seinen Tod verantwortlich sind.«
    »Ist das nicht natürlich?«
    »Das schon. Doch wer von Rachegelüsten beherrscht ist, kann nicht klar denken. Solche Männer handeln unüberlegt und bringen dadurch sich selbst und andere in Gefahr. Eure Familie hat bereits zu viele Verluste erlitten – zuerst traf es Euren Bruder Olban, dann Arell, und nun Euren Vater. Deshalb will ich nicht auch noch euch übrige in Gefahr bringen.«
    Kail erhob sich. Sein Gesicht hatte sich vor unterdrücktem Zorn gerötet. »Hat Eure Majestät noch weitere Anweisungen für mich?« erkundigte er sich steif.
    Garion seufzte. »Nein, Kail, jedenfalls im Augenblick nicht. Ihr wißt, was hier zu tun ist.«
    »Jawohl, Eure Majestät.« Kail verbeugte sich knapp, drehte sich um und verließ das Gemach.
    Belgarath trat durch die andere Tür ein.
    »Es hat ihm gar nicht gefallen«, wandte Garion sich an ihn.
    »Das nahm ich auch nicht an.« Der alte Mann zuckte die Schultern und kratzte sich an der bärtigen Wange. »Aber er ist zu wichtig für uns hier in der Zitadelle, als daß wir sein Leben in Gefahr bringen dürften. Er wird eine Weile zornig sein, doch dann kommt er darüber hinweg.«
    »Wird Tante Pol auch hierbleiben?«
    Belgarath verzog das Gesicht. »Nein, sie besteht darauf mitzukommen. Zumindest sind die anderen Ladies so vernünftig einzusehen, daß ein Schlachtfeld nicht der richtige Ort für eine Dame ist. Ich glaube, wir werden auch Botschaft hierlassen. Er hat kein Gefühl für persönliche Gefahr, und das kann sich sehr schlimm auswirken, sobald der Kampf beginnt. Du solltest jetzt hier Schluß machen. Die Flut wird bald einsetzen, und wir sind so gut wie aufbruchsbereit.«
    Nachdem der Seevogel an diesem sonnigen Morgen mit der Flotte rivanischer Schiffe den Hafen verlassen hatte, setzten sich Garion und die anderen in die niedrige

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