Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
möglich zu mildern.« Er blickte Botschaft ernst an. »Ich glaube, der da ist klüger, als Garion war. Aber ihm fehlt offenbar Garions Abenteuergeist – und er ist ein kleines bißchen zu gut erzogen.«
    »Ich bin sicher, du versuchst auch dagegen etwas zu unternehmen.«
    Belgarath machte es sich in einem anderen Sessel bequem und streckte die Füße dem Feuer entgegen. »Was hast du gemacht? Ich habe dich seit Garions Vermählung nicht mehr gesehen.«
    »Ich dachte, jemand sollte ein Auge auf die Angarakaner haben«, antwortete Beldin und kratzte sich heftig in einer Achselhöhle.
    »Und?«
    »Und was?«
    »Das ist eine aufreizende Angewohnheit, die du seit neuestem hast. Was machen die Angarakaner?«
    »Die Murgos sind noch völlig erschüttert über Taur Urgas Tod.« Beldin lachte. »Er war zwar völlig wahnsinnig, aber er hat sie zusammengehalten – bis Cho-Hag ihn mit dem Säbel durchbohrte. Sein Sohn Urgit taugt als König nicht viel, kaum daß sie auf ihn hören. Bei den westlichen Grolims geht überhaupt nichts mehr. Ctuchik ist tot, und Torak ist tot, und den Grolims bleibt nichts anderes, als von alten Zeiten zu träumen. Ich würde sagen, die Murgogesellschaft ist nahe daran, völlig zusammenzubrechen!«
    »Gut! Mit den Murgos aufzuräumen, war bisher eines der Hauptziele meines Lebens.«
    »Ich würde mich nicht zu früh freuen«, sagte Beldin säuerlich. »Nachdem 'Zakath erfuhr, daß Belgarion Torak besiegt hat, gab er das Märchen von der Einigkeit der Angarakaner auf und marschierte mit seinen Malloreanern gegen Rak Goska. Viel hat er davon nicht übriggelassen.«
    Belgarath zuckte die Schultern. »Eine besonders schöne Stadt war es sowieso nicht.«
    »Jetzt ist sie es noch viel weniger. 'Zakath hält Kreuzigungen und Pfählungen für lehrreich. Was von Rak Goskas Mauern übrig ist, zierte er mit den Beispielen seines Anschauungsunterrichts. Wohin er auch immer in Cthol Murgos zieht, er hinterläßt stets eine Fährte besetzter Kreuze und Pfähle.«
    »Ich stelle fest, daß ich das Unglück der Murgos mit Fassung tragen kann«, erklärte Belgarath salbungsvoll.
    »Ich glaube, du solltest die Dinge realistischer sehen, Belgarath«, knurrte der Bucklige. »Wir könnten wahrscheinlich ebenso viele Mann auf die Beine bringen wie die Murgos, wenn es notwendig sein sollte, aber man redet nicht ohne Grund von den ›zahllosen Horden des grenzenlosen Mallorea‹. 'Zakath hat ein sehr großes Heer, außerdem hat er die meisten Hafenstädte an der Ostküste in der Hand und kann so viele weitere Truppen auf dem Seeweg herbeischaffen, wie er nur will. Wenn es ihm gelingt, die Murgos auszurotten, wird er im Süden unmittelbar vor unseren Toren lagern und zwar mit einer Menge Soldaten, denen langweilig ist. Bestimmt werden ihm da gewisse Ideen kommen.«
    Belgarath brummte: »Darüber mache ich mir Sorgen, wenn es wirklich soweit ist.«
    »Oh, übrigens«, sagte Beldin plötzlich mit ironischem Grinsen, »ich habe herausgefunden, was der Apostroph vor seinem Namen bedeutet.«
    »Wessen Namen?«
    »'Zakaths. Würdest du glauben, daß es für ›Kal‹ steht?«
    »Kal Zakath?« Belgarath starrte ihn tatsächlich ungläubig an.
    »Ist das nicht eine ungeheure Unverschämtheit?« Beldin lachte. »Ich nehme an, die malloreanischen Kaiser sehnen sich insgeheim schon seit nach der Schlacht von Vo Mimbre nach diesem Titel, aber sie hatten wohl immer Angst, Torak würde aufwachen und sich über ihre Anmaßung empören. Nun, da er tot ist, haben eine Menge Malloreaner angefangen ihren Herrscher ›Kal Zakath‹ zu nennen – zumindest die, die ihren Kopf behalten wollen!«
    »Was bedeutet denn ›Kal‹?« erkundigte sich Botschaft.
    »Es ist ein angarakanisches Wort für König und Gott«, erklärte Belgarath. »Vor fünfhundert Jahren hat Torak den Kaiser von Mallorea abgesetzt und höchstpersönlich seine Horden gegen den Westen geführt. Die Angarakaner – alle, die Murgos, Nadraker, Thulle, genau wie die Malloreaner – nannten ihn Kal Torak.«
    »Was ist geschehen?« fragte Botschaft neugierig. »Als Kal Torak im Westen einmarschierte, meine ich.«
    Belgarath zuckte die Schultern. »Es ist eine sehr alte Geschichte.«
    »Nicht, wenn man sie noch nicht gehört hat!« entgegnete Botschaft.
    Beldin warf Belgarath einen Blick zu. »Er ist schlagfertig, findest du nicht?«
    Belgarath blickte Botschaft nachdenklich an. »Na gut. Machen wir es kurz: Kal Torak wälzte Drasnien nieder, belagerte acht Jahre lang die

Weitere Kostenlose Bücher