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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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daran denken, daß es besser ist, es richtig zu machen.«
    Der cherekische Riese lachte. »Durnik, du bist wirklich unbezahlbar, weißt du das?«
    Ein weiterer Mauerteil kippte nach außen. Schreckensschreie gellten, und Alarm wurde geschlagen. Das Läuten der Sturmglocken hallte durch die Straßen der befestigten Stadt.
    »Soll ich jetzt meine Männer rufen?« fragte Barak Garion aufgeregt.
    »Warten wir, bis die ganze Mauer eingestürzt ist«, antwortete Garion. »Ich möchte nicht, daß sie den Hang hochstürmen, während noch die Steine herabpoltern.«
    »Da kommt sie schon!« Lelldorin lachte begeistert und deutete auf das letzte, eben zusammensackende Stück der Nordmauer.
    »Ruft die Männer!« befahl Garion knapp und griff über die Schulter nach dem mächtigen Schwert auf seinem Rücken.
    Barak holte tief Luft. »Los!« brüllte er donnernd.
    Mit vielstimmigem Schlachtruf stürmten Rivaner und Nadraker durch den Matsch und Schlamm und begannen, über die Trümmer der Nordmauer in die Stadt zu klettern.
    »Rasch!« brüllte Barak jetzt. »Wir versäumen den ganzen Kampf, wenn wir uns nicht beeilen!«

24
    Der Kampf war kurz und in vielen Fällen sehr unschön. Jede Gruppe von Garions Armee war von Javelin und seiner Nichte eingehend mit dem Plan der Stadt vertraut gemacht worden, und alle hatten genaue Anweisungen erhalten. Gezielt bewegten sie sich durch die verschneiten und von Feuern erhellten Straßen, um jeweils ganz bestimmte Häuser zu besetzen. Andere Truppenteile, die zu beiden Seiten der Bresche in der Nordmauer eindrangen, legten einen Verteidigungsring entlang der Linie, die Javelin auf Liselles Karte eingetragen hatte. Sie rissen die Häuser dort nieder und errichteten mit den Trümmern Barrikaden auf den äußeren Straßen.
    Der erste Gegenangriff erfolgte kurz vor Morgengrauen. Brüllend stürmten Bärenkultangehörige aus den engen Straßen außerhalb des Verteidigungsringes. Sie kletterten über den Schutt und die Trümmer der niedergerissenen Häuser und rannten geradewegs in einen Pfeilhagel von den Dächern und aus den oberen Fenstern. Erst nach großen Verlusten wichen sie zurück.
    Als der Morgen sich bleich und grau am schneeigen Horizont zeigte, wurden die letzten Widerstandsnester innerhalb des Verteidigungsringes ausgehoben, und das Nordviertel von Rheon war fest in rivanischer Hand. Garion stand ernst an einem zerbrochenen Fenster. Es bot einen guten Überblick über das eingeebnete Gelände, das die äußere Grenze des Stadtteils unter seiner Kontrolle bildete. Die Leichen der Kultleute, die den Gegenangriff gewagt hatten, lagen in grotesken Haufen, bereits mit Schnee bepudert.
    »Kein schlechter kleiner Kampf«, stellte Barak fest, der noch mit dem blutigen Schwert in der Hand die Stube betrat. Er stellte seinen eingebeulten Schild in eine Ecke und schloß sich Garion am Fenster an.
    »Mir gefiel er nicht«, antwortete Garion und deutete auf die Toten unten. »Menschen zu töten ist eine ungeschickte Weise, sie bekehren zu wollen.«
    »Sie haben diesen Krieg angefangen, Garion, nicht du!«
    »Nein«, verbesserte ihn Garion. »Ulfgar hat ihn angefangen. Er ist es, den ich haben will.«
    »Dann müssen wir ihn für dich holen.« Barak wischte sein Schwert sorgfältig mit einem Umhangfetzen ab.
    Im Lauf des Tages kam es zu weiteren heftigen Gegenangriffen in der Stadt, doch sie endeten nicht viel anders als der erste. Garions Stellungen waren zu stark und durch Bogenschützen zu gut gesichert, als daß der Feind sie hätte einnehmen können.
    »Sie kämpfen nicht sehr gut in Gruppen«, stellte Durnik an einem Fenster im Obergeschoß eines halb niedergerissenen Hauses fest.
    »Ihnen fehlt es an der richtigen Zucht«, erwiderte Silk. Der kleine Mann hatte es sich auf einem Sofa bequem gemacht und schälte einen Apfel mit einem scharfen kleinen Messer. »Einzeln sind sie tapfer wie Löwen, doch die Vorstellung von Unterstützung im Kampf ist ihnen noch recht fremd.«
    »Das war ein bemerkenswerter Schuß«, lobte Barak Lelldorin, der gerade durch das zerbrochene Fenster gezielt hatte.
    Lelldorin zuckte die Schultern. »Kinderspiel! Aber dieser Kerl, der da auf dem Dach eines Hauses einige Straßen entfernt dahinschleicht – das ist schon etwas anderes.« Er legte einen neuen Pfeil an, spannte und schoß, alles zügig in einer Bewegung.
    »Getroffen!« rief Barak.
    »Natürlich.«
    Gegen Abend kehrten Polgara und Beldin zum Lager vor der Stadt zurück. »Also«, sagte der bucklige

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