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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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paar Fuß erwiesen sich als schwierig, denn er stieß auf Maulwürfe und Würmer. Ein heftiges Keckern verriet ihm, daß er einen Dachs gestört hatte. Dann gelangte er zu einer Felsschicht und tastete sie nach Rissen ab.
    »Links von dir!« murmelte Durnik. »Ist das nicht ein Spalt?«
    Garion fand ihn und wand sich in ihm abwärts. Er hatte das Gefühl, daß der Spalt immer feuchter wurde, je tiefer er kam. »Es ist naß da unten«, flüsterte er, »aber der Spalt ist so eng, daß kaum Wasser hochsickert.«
    »Erweitern wir ihn – doch nicht zu sehr. Nur so, daß ein Rinnsal herauf kann.«
    Garion setzte seinen Willen ein und spürte, wie der Durniks sich ihm anschloß. Gemeinsam drückten sie den Spalt ein bißchen auseinander. Das Wasser unterhalb der Felsschicht schoß hoch. Sie zogen sich zurück und spürten, wie das Wasser die feste Erde unter der Mauer zu durchdringen begann.
    »Gehen wir ein Stück weiter«, schlug Durnik leise vor. »Wir sollten sechs bis acht Stellen unter der Mauer öffnen, damit der Boden gründlich getränkt wird. Morgen nacht verbreitern wir dann die Spalten.«
    »Wird dadurch nicht der ganze Hügel abgeschwemmt?« fragte Garion ebenso leise.
    »Wahrscheinlich.«
    »Das wird unseren Truppen den Sturm erschweren.«
    »Nasse Füße sind unvermeidlich«, meinte Durnik. »Aber das ist immer noch besser als der Versuch, eine Mauer zu erklimmen, wenn kochendes Öl herabgeschüttet wird. Findest du nicht?«
    »Viel, viel besser«, bestätigte Garion.
    Sie schlichen weiter durch die eisige Nacht. Da streifte etwas Garions Wange. Zunächst achtete er nicht darauf, doch dann wurde es stärker – es war etwas Weiches, Kaltes, Feuchtes. Er erschrak. »Durnik«, flüsterte er. »Es fängt zu schneien an.«
    »Habe ich bemerkt. Ich furchte, es wird recht ungemütlich für uns werden.«
    Der Schnee fiel die restliche Nacht hindurch, bis in den Morgen hinein. Hin und wieder kam es zu Schneegestöber, daß die Flocken um die düstere Befestigung wirbelten, und dann und wann zu Ruhepausen. Es war nasser, schwerer Schnee, der auf dem Boden sogleich zu Matsch wurde.
    Kurz vor Mittag hüllten sich Garion und Lelldorin in dicke Wollumhänge, schlüpften in feste Stiefel und stapften aus dem Lager zur Nordmauer von Rheon. Als sie etwa zweihundert Schritt vom Fuß des Hügels entfernt waren, bemühten sie sich, Soldaten auf Patrouille vorzutäuschen. Garion spähte hoch zur befestigten Stadt, und wieder weckte der Anblick der rotschwarzen Bärenfahne unerklärlichen Grimm in ihm. »Bist du sicher, daß du in der Dunkelheit deine Pfeile auch erkennen wirst?« fragte er seinen Freund. »Da drüben stecken eine Menge Pfeile im Boden, weißt du.«
    Lelldorin legte einen Pfeil an und schoß in weitem Bogen zur Stadt. Der gefiederte Schaft hob sich hoch in die Luft und sauste etwa fünfzig Schritte entfernt in das schneebedeckte Gras am unteren Hang. »Ich habe die Pfeile selbst angefertigt, Garion«, erklärte er und holte einen zweiten aus dem Köcher auf dem Rücken. »Glaub mir, ich erkenne sie, sobald meine Finger sie berühren.« Er lehnte sich zurück und legte ihn an die Sehne. »Wird der Boden unter der Mauer schon weich?«
    Garion schickte seinen Gedanken zum Hügel und spürte die kalte dumpfe Feuchtigkeit der Erde unter dem Schnee. »Allmählich«, erwiderte er. »Er fühlt sich jetzt allerdings noch ziemlich fest an.«
    »Es ist schon fast Mittag, Garion«, sagte Lelldorin ernst und griff nach einem weiteren Pfeil. »Ich weiß, wie überlegt Durnik alles angeht, aber wird es wirklich funktionieren?«
    »Es dauert nur eine Weile«, beruhigte Garion ihn. »Erst müssen die unteren Erdschichten durchweichen, dann kann das Wasser zu dem Boden unmittelbar unter der Mauer aufsteigen. So schnell geht das nicht. Es wäre auch schlimm, wenn das Wasser plötzlich aus Kaninchenbauen und Mäuselöchern schösse, denn dann würden die Wachen oben auf der Mauer darauf aufmerksam und wüßten, daß etwas nicht stimmt.«
    »Und stell dir erst vor, wie die Kaninchen und Mäuse sich fühlen würden!« Lelldorin grinste und schoß einen vierten Pfeil ab. Sie stapften weiter, und Lelldorin markierte mit täuschendem Gleichmut die restliche Ausgangslinie für den nächtlichen Angriff.
    »Na gut«, sagte Garion. »Ich weiß jetzt, daß du deine Pfeile erkennen kannst, aber was ist mit uns? Für mich fühlt sich ein Pfeil wie der andere an!«
    »Dafür gibt es eine einfache Lösung«, beruhigte ihn der junge

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