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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Panik verriet. Wieder hob der Mann die Hand, doch mit einemmal kippte er nach vorn, vom Karren in den braunen Matsch. Durniks Keule hatte ihn am Hinterkopf getroffen.
    Schreckensschreie wurden laut, als der Kultführer fiel. Mehrere seiner Leute versuchten verstört, den Reglosen hochzuheben, doch Durniks Keule, die immer wieder durch die Luft pfiff und traf, ließ es nicht zu. Andere bemühten sich, mit ihren Körpern einen Wall zu bilden, um zu verhindern, daß Garion den mit dem Gesicht im Matsch liegenden Ulfgar erreichte, doch Lelldorins Pfeilhagel schlug eine Bresche in diese pelzige Mauer. Garion stapfte auf seltsame Weise abwesend und unbeeindruckt durch dieses Blutvergießen und schwang sein mächtiges Schwert weit ausholend inmitten der panikerfüllten Verteidiger. Es war ihm kaum bewußt, wenn die Klinge durch Fleisch und Knochen schnitt, und nachdem er etwa ein Dutzend niedergestreckt hatte, ergriff der Rest die Flucht.
    »Lebt er noch?« wandte er sich keuchend an den Schmied.
    Durnik drehte den reglosen Ulfgar um und zog eines seiner Lider hoch. »Ja, er weilt noch unter uns«, antwortete er. »Ich habe ihn mit großer Vorsicht niedergeschlagen.«
    »Gut«, lobte Garion. »Schnüren wir ihn zusammen und binden ihm ein Tuch vor die Augen.«
    »Warum die Augenbinde?«
    »Wir sahen, wie er sich der Zauberei bediente. Damit wäre diese Frage beantwortet, denn ich glaube, daß es schwierig ist, sie gegen jemanden zu richten, den man nicht sehen kann.«
    Durnik dachte darüber nach, während er dem Bewußtlosen die Hände fesselte. »Ich glaube, du hast recht«, sagte er schließlich. »Es wäre wirklich etwas schwierig.«

25
    Ulfgars Gefangennahme brach den Widerstandswillen der Kult angehörigen. Einige der fanatischeren kämpften zwar noch weiter, die meisten streckten jedoch die Waffen. Grimmig trieben Garions Truppen sie zusammen und durch die schneeigen, blutbesudelten Straßen zum Stadtplatz.
    Silk und Javelin verhörten kurz einen mürrischen Gefangenen mit einer blutigen Binde um den Kopf, dann schlossen sie sich Garion und Durnik an, die den noch bewußtlosen Ulfgar bewachten. »Ist er das?« fragte Silk neugierig und polierte abwesend einen seiner Ringe an seinem grauen Wams.
    Garion nickte.
    »Er sieht nicht sonderlich beeindruckend aus, nicht wahr?«
    »Das große Haus da drüben ist seines.« Javelin deutete auf einen fast quadratischen Bau mit rotem Ziegeldach.
    »Nicht mehr«, entgegnete Garion. »Jetzt gehört es mir.«
    Javelin lächelte flüchtig. »Wir werden es sorgfältigst durchsuchen. Manche Leute vergessen hin und wieder, verräterische Schriftstücke zu vernichten.«
    »Am besten, wir bringen auch Ulfgar dorthin«, meinte Garion. »Wir müssen ihn befragen und können es genausogut dort tun.«
    »Ich hole die anderen«, erbot sich Durnik und nahm seinen topfförmigen Helm ab. »Glaubt ihr, es ist jetzt sicher genug, daß wir Pol und die anderen Damen in die Stadt bringen können?«
    »Dürfte es eigentlich sein«, meinte Javelin. »Nur noch im Südostviertel wird geringer Widerstand geleistet.«
    Durnik nickte und überquerte mit klirrendem Kettenhemd den Platz.
    Garion, Silk und Javelin hoben den schlaffen, reglosen Ulfgar hoch und trugen ihn zu dem stattlichen Haus, vor dem eine Bärenfahne flatterte. Als sie die Treppe hochzusteigen begannen, wandte Garion sich an einen rivanischen Soldaten, der eine Gruppe niedergeschlagener Gefangener bewachte, die im Matsch kauerten. »Würdet Ihr mir einen Gefallen tun?«
    »Es ist mir eine Ehre, Eure Majestät!« versicherte ihm der Soldat im grauen Umhang.
    »Hackt dieses Ding nieder!« Garion deutete mit dem Kinn auf die Fahnenstange.
    »Nichts lieber als das, Eure Majestät.« Der Soldat grinste. »Ich hätte selbst daran denken sollen.«
    Sie schleppten Ulfgar ins Haus und durch eine polierte Tür. Das Gemach dahinter war prächtig eingerichtet, doch die Sessel waren zum größten Teil umgekippt, und überall lagen Schriftstücke herum. Ein zerknüllter Haufen davon war in die offene Feuerstelle an der hinteren Wand gestopft, doch dieser Kamin war kalt.
    »Gut«, brummte Javelin. »Er wurde unterbrochen, ehe er dazu kam, etwas zu verbrennen.«
    Silk schaute sich um. Kostbare, dunkle Gobelins zierten die Wände, und ein weicher, grüner und sehr dichter Teppich bedeckte den Boden. Die Sessel waren alle mit scharlachrotem Samt bezogen, und Kerzen standen in silbernen Leuchtern entlang einer Wand. »Er hat nicht schlecht gelebt, nicht

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