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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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konnten.
    »Das Wichtigste ist mir, diesen Ulfgar lebend zu überwältigen!« mahnte Garion. »Wir brauchen unbedingt Antworten auf einige Fragen. Ich muß um jeden Preis erfahren, welche Rolle er in der Entführung meines Sohnes spielte und wo Geran jetzt ist, falls Ulfgar das weiß.«
    »Und ich muß wissen, wie viele und welche Offiziere meiner Streitkräfte für ihn arbeiten«, fügte Königin Porenn hinzu.
    »Ich habe das Gefühl, daß es viel zu reden geben wird«, warf Yarblek mit boshaftem Grinsen ein. »In Gar og Nadrak haben wir eine Menge sehr unterhaltsamer Methoden, Zungen zu lösen.«
    »Darum kümmert sich Pol«, bestimmte Belgarath. »Sie bekommt die Antworten, die wir brauchen, ohne sich dergleichen Mittel bedienen zu müssen!«
    »Wirst du weichherzig, Belgarath?« fragte Barak.
    »Wohl kaum«, brummte der alte Zauberer. »Aber möglicherweise läßt Yarblek sich allzusehr hinreißen, und von einem Toten bekommt man keine Antworten mehr.«
    »Aber danach?« fragte Yarblek eifrig.
    »Eigentlich ist es mir egal, was Ihr danach mit ihm macht.«
    Am nächsten Tag zog Garion sich in einen kleinen abgetrennten Teil des Hauptzeltes zurück und studierte seine Karten und sorgsam aufgestellten Listen, um sich zu vergewissern, daß er nichts übersehen hatte. Seit einiger Zeit hatte er das Gefühl, als drücke die Last der ganzen Armee erbarmungslos seine Schultern nieder.
    »Garion!« rief Ce'Nedra und trat in die Abtrennung. »Ein paar Freunde sind angekommen.«
    Er blickte auf.
    »Die drei Söhne Brands«, erklärte sie, »und dieser Glasbläser Joran.«
    Garion runzelte die Stirn. »Was wollen sie hier? Ich wies sie doch ausdrücklich an, in Riva zu bleiben!«
    »Sie sagen, sie müßten dir etwas Wichtiges mitteilen.«
    Er seufzte. »Dann bitte sie rasch herein.«
    Brands drei Söhne, in grauen Umhängen, und Joran mit dem ernsten Gesicht traten ein und verbeugten sich. Ihre Kleider waren schlammbespritzt, und ihre Gesichter wirkten müde.
    »Wir handeln nicht absichtlich wider Eure Befehle, Belgarion«, versicherte ihm Kail rasch, »aber wir entdeckten etwas sehr Wichtiges, das Ihr gleich wissen solltet.«
    »Oh? Was denn?«
    »Nachdem Ihr mit der Armee Riva verlassen hattet, Eure Majestät«, fuhr nun Kails älterer Bruder Verdan fort, »beschlossen wir, die Westküste der Insel Zoll um Zoll abzusuchen. Wir hofften, irgendwelche Spuren zu finden, die wir bei der ersten Suche übersehen hatten.«
    »Außerdem«, fügte Brin hinzu, »hatten wir nichts anderes zu tun.«
    »Jedenfalls entdeckten wir schließlich das Schiff, mit dem diese Chereker zur Insel gekommen waren.«
    »Ihr Schiff?« Garion richtete sich abrupt auf. »Ich dachte, der Entführer meines Sohnes hätte es benutzt, um die Insel zu verlassen.«
    Verdan schüttelte den Kopf. »Das Schiff war mit voller Absicht versenkt worden, Eure Majestät! Man hat es mit Steinen und Felsbrocken gefüllt und dann Löcher in den Schiffsboden gehauen! Wir segelten fünfmal darüber, ehe wir es an einem ruhigen Tag ohne Brandung bemerkten. Es lag auf dem Meeresgrund, an einer etwa fünfunddreißig Fuß tiefen Stelle.«
    »Wie hat der Entführer dann die Insel verlassen?«
    »Das fragten auch wir uns, Belgarion«, sagte nun Joran. »Wir dachten, daß er sich, entgegen aller Mutmaßungen, vielleicht doch noch auf der Insel der Stürme befindet. Da begannen wir die Suche aufs neue. Auf diese Weise stießen wir auf den Hirten.«
    »Hirten?«
    »Er hütete seine Herde ganz allein auf den Almen im Westen der Insel«, erklärte Kail. »Er wußte nicht, was sich auf der Zitadelle und in der Stadt getan hatte. Jedenfalls fragten wir ihn, ob ihm zu der Zeit der Entführung irgend etwas Ungewöhnliches aufgefallen sei. Er sagte, er habe ein Schiff in eine Bucht an der Westküste segeln und jemanden an Bord gehen sehen, der etwas trug, das in eine Decke gehüllt war. Dann sei das Schiff wieder in See gestochen und habe die anderen zurückgelassen. Belgarion, es war die Bucht, bei der die Fährte endete, die das Auge uns gezeigt hatte.«
    »In welche Richtung fuhr das Schiff?«
    »Gen Süden.«
    »Da ist noch etwas, Belgarion«, fügte Joran hinzu. »Der Hirte sagte, er könne schwören, daß es ein nyissanisches Schiff gewesen war.«
    »Nyissanisch?« »Ja. Er beschrieb sogar die Schlangenflagge am Mast.«
    Garion sprang auf. »Wartet hier«, bat er. Er öffnete die Abtrennung. »Großvater, Tante Pol, könntet ihr bitte einen Augenblick kommen?«
    »Was gibt es,

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