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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Eure Klinge auf meine legt, Belgarion.«
    Garion nickte und zog sein großes Schwert. Das Feuer, das die Klinge hochrann, war von leuchtendem Blau. Als er Urgits ausgestreckte Waffe damit berührte, zuckte der kleine Mann heftig zusammen, als hätte der Griff seines Schwertes ihm die Hand verbrannt. Dann starrte er ihn ungläubig an. Die Steine am Griff waren nicht länger Rubine, sondern jetzt klarblaue Saphire. »Habt Ihr das getan?« krächzte er.
    »Nein«, versicherte ihm Garion. »Das Auge. Offenbar mag es Euch. Viel Glück, Eure Majestät.«
    »Habt Dank, Eure Majestät«, antwortete Urgit. »Und auch Euch viel Glück – Euch allen.« Er ging wieder zu seinem Pferd, doch nach wenigen Schritten wandte er sich erneut um. Wortlos umarmte er Silk. »Na gut, Mädchen«, sagte er schließlich zu Prala. »Reiten wir.«
    »Lebt wohl, Ce'Nedra«, rief Prala, als sie aufsaß. »Danke – für alles!« Die beiden rissen ihre Pferde herum und galoppierten nordwärts.
    Silk seufzte. »Ich fürchte, ich werde ihn verlieren«, sagte er traurig.
    Durnik blickte ihn an. »Du meinst, die Malloreaner…«
    »Nein, an das Mädchen. Sie hatte so einen heiratslustigen Ausdruck, als sie wegritten.«
    »Wie schön«, flüsterte Ce'Nedra mit Tränen in den Augen.
    »Schön? Es dreht mir den Magen um!« Silk schaute sich um. »Wenn wir um das Südufer des Sees herum wollen, sollten wir lieber auch weiterreiten!«
    Sie galoppierten durch die langen, goldenen Sonnenstrahlen des Nachmittags südlich am Ufer entlang, bis sie etwa zehn Meilen von der Stelle entfernt waren, wo Urgit und Prala sich von ihnen getrennt hatten. Da winkte Silk, der wieder kundschaftend vorausgeritten war, ihnen von einer Kuppe zu und bedeutete ihnen hochzukommen, aber vorsichtig.
    »Was gibt es?« erkundigte sich Belgarath, als sie ihn erreichten.
    »Weiter voraus brennt ebenfalls etwas«, meldete der kleine Mann. »Ich kam nicht nahe genug heran, aber es sieht wie ein Einödhof aus.«
    »Sehen wir nach«, wandte sich Durnik an Toth. Die beiden setzten sich in Richtung einer Rauchwolke, tief am östlichen Horizont, in Trab.
    »Ich würde schrecklich gern wissen, wie Urgit vorankommt«, sagte Silk mit besorgtem Stirnrunzeln.
    »Du magst ihn wirklich, nicht wahr?« fragte Sammet.
    »Urgit? Ja, ich glaube schon. Wir sind uns in mancherlei Hinsicht sehr ähnlich.« Er blickte sie an. »Ich nehme an, daß du das alles in deinem Bericht an Javelin erwähnen wirst, oder?«
    »Natürlich.«
    »Ich wünschte, du würdest es nicht, weißt du?«
    »Warum denn nicht?«
    »Ich bin mir selbst nicht ganz sicher. Es ist nur, weil ich nicht möchte, daß der drasnische Geheimdienst meine Verwandtschaft zum König der Murgos zu seinem Vorteil nutzt. Es wäre mir lieber, es würde unter uns bleiben.«
    Silbernes Zwielicht senkte sich auf den See, als Durnik und Toth mit grimmiger Miene zurückkehrten. »Es war ein Bauernhof«, erklärte Durnik. »Einige Malloreaner haben dort geplündert. Ich glaube nicht, daß es ein reguläre Trupp war, eher Fahnenflüchtige. Sie brandschatzten, das tun Soldaten normalerweise nicht, jedenfalls nicht, wenn sie einen Offizier dabei haben. Das Haus ist völlig nieder gebrannt, aber die Scheune steht wenigstens zum größeren Teil noch.«
    »Ist genug davon übriggeblieben, daß wir dort übernachten können?« wollte Garion wissen.
    Durnik verzog das Gesicht, dann zuckte er die Schultern »Das Dach ist noch fast völlig erhalten.«
    »Stimmt was anderes nicht?« fragte ihn Belgarath.
    Durnik gab ihm einen kaum merklichen Wink, dann ging er weg, bis er außer Hörweite der anderen war. Garion und Belgarath folgten ihm.
    »Was ist los, Durnik?« erkundigte sich Belgarath.
    »Die Scheune kann uns durchaus Unterschlupf bieten«, sagte der Schmied ruhig, »aber ihr müßt wissen, daß diese malloreanischen Fahnenflüchtigen die Bewohner des Hofes gepfählt haben. Ich glaube nicht, daß die Damen das sehen sollten. Es ist kein angenehmer Anblick.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, die Leichen zu verbergen?« fragte der alte Mann.
    »Ich werde sehen, was sich machen läßt.« Durnik, seufzte.
    »Warum tun Leute so was?«
    »Unwissenheit, gewöhnlich. Unwissende greifen aus Mangel an Vorstellungskraft auf Brutalität zurück. Begleite die beiden, Garion. Sie brauchen vielleicht Hilfe. Gebt uns mit einer Fackel Bescheid, wenn ihr fertig seid.«
    Es half ein wenig, daß es schon fast dunkel war, so konnte Garion zumindest die Gesichter der Gepfählten nicht

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