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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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teilen, aber vielleicht…« Sie legte die Hand auf Erionds weiche Locken.
    »Nein, Xbel«, sagte Polgara fest.
    Wieder seufzte Xbel. »Mit keinem von euch ist was anzufangen«, schmollte sie. Dann erhob sie sich. Sie war so klein wie Ce'Nedra und schlank wie eine Gerte. »Oh«, sagte sie. »Das hätte ich fast vergessen. Xantha will, daß ich euch zu ihr bringe.«
    »Aber du hast dich ablenken lassen, nicht wahr?« sagte Ce'Nedra trocken.
    »Der Tag hat ja noch nicht einmal angefangen.« Die Dryade zuckte die Schultern.
    Dann traten auch Belgarath und Silk ins Freie und einen Augenblick später Durnik und Toth.
    »Ihr habt ja so viele«, murmelte Xbel erfreut. »Gewiß könnt ihr mir einen wenigstens eine kurze Weile leihen?«
    »Worum geht es?« erkundigte sich Silk neugierig.
    »Unwichtig«, sagte Polgara. »Xantha will uns sehen. Gleich nach dem Frühstück. Xbel wird uns den Weg weisen – nicht wahr, Xbel?«
    »Na ja.« Xbel seufzte schmollend.
    Nach ihrem einfachen Frühstück führte die braunhaarige Dryade sie durch den alten Wald. Belgarath stapfte mit seinem Pferd neben ihr her und unterhielt sich offenbar angeregt mit ihr. Garion bemerkte, daß sein Großvater hin und wieder in seine Tasche langte und der zierlichen Dryade etwas anbot – etwas, nach dem sie gierig griff und in den Mund steckte.
    »Was gibt er ihr denn da?« fragte Sammet.
    »Süßigkeiten«, antwortete Polgara mit verärgerter Stimme.
    »Sie sind nicht gut für sie, aber er bringt immer welche mit, wenn er in diesen Wald kommt.«
    »Oh«, murmelte Sammet. »Ich verstehe.« Sie spitzte die Lippen. »Ist sie nicht zu jung dafür, so – so…«
    Ce'Nedra lachte. »Der Schein trügt, Liselle. Xbel ist weit älter, als sie aussieht.«
    »Wie alt, würdest du sagen?«
    »Zumindest zwei- oder dreihundert Jahre. Sie ist genauso alt wie ihr Baum, und Eichen leben sehr lange.«
    In einiger Entfernung hörte Garion Kichern und Wispern und das gedämpfte Bimmeln von kleinen Goldglöckchen. Hin und wieder sah er auch flüchtig einen Farbflecken, wenn eine Dryade mit klingelnden Ohrhängern zwischen den Bäumen dahinhuschte.
    Königin Xanthas Baum war sogar noch größer, als Garion sich erinnerte. Seine Äste waren breit wie Straßen und die Öffnungen in seinem Stamm wie die Schlünde von Höhlen. Die Dryaden in ihren farbenfrohen Kitteln schmückten die riesigen Zweige mit Blumen. Sie kicherten und wisperten und deuteten auf die Besucher. Xbel führte sie auf die breite, moosige Lichtung unter dem Baum, dann legte sie die Finger an die Lippen und pfiff beinahe wie ein Vogel.
    Königin Xantha trat mit ihrer rothaarigen Tochter Xera aus einer der Öffnungen in dem mächtigen Stamm und begrüßte sie, als sie absaßen. Ce'Nedra und Xera flogen einander um den Hals, während Polgara und die Königin sich umarmten.
    Grau durchzog Xanthas goldenes Haar an den Schläfen, und ihre graugrünen Augen wirkten müde.
    »Fühlst du dich nicht gut, Xantha?« fragte Polgara sie.
    Die Königin seufzte. »Das Ende kommt näher, das ist alles.« Liebevoll blickte sie ihre gewaltige Eiche hoch. »Er wird sehr müde und sein Gewicht preßt auf seine Wurzeln. Jedes Frühjahr fällt es ihm schwerer, sich neu zu beleben und Blätter sprießen zu lassen.«
    »Kann ich etwas tun?«
    »Nein, liebste Polgara. Wir leiden keine Schmerzen – es ist nur eine große Müdigkeit. Es macht mir nichts aus zu schlafen. Doch erzähl, was führt euch in unseren Wald?«
    »Jemand hat mein Baby entführt«, schluchzte Ce'Nedra und warf sich in die Arme ihrer Tante.
    »Was sagst du da, Kind?«
    »Es geschah letzten Sommer«, warf Belgarath ein. »Wir suchen die Fährte des Entführers – jemand aus Mallorea namens Zandramas. Wir glauben, daß dieser Jemand an Bord eines nyissanischen Schiffes südwärts segelte.«
    Xbel stand in Toths Nähe und beäugte nachdenklich seine muskulösen Arme. »Ich habe vergangenen Sommer ein Schiff des Schlangenvolks gesehen«, sagte sie, ohne den Blick von dem stummen Hünen zu nehmen. »Unten, wo unser Fluß in den großen See mündet.«
    »Das hast du nie erwähnt, Xbel«, sagte Xantha.
    »Ich vergaß. Wen interessiert schon, was die Schlangenleute tun!«
    »Großer See?« fragte Durnik verwundert. »Ich erinnere mich nicht, daß es in diesem Wald irgendwelche großen Seen gibt.«
    »Es ist der, der merkwürdig schmeckt«, erklärte ihm Xbel. »Von dem man die andere Seite nicht sehen kann.«
    »Dann meinst du wohl das Große Westmeer?«
    »Wie immer

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