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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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stören.«
    »Wir müssen jetzt weiter«, sagte Polgara. »Ihr habt uns sehr geholfen, Salmissra. Vielen Dank.«
    »Eure Dankbarkeit interessiert mich nicht«, antwortete Salmissra. »Ich glaube nicht, daß wir uns wiedersehen werden, Polgara. Ich denke, daß Zandramas mächtiger ist als Ihr und daß sie Euch vernichten wird.«
    »Das wird sich erweisen.«
    »So ist es. Lebt wohl, Polgara.«
    »Lebt wohl, Salmissra.« Mit voller Absicht wandte Polgara dem Thronpodest den Rücken. »Kommt, Garion – Issus.«
    »Sariss«, zischelte Salmissra in eigenartigem, fast singendem Ton. »Kommt zu mir!« Garion blickte über die Schulter. Er sah, daß sie ihren gesprenkelten Leib hoch über den samtgepolsterten Throndiwan hob und rhythmisch hin und her schwang. Ihre bisher stumpfen Augen leuchteten in einem furchterregenden Verlangen auf und brannten unwiderstehlich unter den schuppigen Brauen.
    Mit offenem Mund, die Schweinsäuglein wie erstarrt, taumelte er mit steifen Beinen auf das Podest zu.
    »Kommt, Sariss«, lockte Salmissra. »Ich sehne mich danach, Euch zu umarmen und zu küssen.«
    Polgara, Garion und Issus erreichten die reichgeschnitzte Tür und traten hinaus auf den Gang. Sie waren nur wenige Meter gekommen, als im Thronsaal ein schriller Schrei erklang, der zu einem gräßlichen, gurgelnden Quieken wurde, das schließlich erstarb.
    »Ich glaube, das Amt des Obereunuchen ist soeben frei geworden«, stellte Issus trocken fest. Dann, während sie weiter durch den schwach erhellten Korridor schritten, wandte er sich an Polgara. »Nun, meine Lady«, begann er, und zählte an seinen Fingern ab. »Da ist zunächst die Gebühr dafür, daß ich Euch und den jungen Mann in den Palast gebracht habe. Dann überredete ich Sariss, uns zum Thronsaal zu führen. Danach…«



Zweiter Teil
RAK URGA

9
    D as Morgengrauen war nicht mehr fern, als sie sich aus Drobleks Haus stahlen. Dichter Nebel füllte die schmalen, verschlungenen Straßen von Cthiss Tor im heruntergekommenen Viertel am Hafen, durch das Issus sie führte. Der Geruch vom Fluß, vermischt mit dem Verwesungsgestank der Sümpfe ringsum, hing in der Luft und quälte Garions Nase.
    Am Ausgang einer engen Gasse bedeutete Issus ihnen stehenzubleiben und spähte in den Nebel. Dann nickte er. »Gehen wir. Aber bemüht euch, leise zu sein!«
    Sie huschten über das feuchtglänzende Kopfsteinpflaster einer von Fackeln nur schwach erhellten Straße in die tieferen Schatten einer weiteren Gasse, in der Unrat herumlag. An ihrem fernen Ende sah Garion den trägen Fluß bleich im Nebel. Der Einäugige führte sie auf einer Kopfsteinstraße zu einem wackligen Pier, der in den Nebel ragte. Vor einer baufälligen Hütte, die zu einem Drittel über das Wasser ragte, blieb er stehen und fummelte kurz an der Tür. Er öffnete sie vorsichtig und dämpfte das Knarren einer rostigen Angel mit einem schmutzigen Stoffetzen. »Kommt rein!« forderte er die anderen auf. Sie folgten ihm in die modrige Hütte. »Am Ende dieses Piers ist ein Boot vertäut«, erklärte er ihnen. »Wartet hier, bis ich es hole.« Er trat zur Vorderseite der Hütte, und Garion hörte wieder das Knarren von Angeln, als eine Falltür aufschwang.
    Sie warteten und lauschten nervös dem Huschen und Quieken von Ratten. Die Minuten schienen dahinzukriechen, während Garion neben der Tür Wache hielt und durch einen Spalt zwischen zwei verrottenden Brettern auf die neblige Uferstraße spähte.
    Nach Stunden, wie er glaubte, rief Issus von unten. »Alles in Ordnung. Seid vorsichtig auf der Leiter, die Sprossen sind glitschig.«
    Einer nach dem anderen kletterte die Leiter hinunter und ins Boot, das der Einäugige unter dem Pier herangezogen hatte. »Wir müssen ganz leise sein«, warnte er sie, nachdem alle saßen. »Irgendwo draußen auf dem Fluß ist ein Boot.«
    »Ein Boot?« fragte Sadi erschrocken. »Was macht es da?«
    Issus zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich etwas Ungesetzliches.« Er schob das Boot hinaus in die Schatten entlang dem Pier, dann setzte er sich auf die mittlere Bank und fing zu rudern an. So vorsichtig tauchte er die Riemen ins Wasser, daß sie fast keinen Laut verursachten.
    Der Nebel stieg in dünnen Schwaden vom Fluß auf, und die wenigen erhellten Fenster in den Türmen von Cthiss Tor wirkten durch ihn unwirklich, wie kleine goldene Kerzen in einem Traum. Issus ruderte gleichmäßig und weiterhin beinahe geräuschlos.
    Plötzlich erklang nicht weit von ihnen, ein Stück flußauf, ein

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