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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Grolim-Prophezeiungen. Wißt Ihr vielleicht, wo ich eine finden könnte?«
    Jaharb zog die Stirne kraus und rieb die runzligen Wangen. »Die Dagashi interessieren sich kaum für Bücher. Das Werk, das Ihr sucht, befand sich zweifellos in der Bibliothek von Ctuchik in Rak Cthol, aber ich bin ziemlich sicher, daß es verlorenging, als der Zauberer Belgarath die Stadt vernichtete.« Er überlegte kurz. »Doch Ihr könntet Agachak fragen, wenn Ihr in Rak Urga seid. Die Tempelbibliothek ist sehr umfangreich. Und da die Prophezeiungen sich mit Religion befassen, dürfte Agachak eine Kopie haben – wenn es überhaupt noch eine gibt.«
    »Ich bin Euch unendlich dankbar für den Hinweis, ehrwürdiger Ältester«, versicherte ihm Sadi mit tiefer Verbeugung.
    Jaharb richtete sich auf. »Nun benötigt Ihr und Eure Diener zweifellos etwas Schlaf, da Ihr schon im ersten Tageslicht nach Rak Urga aufbrechen werdet. Ein Gemach wurde für Euch vorbereitet.« Er wandte sich wieder seiner Schale mit Weintrauben zu.
    Das Gemach, zu dem sie geführt wurden, war in seiner Geräumigkeit eher ein Saal. Die Wände waren weiß getüncht, um das dämmrige Licht zu verstärken, das die Stadt des Wüstenvolkes erhellte. Die Einrichtung hätte nicht karger sein können, sie bestand lediglich aus einem niedrigen Steintisch und zahllosen Kissen.
    Kaum hatte der schwarzgekleidete Tajak sie alleingelassen, schlüpfte Garion aus seinem grünen Sklavenhändlergewand. »Großvater«, sagte er. »Was sollen wir tun? Rak Urga wäre ein Umweg für uns. Wenn wir Zandramas je einholen wollen, müssen wir so rasch wie möglich nach Verkat.«
    Der alte Mann machte es sich auf einem Kissenhaufen bequem. »Im Grunde genommen hätten die Dinge gar keinen besseren Verlauf nehmen können, Garion. Sobald wir auf dem Schiff sind, das Agachak und Urgit für uns bereitstehen haben, können wir direkt nach Verkat fahren. Das erspart uns Monate schwierigen Landwegs.«
    »Aber wird der Dagash – dieser Kabach, der sich uns in Rak Urga anschließt – nicht protestieren, wenn wir nicht anlegen, wo Jaharb uns angewiesen hat?«
    Sadi öffnete sein Lederkästchen. »Macht Euch deshalb keine Gedanken, Belgarion.« Er griff nach einem winzigen Fläschchen mit dicker blauer Flüssigkeit und hob es hoch. »Zwei Tropfen davon in seinem Essen, und er wird so glücklich sein, daß es ihm völlig egal ist, wohin wir segeln.«
    »Du bist ein sehr vielseitiger Bursche, Sadi«, stellte Belgarath fest. »Woher wußtest du, daß ich die Prophezeiungen der Westlichen Grolims suche?«
    Sadi zuckte die Schultern. »Das war nicht schwierig zu erraten, Ehrwürdiger. Zu der Abmachung zwischen Sariss und Naradas gehörte, daß die einzige Abschrift dieses Buches in der Palastbibliothek in Cthiss Tor verbrannt würde. Da Zandramas es vernichtet haben wollte, schloß ich, daß sie zu verhindern suchte, daß Ihr es zu Gesicht bekommt.«
    »Ich fange an, meine Meinung über dich zu ändern, Sadi. Ich traue dir zwar immer noch nicht so recht, aber du kannst wahrhaftig recht nützlich sein, wenn du es möchtest.«
    »Vielen Dank ehrwürdiger Belgarath.« Der Eunuch nahm die irdene Flasche aus dem Kästchen.
    »Habt Ihr vor, die Schlange zu füttern?« erkundigte sich Silk.
    »Sie hat Hunger, Kheldar.«
    »Dann warte ich draußen.«
    »Kheldar, verrate mir doch den Grund für deine seltsame Abneigung gegen Schlangen«, sagte Sammet neugierig.
    »Die meisten Menschen mögen Schlangen nicht.«
    »Oh, sie sind doch gar nicht so schlimm!«
    »Willst du dich über mich lustig machen?«
    Mit übertriebener Unschuldsmiene fragte sie: »Traust du mir so etwas wirklich zu?«
    Brummelnd trat er auf den Gang hinaus.
    Sammet lachte und setzte sich zu Ce'Nedra auf den Kissenhaufen unter dem Fenster. Garion war nicht entgangen, daß die beiden in den Wochen, seit sie Tol Honeth verlassen hatten, gute Freundinnen geworden waren. Weil Polgara dieses Bedürfnis offenbar nie gehabt hatte, war ihm nicht bewußt geworden, wie sehr die meisten Frauen die Gesellschaft von Geschlechtsgenossinnen brauchten. Während Sadi seine kleine grüne Schlange fütterte, bürsteten die beiden den Reisestaub aus ihren Haaren.
    »Warum ziehst du ihn immer so auf, Liselle?« fragte Ce'Nedra, und zog die Haarbürste durch die flammend roten Locken.
    »Ich revanchiere mich bloß«, antwortete Sammet mit spitz bübischem Lächeln. »Als ich ein kleines Mädchen war, hat er mich ständig geneckt.«
    »Du weißt offenbar stets genau, wie du

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