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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht bleiben, wenn er erfährt, daß sie hier im Tempel Magie betreibt!«
    »Und wie soll er das herausfinden? Willst du sie denunzieren? Sie würde es leugnen, und dann würde Agachak dich ihr überlassen!« Ein langes, erschrockenes Schweigen setzte ein.
    »Außerdem«, fügte der zweite Grolim hinzu, »glaube ich nicht, daß Agachak ihre kleinen Vergnügungen überhaupt interessieren. Das einzige, was ihm momentan etwas bedeutet, ist seine Suche nach dem Cthrag Sardius. Er und die anderen Hierarchen richten ihren ganzen Willen darauf, ihn zu finden. Wenn sie sich mit Sorchak zusammentut und mitten in der Nacht Dämonen beschwören will, ist das ihre Sache und geht uns nichts an.«
    »Es ist ungeheuerlich!« Entrüstung schwang aus der Stimme des ersten Grolims. »Sie beschmutzt unseren Tempel!«
    »Ich will so etwas nicht hören, ich möchte mein Herz in der Brust behalten.«
    »Na gut«, sagte der erste Grolim schlau. »Vielleicht hast du recht. Wir beide sind jedenfalls Grüne, und unsere Erhöhung zu Purpurnen wird echter sein, als ihre es war. Wenn wir zwei auf sie stoßen, während niemand in der Nähe ist, könntest du deine Kräfte benutzen, ihre Muskeln zu lähmen, dann steche ich ihr mein Messer ins Herz. Dann wird sie vor Torak stehen und muß sein Urteil hören. Schließlich hat sie gegen sein Gebot verstoßen und verbotene Magie praktiziert.«
    »Ich habe keine Lust mehr, dir weiter zuzuhören!« Schritte waren zu vernehmen, dann schmetterte die Tür zu.
    »Feigling!« murmelte der erste Priester, dann ging auch er und schloß die Tür hinter sich.
    »Großvater!« flüsterte Garion heiser. »Wo bist du?«
    »Hier hinten. Sind sie weg?«
    »Ja.«
    »Ein interessantes Gespräch, nicht wahr?«
    Garion ging zu dem alten Mann ganz hinten in der Bibliothek. »Glaubst du, daß Chabat wirklich versucht, Dämonen zu beschwören? So, wie die Morindim es tun?«
    »Offenbar sind mehrere Grolims hier dieser Meinung. Wenn sie es tatsächlich tut, bewegt sie sich auf dünnem Eis. Günstling oder nicht, Agachak müßte sie bestrafen, wenn er es erführe.«
    »Hast du was gefunden?« Garion blickte auf das Buch, das der alte Mann vor sich auf dem Tisch liegen hatte.
    »Das hier könnte von Nutzen sein. Hör zu: Der Pfad, der ver lorenging, ist auf der Südinsel wiederzufinden .«
    »Verkat?«
    »Müßte es eigentlich sein. Verkat ist die einzige größere Insel im südlichen Chtol Murgos. Es bestätigt auch, was Sadi gesagt hat, und ich vergewissere mich immer gern!«
    »Aber wir sind immer noch hinter Zandramas. Hast du nichts entdeckt, was uns raten könnte, wie wir ihr zuvorkommen?«
    »Noch nicht«, gestand Belgarath. Er blätterte zur nächsten Seite. »Was ist das?« rief er überrascht.
    »Was?«
    »Horch!« Der alte Mann hob das Buch, so daß das Lampenlicht direkt auf die Seite fiel. »Höret!« las er. »In den Tagen, die der Himmelfahrt des Finsteren Gottes folgen, werden der König des Ostens und der König des Südens einander bekriegen, und dies ist das Zeichen, daß die Zeit der Begegnung gekommen ist. Eilet des halb, wenn der Kampf auf den Ebenen des Südens wütet, zu dem Ort, der nicht mehr ist. Nehmt mit Euch ein auserwähltes Opfer und einen angarakanischen König als Zeugen des Geschehens. Denn hö ret, wer immer auch von Euch mit dem Opfer und einem angaraka nischen König vor den Cthrag Sardius tritt, wird über alle anderen erhoben werden und Gewalt über sie haben. Und wisset weiterhin, daß im Augenblick der Opferung der Dunkle Gott wiedergeboren und im Moment seiner Geburt über das Kind des Lichtes triumphie ren wird.«
    Garion starrte ihn an. Er spürte, wie er erbleichte. »Opfer?« keuchte er. »Dafür braucht Zandramas meinen Sohn?«
    »Sieht ganz so aus«, brummte Belgarath. Er dachte nach. »Das erklärt einiges, aber ich verstehe trotzdem noch nicht, weshalb ein angarakanischer König dabei sein muß. Weder Cyradis erwähnte etwas davon noch die Prophezeiung.«
    »Du hast da ein Grolimbuch vor dir, Großvater«, gab Garion zu bedenken. »Es muß ja nicht stimmen!«
    »Das wäre natürlich möglich, doch es erklärt nicht, weshalb Zandramas so verstohlen tut. Wenn Urvon davon wüßte, wie Agachak es offenbar weiß, würden beide alles in ihrer Macht tun, ihr deinen Sohn wegzunehmen. Wer immer von ihnen mit Geran und einem angarakanischen König zum Sardion gelangt, wird die absolute Macht über die Grolimkirche haben.«
    »Warum mein Sohn?« fragte Garion heftig. »Warum soll er das

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