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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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beugte sich über die Flasche. »Es ist alles wieder gut, mein Kleines«, sagte er beruhigend zu dem rachsüchtigen winzigen Reptil in der Flasche. »Der böse Mann ist fort, und du brauchst keine Angst mehr zu haben.« .
    Zith schmollte offenbar noch schwer gekränkt in ihrer Flasche.
    »Wirklich, Kleines«, versicherte ihr Sadi, »es ist alles in Ordnung. Traust du mir denn nicht?«
    Ein schnippisches, leises Zischen klang aus der Flasche.
    »Es ist sehr ungezogen, so etwas zu sagen, Zith«, rügte Sadi sie sanft. »Ich hebe alles getan, um ihn davon abzuhalten, dich zu stören.« Er blickte Agachak Entschuldigung heischend an. »Ich weiß wirklich nicht, wo sie so etwas gehört hat, Heiliger.« Dann wandte er sich wieder der Flasche zu. »Bitte, Kleines, sei nicht so ungezogen.«
    Erneut kam ein Zischen aus der Flasche.
    »Also, das geht nun wahrhaftig zu weit, Zith! Du kommst jetzt sofort heraus!«
    Vorsichtig steckte die winzige grüne Schlange den Kopf aus der Flasche, dann hob sie ihn und betrachtete den Leichnam. Sorchaks Gesicht war nun von fahlem Blau, und der Schaum um seinen Mund begann zu trocknen. Chabat, die immer noch hysterisch weinte, klammerte sich an seinen erstarrenden Leib. Zith glitt ganz aus ihrem kleinen Haus, tat den Toten mit einem verächtlichen Schwanzzucken ab und kroch mit selbstzufriedenem Schnurren zu Sadi, der ihr die Hand entgegenstreckte. Sie schmiegte sich zärtlich an seine Finger. »Ist sie nicht bezaubernd?« sagte er liebevoll. »Sie ist immer besonders sanft, wenn sie jemanden gebissen hat.«
    Aus den Augenwinkeln fiel Garion eine Bewegung auf. Sammet beugte sich vor und betrachtete fasziniert die zufrieden schnurrende Schlange.
    »Ihr habt sie doch unter Kontrolle, nicht wahr, Ussa?« fragte Urgit leicht besorgt.
    »O ja, Eure Majestät«, versicherte ihm Sadi. »Sie ist jetzt völlig zufrieden. Ich werde sie bald füttern und baden, dann wird sie schlafen wie ein Wickelkind.«
    Urgit wandte sich wieder an den Hierarchen. »Nun, Agachak, was meint Ihr? Ich persönlich sehe keinen Grund, diese Untersuchung fortzusetzen. Den Sklavenhändler und seine Diener trifft offenbar keine Schuld.«
    Der Hierarch dachte mit verschleierten Augen darüber nach. »Ich glaube, Ihr habt recht, Eure Majestät.« Er blickte einen Grolim an. »Löst die Ketten dieses Geistesschwachen!« Er deutete auf Eriond.
    Chabat, deren narbiges Gesicht von Trauer verwüstet war, blickte von Sorchaks Leiche auf. »Und was ist damit?« fragte sie heftig. »Wer soll dafür bestraft werden? An wem kann ich Rache nehmen?«
    »Der Mann starb durch seine eigene Schuld, Chabat«, lehnte Agachak ihr Ersuchen ab. »Es war kein Verbrechen.«
    »Kein Verbrechen?« Ihre Stimme klang würgend, dann hob sie sich zum Crescendo: »Kein Verbrechen? Ist ein Grolimleben so billig, daß Ihr es einfach abtut?« Sie wirbelte herum und durchbohrte Sadi mit brennenden Augen. »Dafür werdet Ihr mir bezahlen, Ussa von Sthiss Tor! Das schwöre ich bei Sorchaks Leichnam und bei dem Toraks. Ihr werdet mir nicht entgehen. Ich werde mich an Euch und Euren Dienern für den Tod Sorchaks rächen!«
    »Weshalb seid Ihr so erregt, Chabat?« fragte Agachak mit boshafter Belustigung. »Es gibt Dutzende von Grolims im Tempel. Sorchak war wie alle anderen: habgierig, ehrgeizig und falsch. Sein Tod war die Folge seiner eigenen Torheit – und Eurer!« Ein grausames Lächeln spielte flüchtig um seine Lippen. »Könnte es sein, daß Euer Interesse an diesem Grolim persönlicher Natur war? Ihr wart lange mein Günstling, Chabat. Ich vertraute Euch völlig. Könnte es sein, daß Ihr mir untreu geworden seid? Daß Ihr Zerstreuung in den Armen eines anderen gesucht habt?«
    Sie erbleichte und hob eine zitternde Hand an die Lippen, als ihr bewußt wurde, daß sie zu weit gegangen war und zuviel verraten hatte.
    Agachaks Lachen ließ einem Schauder über den Rücken rinnen. »Habt Ihr wahrhaftig geglaubt, ich sei so in meine Suche nach dem Sardion vertieft, daß ich Eure privaten Vergnügungen nicht bemerkt hätte?« Er hielt kurz inne. »Verratet mir, Chabat«, sagte er mit gleichmütiger Stimme, »ist es Euch und Sorchak je gelungen, einen Dämon zu beschwören?«
    Sie wich zurück, und starrte ihren Meister mit plötzlich vor Angst weit aufgerissenen Augen an.
    »Also nicht. Ich dachte es mir schon«, murmelte er. »Wie schade. All diese Bemühungen umsonst. Vielleicht braucht Ihr einen neuen Partner in Euren mitternächtlichen Riten, Chabat. Sorchak

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