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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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war bei Euren Versuchen nie wirklich mit dem Herzen dabei. Er war nichts weiter als ein billiger Opportunist. Euer Verlust ist also nicht so groß, wie Ihr vermeint. Wißt Ihr, wie er Euch hinter Eurem Rücken nannte?« fragte er.
    Sie schüttelte benommen den Kopf.
    »Ich weiß es aus sicherer Quelle, daß er von Euch als ›das narbengesichtige Scheusal‹ sprach. Mindert das Euer Leid?«
    Chabat zuckte heftig zusammen, ihr Gesicht lief tiefrot an, als ihr bewußt wurde, daß sie soeben in aller Öffentlichkeit grausam gedemütigt worden war. Rasend vor Wut wirbelte sie herum und trat dem Toten heftig in die Seite. »Narbengesichtiges Scheusal?« kreischte sie, und trat die Leiche aufs neue. »Narbengesichtiges Scheusal? Verrotte, Sorchak! Und mögen die Würmer deinen stinkenden Kadaver genießen!« Schluchzend floh sie aus dem Saal.
    »Sie scheint mir ein wenig wirr im Kopf zu sein«, bemerkte Urgit.
    Agachak zuckte die Schultern. »Es ist immer sehr schmerzhaft, wenn Illusionen zerplatzen.«
    Urgit zupfte abwesend an seiner spitzen Nase. »Durch ihre geistige Verwirrung ergeben sich jedoch gewisse Probleme, Agachak«, sagte er nachdenklich. »Die Mission dieses Sklavenhändlers ist für uns beide von größter Wichtigkeit. Und ein hysterisches Weibsbild – vor allem eines mit der Art von Kräften, über die diese Chabat verfügt – kann sich als sehr gefährlich erweisen. Ganz offensichtlich ist sie Ussa feindlich gesinnt, und da er sowohl in ihre Demütigung wie auch Sorchaks Tod verwickelt ist, würde ich sagen, daß der Tempel nicht gerade der sicherste Ort für ihn ist.«
    Agachak nickte ernst. »Ich pflichte Eurer Majestät voll bei.«
    Urgits Gesicht leuchtete auf, als wäre ihm gerade eine Idee gekommen. »Agachak«, sagte er, »was haltet Ihr davon, wenn ich Ussa und seine Diener im Drojim aufnehme, bis wir für seine sichere Weiterreise sorgen können? Dadurch wäre er außerhalb Chabats Reichweise, falls ihre geistige Verwirrung sie möglicherweise zu einer unüberlegten Handlung veranlaßt.« Er hielt nervös inne. »Die Entscheidung liegt selbstverständlich völlig bei Euch, heiliger Agachak«, fügte er rasch hinzu.
    »Es spricht viel für Euren Vorschlag, Urgit«, antwortete Agachak. »Der kleinste Fehler hier könnte Euch dem Kaiser von Mallorea in die Hände spielen und mich auf die Knie vor Urvon oder Zandramas zwingen. Wir wollen alles tun, das zu vermeiden.« Er wandte sich an Sadi. »Ihr und Eure Diener werdet Seine Majestät zum Drojimpalast begleiten, Ussa. Eure Sachen lasse ich dorthin bringen. Im Palast werdet Ihr sicher sein, und Euer Schiff ist in wenigen Tagen bereit.« Er lächelte ironisch. »Ich hoffe, Ihr wißt unsere Bemühungen um Euer Wohlergehen zu würdigen.«
    Sadi verbeugte sich. »Ich bin vor Dankbarkeit überwältigt, Heiliger.«
    »Ich werde den Dagash Kabachi jedoch hier im Tempel behalten«, sagte Agachak zum König. »Auf diese Weise hat jeder von uns ein wesentliches Element in der Rak-Hagga-Mission in der Hand. Das sollte uns Ansporn zur Zusammenarbeit sein.«
    »Selbstverständlich«, stimmte ihm Urgit hastig zu. »Ich verstehe.« Er erhob sich. »Es wird spät. Ich kehre jetzt zum Drojim zurück und überlasse Euch Euren vielen religiösen Pflichten, erhabener Hierarch.«
    »Meine Empfehlung an Lady Tamazin, Eure verehrte Mutter.«
    »Ich werde es ihr ausrichten, Agachak. Sie wird überglücklich sein, wenn sie hört, daß Ihr sie nicht vergessen habt. Kommt jetzt, Ussa.«
    »Möge der Geist Toraks Euch begleiten, Eure Majestät«, rief Agachak ihm nach.
    »Hoffentlich nicht«, flüsterte Urgit Sadi zu, als sie durch die Tür traten.
    »Die Ankunft Eurer Majestät erfolgte im kritischen Augenblick«, sagte Sadi leise, als die beiden den anderen voraus durch den Korridor gingen. »Die Lage war etwas angespannt.«
    »Kein Grund, dich geschmeichelt zu fühlen«, brummte Urgit. »Bestünde nicht die unabdingbare Notwendigkeit, Kabach nach Rak Hagga zu bringen, hätte ich nie eine Konfrontation mit den Grolims riskiert. Ich weiß ja, daß du kein übler Bursche bist, aber ich muß zuerst an mich selbst denken.«
    Als sich die beschlagene Tempeltür hinter ihnen schloß, richtete der König der Murgos sich auf und atmete tief die kalte Nachtluft ein. »Ich bin immer froh, wenn ich aus diesem stinkenden Tempel komme«, gestand er. Er winkte einem seiner Garde zu. »Holt die Pferde!«
    »Jawohl, Eure Majestät.«
    Dann wandte sich Urgit wieder an den kahlköpfigen

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