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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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besteht kein Zweifel, daß sie wachsam das Tor im Auge haben, und selbst in der dunkelsten Nacht läßt sich noch mancherlei erkennen. Es gibt jedoch eine kleine Ausfalltür an der Ostseite, die zum Innenhof führt, wo es des Nachts stockdunkel sein wird.«
    »Wird sie denn nicht verschlossen sein?« fragte Silk.
    »Das war sie, Fürst Kheldar. Doch für einen mit so geschickten Fingern wie den meinen, war es nicht schwer, das Schloß zu öffnen.« »Dann wart Ihr im Innern?«
    »Ich stöbre hin und wieder gern in verlassenen Häusern. Es ist oft überraschend, was die einstigen Bewohner zurückgelassen haben. Und Finden ist manchmal so lohnend wie Verdienen oder Stehlen.« »Da kann ich Euch beipflichten«, brummte Silk.
    Durnik kam vom Rand der Lichtung zurück, von wo aus er das Haus beobachtet hatte. Er wirkte ein wenig besorgt. »Ich bin mir nicht völlig sicher«, sagte er, »aber es sieht so aus, als kämen Rauchwolken aus den Türmen dieses Baus.«
    »Ich geh' mit Euch zurück und seh mich um«, erbot sich der Jongleur und stapfte mit dem Schmied durch die zunehmende Dunkelheit unter den Bäumen. Nach ein paar Minuten kamen sie beide wieder. Durniks Miene wirkte leicht verärgert. »Rauch?« fragte Belgarath.
    Feldegast schüttelte den Kopf. »Fledermäuse«, antwortete er. »Tausende dieser Flattertiere. Sie quellen wie schwarze Wolken aus den Türmen.« »Fledermäuse?« rief Ce'Nedra entsetzt und langte unwillkürlich nach ihrem Haar.
    »Das ist nicht ungewöhnlich«, sagte Polgara. »Fledermäuse brauchen geschützten Unterschlupf. Da sind Ruinen und verlassene Gemäuer genau das Richtige für sie.«
    »Aber sie sind so häßlich!« sagte Ce'Nedra schaudernd.
    »Es sind doch nur fliegende Mäuse, kleiner Liebling«, versicherte ihr Feldegast. »Ich mag auch Mäuse nicht!«
    »Da habt Ihr Euch aber eine sehr unduldsame Frau ausgesucht, junger Herr«, wandte sich Feldegast an Garion. »Voll Vorurteile und unvernünftige Abneigungen!«
    »Wichtiger ist, ob ihr irgendwo Licht im Innern gesehen habt«, lenkte Belgarath ab.
    »Nicht den kleinsten Schimmer, Ehrwürdiger. Aber das Haus ist groß, und es gibt Gemächer ohne Fenster. Torak mochte die Sonne nicht, wenn Ihr Euch erinnert.«
    »Machen wir einen Bogen durch den Wald, bis wir näher an dieser Hintertür sind«, schlug der alte Mann vor, »ehe es stockdunkel ist.«
    Sie hielten sich vom Waldrand fern, während sie die Lichtung mit dem großen schwarzen Haus in der Mitte umrundeten. Das letzte Licht schwand vom wolkigen Himmel, als sie vorsichtig zwischen den Bäumen hinauslugten.
    »Ich kann keine Tür sehen«, murmelte Silk, der zur Mauer spähte.
    »Sie ist zum größten Teil verborgen«, erklärte Feldegast. »Wenn man Efeu nicht bändigt, überwuchert er in wenigen Jahrhunderten die gewaltigsten Bauwerke. Aber beruhigt Euch, Fürst Kheldar. Ich kenn' mich aus und find' den Eingang selbst in pechschwarzer Nacht.«
    »Die Hunde werden im Dunkeln durch die Gegend streifen, nicht wahr?« fragte Garion. Er blickte Sadi an. »Hoffentlich habt Ihr nicht das ganze Pulver für den einen Hund aufgebraucht.«
    »Es ist mehr als genug übrig, Belgarion.« Der Eunuch tätschelte seinen Beutel. »Eine Prise da und dort am Eingang sorgt dafür, daß wir im Innern nicht von ihnen gestört werden.«
    »Was meint ihr?« Durnik blinzelte zum dunklen Himmel hoch.
    »Wir sind nahe genug«, brummte Belgarath. »Ich will jetzt hinein.«
    Sie führten ihre Pferde durch das Unkraut der Lichtung, bis sie die Mauer erreichten.
    »Noch ein Stück dieses Wegs!« sagte Feldegast leise und tastete sich an den rauhen schwarzen Mauersteinen entlang.
    Sie folgten ihm mehrere Minuten, mehr vom leichten Rascheln seiner Schritte gelenkt als durch ihre Augen.
    »Ah, am Ziel!« Befriedigung klang aus Feldegasts Ton. Er stand vor einer niedrigen Bogentür in der Mauer, die fast ganz von Efeu und Dornranken überwuchert war. Durnik und Toth zogen es so behutsam und leise wie möglich zur Seite, bis genug Platz war, daß auch die Pferde hindurchkamen. Als alle im Innern waren, zogen sie die Ranken wieder vor, damit der Eingang verborgen blieb. Auf dem Innenhof war es stockdunkel, und es roch modrig. »Wärt Ihr geneigt, mir Euren Stahl und Feuerstein und Zunder erneut zu borgen, Meister Durnik?« bat Feldegast wispernd. Ein kurzes Scharren war zu hören, gefolgt von mehrmaligem leisen Klicken und einem Funkenregen. Feldegast hatte sich niedergekniet, um mit seinem Körper selbst die

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