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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Buckligen. »Nein, Beldin!« sagte er fest. »Geh mir aus dem Weg, Belgarath!«
    »Ich lasse nicht zu, daß du hinter einem Dämon herjagst, der sich jeden Moment auf dich stürzen könnte.«
    »Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen. Und jetzt geh zur Seite!«
    »Du denkst im Moment nicht klar, Beldin. Es wird später noch genügend Zeit sein, daß du dich mit Urvon befassen kannst. Im Augenblick aber müssen wir eine Entscheidung treffen.«
    »Was gibt es schon zu entscheiden? Ihr verfolgt Zandramas, und ich jage Urvon. Das steht doch fest, oder nicht?«
    »Nicht ganz. Jedenfalls lasse ich nicht zu, daß du im Finstern hinter Nahaz herhetzt. Du weißt so gut wie ich, daß die Dunkelheit seine Kräfte um ein Vielfaches erhöht – und mir sind nicht so viele Brüder geblieben, daß ich mir leisten kann, einen zu verlieren, nur weil er in seinem Zorn kopflos ist.«
    Ihre Blicke bohrten sich ineinander, bis der Bucklige sich schließlich umdrehte. Er stapfte zum Podest zurück, hielt jedoch lange genug an, einen Stuhl mit einem Fußtritt zu zerschmettern. Die ganze Zeit murmelte er Verwünschungen vor sich hin.
    »Alle wohlauf?« erkundigte sich Silk. Er schaute sich um und steckte sein Messer wieder in die Scheide.
    »Sieht so aus«, antwortete Polgara. Sie schob die Kapuze ihres blauen Umhangs zurück.
    »Es war eine Weile recht ernst, nicht wahr?« Die Augen des kleinen Mannes glänzten.
    »Und völlig unnötig.« Sie warf einen strafenden Blick auf Garion. »Sieh dich mal lieber rasch noch in den übrigen Räumen um, Kheldar. Wir wollen sichergehen, daß sie wirklich leer sind. Durnik, begleite du ihn mit Toth.«
    Silk nickte und ging den blutbesudelten Mittelgang hinauf; wiederholt mußte er über Tote steigen. Durnik und Toth folgten ihm dichtauf. »Ich verstehe es nicht«, murmelte Ce'Nedra. Sie starrte verwirrt auf Beldin, der seine üblichen Lumpen trug, an denen Strohhalm- und abgestorbene Pflanzenstücke klebten. »Wie habt Ihr plötzlich Feldegasts Platz eingenommen – und wo ist er?«
    Ein schalkhaftes Lächeln huschte über seine Züge. »Ah, mein kleiner Liebling«, sagte er mit dem Akzent und im eigenartigen Singsang des Jongleurs. »Ich bin hier vor Eurer Nase, wißt Ihr? Und wenn Ihr möchtet, kann ich Euch immer noch mit meinem Witz und meiner beispiellosen Geschicklichkeit erfreuen.« »Aber ich mochte Feldegast!« sagte sie fast weinerlich.
    »Ihr braucht nichts anderes zu tun, mein kleiner Liebling, als Eure Zuneigung auf mich zu übertragen.« »Das ist nicht dasselbe!« protestierte sie.
    Belgarath blickte den verkrüppelten Zauberer eindringlich an. »Hast du überhaupt eine Ahnung, wie sehr mich gerade dieser Akzent reizt?« »Aber ja, Bruder«, antwortete Beldin grinsend. »Das ist einer der Gründe, weshalb ich ihn wählte.«
    »Ich verstehe nicht recht, was Ihr mit dieser aufwendigen Maskerade bezweckt habt«, sagte Sadi, während er seinen kleinen vergifteten Dolch wegsteckte.
    »Zu viele kennen mich in diesem Teil von Mallorea«, erklärte ihm Beldin. »Urvon hat meine Beschreibung seit über zweitausend Jahren so gut wie an jedem Baum und jedem Gartenzaun in einem Umkreis von dreihundert Meilen um Mal Yaska ausgehängt. Und seien wir doch ehrlich, man würde mich selbst nach der gröbsten Beschreibung erkennen.« »Du bist auch einmalig, Ohm«, sagte Polgara und lächelte ihn voll Zuneigung an.
    »Zu gütig, das zu sagen, mein Mädchen«, antwortete er in Feldegasts Singsang und mit einer eleganten Verbeugung.
    »Hörst du endlich damit auf!« knurrte Belgarath. Dann drehte er sich zu Garion um. »Soviel ich mich erinnere, sagtest du, du würdest später alles erklären. Also – es ist später!« »Ich wurde übertölpelt!« gestand Garion düster. »Von wem?« »Zandramas!« »Ist sie noch da?« rief Ce'Nedra.
    Garion schüttelte den Kopf. »Nein, sie hatte ein Sendbild geschickt – von sich und von Geran.«
    »Konntest du denn den Unterschied zwischen einem Menschen aus Fleisch und Blut und einer Erscheinung nicht erkennen?« fragte Belgarath heftig.
    »Ich war in keiner Verfassung, den Unterschied zu erkennen, als es passierte.« »Ich nehme an, du kannst das erklären.«
    Garion holte tief Atem und setzte sich auf eine Bank. Er bemerkte, daß seine blutigen Hände zitterten. »Sie ist sehr schlau«, sagte er. »Seit wir Mal Zeth verließen, hatte ich ständig den gleichen Traum.«
    »Traum?« fragte Polgara scharf. »Was für einen Traum?«
    »Vielleicht ist Traum nicht das

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