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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Mal Zeth hat schon manchen ahnungslosen Reisenden geblendet. Vielleicht solltest du deine Augen abschirmen, dadurch erhältst du dir zumindest einen Teil deines Augenlichts.«
    Ce'Nedras Miene wurde eisig, und sie richtete sich zur vollen Höhe im Sattel auf – was mehr beeindruckt hätte, wenn sie ein bißchen größer gewesen wäre. Majestätisch entgegnete sie: »Wir sind nicht amüsiert, Fürst Kheldar, und Wir erwarten am fernen Ende der Welt keine Stadt vorzufinden, die es mit der Pracht von Tol Honeth aufnehmen könnte, der einzig wahren majestätischen Stadt auf der…« Und dann hielt sie an – wie alle.
    Das Tal unter der Kuppe erstreckte sich viele, viele Meilen weit, und war ganz mit der Stadt Mal Zeth gefüllt. Die Straßen waren schnurgerade, und die Häuser glänzten – nicht in Marmor, denn soviel Marmor gäbe es auf der ganzen Welt nicht, als damit die Bauten dieser gewaltigen Stadt zu verkleiden, sondern mit einem prächtig schimmernden, dicken weißen Verputz, der schier das Auge blendete.
    »Es ist nichts Besonderes«, sagte Zakath betont bescheiden. »Nur ein freundliches, kleines Fleckchen, das wir unser Zuhause nennen.« Er blickte verschmitzt auf Ce'Nedras bleiches, starres Gesicht und sagte: »Wir sollten zusehen, daß wir weiterkommen, Eure Majestät. Bis zum Kaiserschloß ist es noch ein halber Tagesritt.«



Zweiter Teil
MAL ZETH

6
    D ie Stadttore von Mal Zeth waren wie jene von Tol Honeth breit und aus brünierter Bronze. Die Stadt hinter diesen Toren jedoch unterschied sich sehr von der Hauptstadt Tolnedras. Die Häuser waren alle sehr ähnlich und so dicht aneinander gebaut, daß die breiten Prachtstraßen der Stadt zu beiden Seiten von festen, verputzten Mauern gesäumt waren, nur von tief eingelassenen Türbogen durchbrochen, von denen weiße Treppen zu den flachen Dächern führten. Da und dort war der Verputz abgebröckelt und ließ erkennen, daß die Bauten darunter aus glatt gehobelten Holzbalken bestanden. Durnik, der fand, daß alle Häuser aus Stein sein sollten, stellte es mißbilligend fest.
    Als sie tiefer in die Stadt kamen, bemerkte Garion, daß es so gut wie nirgendwo Fenster gab. »Ich möchte ja nicht kritisieren«, sagte er zu Zakath, »aber sieht deine Stadt nicht etwas einförmig aus?« Zakath blickte ihn fragend an.
    »Alle Häuser sind gleich und kaum eines hat Fenster.«
    »Oh.« Zakath lächelte. »Das ist einer der Nachteile, wenn man dem Militär die Architektur überläßt. Sie sind sehr für Einförmigkeit, und in einer militärischen Festung haben Fenster nichts verloren. Aber jedes Haus hat seinen eigenen kleinen Garten und Fenster, die zu ihm hinausschauen. Im Sommer verbringen die Leute einen großen Teil ihrer Zeit im Garten – oder auf den Dächern.«
    »Sieht die ganze Stadt so aus?« erkundigte sich Durnik und betrachtete die zusammengedrängten Häuser.
    »Nein«, versicherte ihm der Kaiser. »Dieses Viertel ist für Unteroffiziere gebaut worden. Die Straßen, wo die Offiziere wohnen, sind schöner, und jene, wo die Mannschaften und Arbeiter untergebracht sind, viel schäbiger. Das Militär ist eben sehr rangbewußt, das macht sich auch in Äußerlichkeiten bemerkbar.«
    Ein paar Türen entfernt in einer Nebenstraße schrie eine dicke, rotgesichtige Frau auf ein dürres Männchen ein, während ein Trupp Soldaten Möbelstücke aus dem Haus schleppten und auf einen wackligen Karren luden. »Du konntest es also nicht lassen, Actas. Nein, du nicht! Du mußtest dich wieder besaufen und deinen Hauptmann beleidigen! Und was soll jetzt aus uns werden? Die ganzen Jahre, die wir in dieser Bruchbude hausten, habe ich bloß durchgehalten, weil ich dachte, irgendwann mußt du ja mal befördert werden. Und ausgerechnet jetzt, wo es fast soweit gewesen wäre, läßt du dich sinnlos vollaufen, und wirst statt dessen degradiert!« Das Männchen murmelte etwas. »Was hast du gesagt?« »Nichts, Schatz.«
    »Das wirst du nie vergessen, Actas, das darfst du mir glauben!«
    »Das Leben hat sein Auf und Ab, nicht wahr?« murmelte Sadi, als sie außer Hörweite waren.
    »Es ist wahrhaftig nichts, worüber man Witze macht«, rief Ce'Nedra hitzig. »Wegen einer flüchtigen Unbesonnenheit werden sie auf die Straße gesetzt. Kann ihnen denn niemand helfen?«
    Zakath blickte sie nachdenklich an, dann rief er einen seiner Geleitoffiziere zu sich. »Erkundigt Euch, bei welcher Einheit der arme Teufel dient«, wies er ihn an. »Dann sprecht mit seinem Hauptmann und sagt ihm,

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