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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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irgendwie hat sie mehr Frieden und Freude in mein Leben gebracht, als ich je kannte. Ich schlafe wie ein Wickelkind und laufe den ganzen Tag mit dieser idiotischen Euphorie in mir herum.« Er schüttelte den Kopf. »Um ehrlich zu sein, ich kann mich so kaum selbst ertragen, aber irgendwie komme ich nicht dagegen an.«
    Garion starrte aus dem Fenster, ohne das Spiel der Sonne auf den Wellen oder die Möwen zu sehen. Da wurde es ihm plötzlich so deutlich bewußt, daß es nur die Wahrheit sein konnte. »Das liegt daran, daß Ihr den Wendepunkt in Eurem Leben erreicht habt, von dem Cyradis sprach«, erklärte er. »Ihr werdet belohnt, weil Ihr Euch für den richtigen Weg entschieden habt.« »Belohnt? Von wem?«
    Garion blickte ihn an und mußte plötzlich lachen. »Ich glaube nicht, daß Ihr bereits soweit seid, zu akzeptieren, was ich sage. Aber könntet Ihr Euch vielleicht zu dem Glauben durchringen, daß Cyradis dafür verantwortlich ist?« »Auf vage Weise, ja.«
    »Vage ist nicht genug, aber zumindest ein Anfang.« Garion blickte den nun leicht verblüfften Zakath an. »Wir sind hier gemeinsam in etwas gefangen, über das wir absolut keine Kontrolle haben«, sagte er ernst. »Ich habe es schon einmal erlebt, also werde ich versuchen, die Schrecken, die Euch bevorstehen, zu dämpfen, so gut ich es kann. Bemüht Euch jedenfalls, für eine ungewöhnliche Sicht der Dinge aufgeschlossen zu sein.« Er dachte darüber nach. »Ich habe das Gefühl, daß wir zusammenarbeiten werden – zumindest bis zu einem bestimmten Punkt – , da könnte es sicher nicht schaden, wenn wir Freunde wären.« Er streckte dem anderen die Rechte entgegen.
    Zakath lachte. »Warum nicht?« Er nahm Garions Hand fest in seine. »Ich glaube, wir sind beide so verrückt wie Taur Urgas, aber warum nicht? Wir sind die beiden mächtigsten Männer der Welt. Wir sollten Todfeinde sein, und du schlägst Freundschaft vor. Und warum auch nicht?« Wieder lachte er erfreut.
    »Wir haben wahrhafte Todfeinde, Zakath«, sagte Garion ernst. »Und weder deine riesigen Heere noch meine sind dort, wohin wir gehen, von Bedeutung.« »Und wo ist das, mein junger Freund?«
    »Ich glaube, es wird ›der Ort, der nicht mehr ist‹ genannt.«
    »Über den wollte ich dich bereits fragen. Die Aussage als solche ist widersprüchlich! Wie soll man zu einem Ort kommen, den es nicht mehr gibt?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Aber ich werde dir darauf antworten, wenn wir dort sind.«
    Zwei Tage später erreichten sie Mal Gemila, eine Hafenstadt in Altmallorea, von wo aus sie ihren Weg wieder auf dem Rücken ihrer Pferde fortsetzten. Auf einer gut instand gehaltenen Straße ritten sie ostwärts über eine erfreulich frühlingsgrüne Ebene. Ein Regiment Kavallerie in rotem Waffenrock sorgte für freien Weg und ihr Kanter dafür, daß des Kaisers Hofstaat zurückblieb. Es gab Posthaltereien entlang der Straße – nicht viel anders als die tolnedrischen Herbergen an den Straßen des Westens – , und die kaiserliche Garde ersuchte andere Gäste dieser Posthaltereien etwas brüsk, sie zu verlassen, um Platz für den Kaiser und seine Begleiter zu machen.
    Während sie Tag für Tag weiterritten, begann Garion die Bedeutung des Wortes »unendlich« als Beifügung von Mallorea zu verstehen. Die Steppen von Algarien, die ihm bisher immer unbeschreiblich weit vorgekommen waren, schrumpften und wirkten im Vergleich winzig. Die schneebedeckten Gipfel südlich ihres Weges schienen mit weißen Krallen nach dem Himmel zu greifen. Je tiefer sie in dieses riesige Reich kamen, desto kleiner fühlte sich Garion.
    Merkwürdigerweise empfand Ce'Nedra ein ähnliches Schrumpfen, und ganz offensichtlich gefiel ihr das gar nicht. Ihre Bemerkungen wurden immer beißender, die Art, wie sie sich über ihre Beobachtungen ausließ, immer ätzender. Sie fand die losen Kittel der Landbevölkerung unschön. Ihr gefiel die Bauweise eines Riesenpfluges nicht, der, hinter eine Herde Ochsen gespannt, einen ganzen Morgen Land in einem Durchgang aufpflügte. Ihr schmeckte die Kost nicht. Selbst an dem Wasser – kristallklar und so kalt und lieblich, wie es aus einer tolnedrischen Bergquelle fließen mochte – hatte sie etwas auszusetzen.
    Mit Schalk in den Augen ritt Silk am sonnigen Vormittag ihres letzten Reisetags von Mal Gemila neben ihr her. »Vorsicht, Majestät«, warnte er sie verschmitzt, als sie sich der Kuppe eines Hügels näherten, den frisches, saftiges Gras bedeckte. »Der erste Blick auf

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