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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Backbordreling stand und dem Tanz des Windes auf den glitzernden Wellen zusah, und ersuchte ihn, zum Kaiser zu kommen. Garion nickte und ging achtern zu der Kajüte, in der Zakath üblicherweise Audienz hielt. Wie die meisten Kabinen an Bord dieses schwimmenden Palasts war auch diese sehr geräumig und prunkvoll eingerichtet. Dank der breiten Fenster, die über die ganze Heckseite reichten, war der Raum hell und luftig. Die an den Fensterseiten zurückgehaltenen Vorhänge waren aus rotem Samt, und der kostbare malloreanische Teppich war von tiefem Blau. Zakath, wie immer in einfachem, weißem Leinen, saß auf einem niedrigen Lederdiwan an der hinteren Kajütenseite und blickte hinaus auf die Gischtkronen und die weiße Möwenschar, die dem Schiff folgte. Seine Katze, die auf seinem Schoß lag, schnurrte, während er sie abwesend zwischen den Ohren kraulte.
    »Ihr wolltet mich sehen, Zakath?« fragte Garion beim Eintreten.
    »Ja, bitte kommt herein, Garion. Ich habe Euch in den letzten Tagen kaum zu Gesicht bekommen. Seid Ihr böse auf mich?«
    »Nein«, versicherte ihm Garion. »Ihr wart damit beschäftigt, etwas über Dämonen zu erfahren. Ich weiß nicht viel über sie, also hätte ich kaum etwas zu dem Gespräch beitragen können.« Er durchquerte die Kajüte und hielt auf halbem Weg kurz an, um ein verpieltes Kätzchen von seinem linken Fußgelenk zu lösen. »Es macht ihnen großen Spaß, einen anzuspringen.«
    Garion schaute sich argwöhnisch um. »Zith ist doch hoffentlich nicht hier, oder?«
    Zakath lachte. »Nein. Sadi hat sich was einfallen lassen, wie er sie bei sich behalten kann.« Er blickte Garion an. »Ist sie wirklich so gefährlich, wie er behauptet?«
    Garion nickte. »Sie biß einen Grolim in Rak Urga. Nach einer halben Minute war er tot.«
    Zakath schauderte. »Mir graut vor Schlangen. Aber erzählt das Sadi bitte nicht.«
    »Sprecht mit Silk. Er könnte mit einer ganzen Abhandlung aufwarten, wie sehr ihm davor graut!« »Er ist ein schwieriger kleiner Bursche, nicht wahr?«
    Garion lächelte. »O ja. Sein ganzes Leben ist voll Gefahr und Aufregung, deshalb sind seine Nerven so gespannt wie Lautensaiten. Er ist manchmal ein wenig sonderlich, doch daran gewöhnt man sich.« Er musterte Zakath eingehend. »Ihr seht sehr gesund aus«, stellte er fest und ließ sich am anderen Ende des Lederdiwans nieder. »Die Seeluft bekommt Euch offenbar.«
    »Ich glaube nicht, daß es so sehr an der Luft liegt, Garion, sondern eher daran, daß ich jede Nacht acht bis zehn Stunden schlafe.« »Schlafen? Ihr?«
    »Erstaunlich, nicht wahr?« Zakaths Gesicht wurde plötzlich ernst. »Es wäre mir lieb, wenn das unter uns bliebe, Garion.« »Selbstverständlich.« »Urgit erzählte Euch, was geschah, als ich jung war?« Garion nickte. »Ja.«
    »Meine Schlaflosigkeit rührt hauptsächlich davon her. Ein Gesicht, das mir sehr lieb gewesen war, verfolgte mich in meinen Träumen, so wurde der Schlaf mir zur Qual.«
    »Das wurde nicht besser? Nicht einmal nach dreißig Jahren?«
    »Nicht im geringsten. Ich lebte in ständigem Leid und Schuldbewußtsein und Bedauern. Ich lebte nur noch, um mich an Taur Urgas zu rächen. Cho-Hags Säbel raubte mir diese Genugtuung. Ich hatte ein Dutzend verschiedene Arten des Todes für diesen Wahnsinnigen geplant – eine schrecklicher als die andere – , doch er betrog mich darum, indem er einen ehrlichen Tod im Kampf starb!«
    »Nein«, widersprach Garion. »Sein Tod war schlimmer, als irgendeiner, den Ihr Euch hättet ausdenken können. Ich habe mich mit Cho-Hag unterhalten. Noch ehe Cho-Hag ihn tötete, verfiel er völlig dem Wahnsinn, doch lebte er zumindest lange genug, um zu erkennen, daß er geschlagen war. Er starb sich vor hilfloser Wut in die Erde krallend und beißend. Geschlagen zu sein war mehr als er ertrug.«
    Zakath dachte darüber nach. »Ja«, murmelte er schließlich. »Das muß grauenvoll für ihn gewesen sein. Ich glaube, ich bin bereits etwas weniger enttäuscht.«
    »Und es war die Feststellung, daß das Geschlecht der Urgas nun ausgestorben ist, die den Alptraum von Euch nahm, der Euch all diese Jahre gequält hatte?«
    »Nein, Garion, ich glaube nicht, daß das etwas damit zu tun hatte. Es ist nur – statt des Gesichts, das mir bisher erschien, sehe ich nun ein anderes.« »Oh?« »Eines mit Augenbinde.«
    »Cyradis? Ich weiß nicht, ob ich Euch empfehlen kann, sie auf solche Weise zu sehen.«
    »Ihr mißversteht, Garion. Sie ist ja fast noch ein Kind, aber

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