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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ich würde es als persönlichen Gefallen anerkennen, wenn er Actas seinen vorherigen Rang zurückgäbe – unter der Bedingung, daß er sich nicht mehr betrinkt.«
    »Sofort, Eure Majestät.« Der Offizier salutierte und ritt los.
    »O danke, Zakath.« Ce'Nedra war sichtlich überrascht.
    »Es war mir ein Vergnügen, Ce'Nedra.« Er verneigte sich. Dann lachte er. »Ich nehme an, Actas' Weib sorgt ohnehin dafür, daß er genug für seinen Leichtsinn bestraft wird.«
    »Habt Ihr keine Angst, Eure Majestät, daß Euer Eingreifen aus Mitleid Eurem Ruf schaden könnte?«
    »Nein«, antwortete Zakath. »Ein Herrscher muß sich bemühen, für unberechenbar gehalten zu werden, Sadi.
    Das hält die Untertanen auf Trab. Außerdem stärkt es ihre Loyalität, wenn sie sehen, daß ihr Kaiser hin und wieder für sie eingreift.« »Tust du eigentlich nie etwas, das nicht durch Politik motiviert ist?« fragte Garion. Irgendwie ärgerte ihn Zakaths abfällige Erklärung für seine gute Tat.
    »Nicht, daß ich wüßte«, antwortete Zakath. »Politik ist das größte Spiel der Welt, Garion, aber man muß in ständiger Übung bleiben, um es richtig zu beherrschen.«
    Silk lachte. »Ich habe genau das gleiche über den Handel gesagt. Der einzige Unterschied, den ich sehe, ist der, daß man in meinem Spiel Geld als Punkte zählen kann. Wie macht Ihr das in Eurem?«
    Zakath antwortete halb belustigt, halb todernst: »Das ist sehr einfach, Kheldar. Wenn man am Ende des Tages noch auf dem Thron sitzt, hat man gewonnen. Ist man tot, hat man das Spiel verloren – und jeden Tag beginnt es aufs neue.«
    Silk blickte ihn lange sehr nachdenklich an, dann schaute er zu Garion hinüber und bewegte seine Finger unauffällig. Ich muß sofort mit dir reden. Garion nickte unmerklich, dann beugte er sich über seinen Sattel. »Stimmt was nicht?« erkundigte sich Zakath.
    »Ich glaube, der Gurt hat sich gelöst«, antwortete Garion und saß ab. »Reitet ruhig weiter, ich hole euch schon ein.«
    »Wart, ich helfe dir«, erbot sich Silk und schwang sich ebenfalls aus dem Sattel.
    »Was ist los?« fragte Garion ihn, als der mit Ce'Nedra und Sammet plaudernde Kaiser außer Hörweite war.
    »Sei vorsichtig bei ihm, Garion«, antwortete der kleine Mann leise und tat, als überprüfe er Garions Sattelgurte. »Er hat sich da ungewollt verraten. Äußerlich ist er aufgekratzt und freundlich, aber im Grund genommen hat er sich gar nicht so sehr geändert.« »Hat er denn nicht bloß einen Witz gemacht?«
    »Nein. Er meinte es todernst. Er hat uns aus Gründen nach Mal Zeth mitgenommen, die nichts mit Mengha oder unserer Suche nach Zandramas zu tun haben. Sei ihm gegenüber auf der Hut. Dieses freundliche Lächeln kann urplötzlich verschwinden.« Danach sagte er lauter, während er am Gurt zog: »So, jetzt müßte er halten. Sehen wir zu, daß wir die anderen einholen.«
    Sie kamen zu einem breiten Platz, auf dem ringsum Buden aus Zelttuch in allen Rot-, Grün-, Blau- und Gelbtönen aufgebaut waren. Es wimmelte von Kaufleuten und Bürgern, allesamt in bunten, weiten Übergewändern, die bis zu den Fersen fielen.
    »Wo wohnen die normalen Bürger, wenn die ganze Stadt in Vierteln nach militärischem Rang aufgeteilt ist?« erkundigte sich Durnik. Brador, der dicke Minister des Inneren, der zufällig gerade neben dem Schmied ritt, schaute sich lächelnd um. »Sie haben alle irgendeinen Rang«, erwiderte er, »jeder nach seinen persönlichen Leistungen. Alles steht unter strikter Kontrolle des Beförderungsamtes. Wohn- und Geschäftsraumzuteilung, passende Ehepartner – alles wird nach Rang geregelt.« »Ist das nicht überreglementiert?« fragte Durnik.
    »Malloreaner lassen sich gern reglementieren, Freisasse Durnik.« Brador lachte. »Angarakaner beugen sich automatisch der Obrigkeit; Melcener haben das angeborene Bedürfnis, Dinge zu kategorisieren; Karandeser sind zu beschränkt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen; und die Dalaser – nun, niemand weiß, was die Dalaser wollen.«
    »Wir unterscheiden uns wirklich nicht zu sehr von den Menschen im Westen, Durnik«, sagte Zakath über die Schulter. »In Tolnedra und Sendarien werden solche Dinge aus wirtschaftlicher Sicht geregelt. Die Bürger neigen zu dem, was sie sich leisten können – ob nun Häuser, Geschäfte, Heirat. Wir sind lediglich formalisierter, das ist alles.«
    »Wie kommt es, Eure Majestät«, warf Sadi nun ein, »daß Eure Untertanen so gleichgültig sind.« »Ich verstehe nicht, was Ihr

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