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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht, daß eure Geschäftsgespräche sehr unterhaltsam für mich wären.«
    Silk schaute sich hastig um. »Du könntest allerlei lernen, Garion«, sagte er, während seine Finger sich rasch bewegten. Dolmar kann uns sagen, was in Karanda wirklich vorgeht, deutete er mit der Fingersprache. Ich glaube, du solltest mitkommen. Mit leicht übertriebener Nachgiebigkeit sagte Garion: »Na ja, schaden kann es nicht. Außerdem beginnen mir die Wände hier bereits auf den Kopf zu fallen.«
    »Gut.« Silk streckte ihm eines der zwei Gewänder entgegen. »Zieh das an.« »Es ist doch gar nicht kalt, Silk.«
    »Es soll dich ja auch nicht wärmen. In westlicher Kleidung erregt man auf den Straßen von Mal Zeth zu großes Aufsehen, und ich mag es gar nicht, wenn man mich anstarrt.« Grinsend fügte er hinzu: »Außerdem ist es sehr schwierig, sich als Taschendieb zu beschäftigen, wenn einem alle auf der Straße beobachten. Wollen wir?«
    Die Robe, die Garion sich umwarf, war vorn ganz offen und hing gerade von den Schultern bis zu den Fersen. Es war ein nützliches Übergewand mit tiefen Taschen in den Seiten. Sein Stoff war sehr dünn, und es bauschte sich hinten auf, als er zur Tür des Nebengemachs ging, wo Ce'Nedra ihr Haar kämmte, das noch vom Baden naß war.
    »Ich gehe mit Silk in die Stadt«, sagte er zu ihr. »Brauchst du irgendetwas?«
    Sie überlegte. »Vielleicht könntest du mir einen Kamm besorgen.« Sie hielt den hoch, den sie eben benutzte. »Meiner ist schon arg zahnlückig.« »In Ordnung.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Wenn du sowieso schon in der Stadt bist«, fügte sie hinzu, »dann bring mir doch einen Ballen Seide mit – seegrün, wenn du sie in der Farbe bekommen kannst. Ich habe gehört, daß es im Schloß eine sehr gute Schneiderin gibt.«
    »Ich werde mich umsehen.« Wieder wandte er sich zum Gehen.
    »Und vielleicht noch mehrere Ellen Spitze – nicht zu übertrieben, hörst du? Geschmackvoll.« »Sonst noch was?«
    Sie lächelte ihn an. »Kauf mir irgendeine Überraschung. Ich liebe hübsche Überraschungen.«
    Er zählte an den Fingern ab: »Einen Kamm, einen Ballen seegrüne Seide, mehrere Ellen geschmackvolle Spitze und eine Überraschung.«
    »Besorg mir auch so ein Übergewand, wie du es trägst.« Er wartete.
    Sie spitzte überlegend die Lippen. »Sonst fällt mir im Augenblick nichts ein, Garion. Aber du und Silk könntet Liselle und Lady Polgara fragen, ob sie etwas brauchen.« Er seufzte. »Das gehört sich, Garion.« »Ja, Liebes. Ich mache mir vielleicht besser eine Liste.« Silk blickte ihm unbewegt entgegen. »Nun?« fragte Garion herausfordernd. »Ich habe nichts gesagt.« »Das wird auch gut sein.« Sie gingen zur Tür. »Garion!« rief ihm Ce'Nedra nach. »Ja, Liebes?«
    »Vielleicht kannst du auch ein paar Süßigkeiten besorgen.«
    Garion trat hinter Silk auf den Korridor und schloß die Tür. »Du machst das recht gut«, lobte Silk. »Reine Gewohnheit.«
    Sammet fügte auch noch einiges auf Garions wachsender Liste hinzu und Polgara ebenfalls.
    Während sie durch den langen, hallenden Korridor zum Hauptgebäude des Schlosses gingen, warf Silk einen Blick auf die Liste. »Ob Brador uns vielleicht einen Packesel leihen könnte?« murmelte er. »Hör auf, dich über mich lustig zu machen!« »Als ob ich so was täte!« »Warum eigentlich die Fingersprache, als du kamst?« »Spitzel.«
    »In unserer Privatflucht?« entfuhr es Garion erschrocken, als er sich erinnerte, wie wenig sich Ce'Nedra darum scherte, was sie trug – oder nicht trug – , wenn sie allein waren.
    »Gerade in Privatgemächern erfährt man die interessantesten Geheimnisse. Kein Spion läßt sich die Gelegenheit entgehen, an einem Schlafgemach zu lauschen.«
    »Das ist abscheulich!« rief Garion mit brennenden Wangen. »Natürlich. Aber allgemein üblich.«
    Sie kamen durch die Kuppelhalle gleich am Schloßeingang und traten hinaus in den strahlenden Frühlingsmorgen; eine sanfte Brise trug ihnen Blütenduft entgegen.
    »Weißt du«, sagte Silk, »ich mag Mal Zeth. Es riecht immer so gut. Unser Kontor liegt über einer Bäckerei, und manchmal macht mir der herrliche Geruch, der von unten hochkommt, regelrecht den Mund wäßrig.« Am Tor des Schloßkomplexes wurden sie nur ganz kurz aufgehalten. Eine barsche Geste von einem der beiden unauffälligen Männer, die ihnen folgten, sagte den Wachen, daß Silk und Garion Erlaubnis hatten, die Stadt zu besuchen.
    »Polizisten können manchmal auch nützlich sein«, brummte

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