Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Fanatismus.«
    »Brador erwähnte gewisse Greueltaten«, warf Garion ein.
    »Ich nehme an, daß die Berichte, die er erhielt, ein wenig übertrieben waren, Eure Majestät«, meinte Dolmar. »Selbst der bestausgebildete Beobachter neigt dazu, aus einer verstümmelten Leiche auf der Straße zehn zu machen. Tatsächlich war der Großteil der Getöten Melcener und Angarakaner. Menghas Dämonen vermieden es sorgfältig Karandeser umzubringen. Kam es doch dazu, war es unbeabsichtigt. Die Karandeser sehen in Mengha einen Befreier, und seine Dämonen sind die unbesiegbare Vorhut seiner Armee. Ich kenne seine wirklichen Motive nicht, aber diese Barbaren da oben glauben, er sei der Erlöser, der gekommen ist, Karanda von allen Angarakanern zu befreien und von der melcenischen Bürokratie. Wenn er so weitermacht, hat er schon in sechs Monaten etwas fertiggebracht, das noch keinem vor ihm gelungen ist.« »Und das wäre?« fragte Silk. »Die Einigung von ganz Karanda.«
    »Setzt er seine Dämonen bei der Einnahme jeder Stadt ein?« fragte Garion, weil er wissen wollte, ob Brador recht hatte.
    Dolmar schüttelte den Kopf. »Nicht mehr, Eure Majestät. Nach dem, was in Calida geschehen ist und in ein paar Ortschaften zu Beginn seines Feldzugs, hat er das gar nicht mehr nötig. In letzter Zeit hat es schon genügt, wenn er sich vor einer Stadt sehen ließ. Seine Dämonen sind natürlich dabei, aber sie müssen nichts tun, außer grauenvoll auszusehen. Die Karandeser metzeln alle Angarakaner und Melcener in der Stadt nieder, dann reißen sie das Tor auf und empfangen ihn mit offenen Armen. Daraufhin verschwinden seine Dämonen.« Er überlegte einen Augenblick. »Einen hat er jedoch immer bei sich – eine finstere Gestalt, die aber offenbar nicht so riesig ist, wie sie sein sollen. Bei jedem öffentlichen Auftreten Menghas steht er unmittelbar hinter seiner linken Schulter.«
    Garion kam ein plötzlicher Gedanke. »Verwüsten sie Grolimtempel oder entweihen sie auf irgendeine Weise?« fragte er.
    Dolmar blinzelte. »Nein«, antwortete er sichtlich erstaunt. »Nein, das tun sie nicht – und unter den Toten sind offenbar auch nie Grolims. Es ist natürlich möglich, daß Urvon seine gesamten Grolims aus Karanda zurückrief, als das Ganze begann.«
    »Das ist unwahrscheinlich«, widersprach Garion. »Menghas Einnahme von Calida kam völlig unerwartet. Die Grolims hätten gar keine Zeit zum Entkommen gehabt.« Er blickte nachdenklich zur Decke. »Was meinst du, Garion?« fragte Silk.
    »Mir ist nur gerade ein beunruhigender Gedanke gekommen. Wir wissen, daß Mengha ein Grolim ist, richtig?«
    »Ich wußte es nicht!« rief Dolmar überrascht.
    »Wir erfuhren ein paar Dinge«, erklärte ihm Silk. »Sprich weiter, Garion.«
    »Urvon verbringt seine ganze Zeit in Mal Yaska, richtig?«
    Silk nickte. »Das habe ich jedenfalls gehört. Er möchte nicht, daß Beldin ihn irgendwo im Freien überrascht.«
    »Macht ihn das nicht zu einem recht ungeeigneten Führer? Also gut. Nehmen wir an, daß Mengha tatsächlich nach Toraks Tod diese Zeit der Verzweiflung durchmachte, und dann einen Magier fand, der ihm beibrachte, wie man Dämonen beschwört. Nach seiner Rückkehr bietet er seinen ehemaligen Grolimbrüdern eine Alternative für Urvon an – und Zugang zu einer Art von Macht, die ihnen bisher verschlossen gewesen war. Ein Dämon in der Hand eines ungebildeten und verhältnismäßig dummen karandesischen Magiers ist eine Sache, aber ein Dämon unter der Kontrolle eines Grolimzauberers ist eine andere, würde ich sagen. Falls Mengha unzufriedene Grolims um sich schart und sie in Magie ausbildet, haben wir ein großes Problem. Ich glaube nicht, daß es mir Freude machen würde, gegen eine Legion von Chabats anzutreten, dir?«
    Silk schauderte. »Nein, wirklich nicht«, erwiderte er inbrünstig.
    »Dann muß er unschädlich gemacht werden«, sagte Dolmar, »und zwar so rasch wie möglich.«
    Garion verzog das Gesicht. »Zakath wird keinen Schritt tun, ehe er nicht seine Armee aus Cthol Murgos zurück hat – das ist frühestens in drei Monaten.«
    »In drei Monaten wird Mengha bereits unschlagbar sein«, meinte der Faktor.
    »Dann müssen wir sofort losziehen«, sagte Garion, »mit oder ohne Zakath.«
    »Und wie willst du aus der Stadt kommen?« fragte Silk.
    »Damit soll Belgarath sich befassen.« Garion blickte Silks Agenten an. »Könnt Ihr uns sonst noch was sagen?«
    Dolmar zupfte sich an der Nase, in einer seltsamen Nachahmung von Silks

Weitere Kostenlose Bücher