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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Silk, als sie der breiten Prunkstraße vom Schloß folgten.
    Auf den Straßen von Mal Zeth wimmelte es von vielen Menschen aus dem ganzen Reich und nicht wenigen aus dem Westen. Garion staunte, wie viele tolnedrische Umhänge er unter den bunten Übergewändern der Einheimischen sah. Auch Sendarer waren zu erkennen sowie Drasnier und eine beachtliche Zahl Nadraker. Murgos jedoch überhaupt keine. »Ein reges Treiben«, stellte Garion fest.
    »O ja, Mal Zeth macht Tol Honeth zum Jahrmarkt und Camaar zum Wochenmarkt.«
    »Es ist das größte Handelszentrum der Welt, nicht wahr?«
    »Nein, das ist Melcene – aber natürlich geht es in Melcene um Geld, nicht um Ware. Nicht einmal einen Kochtopf kann man in Melcene bekommen. Das einzige, was man dort kaufen kann, ist Geld.«
    »Silk, wie kann man Gewinn machen, wenn man Geld mit Geld kauft?« »Nun, es ist ein wenig kompliziert.« Silk kniff die Augen leicht zusammen. »Weißt du was?« sagte er. »Wenn du an den Staatsschatz von Riva rankämst, könnte ich dir zeigen, wie du ihn innerhalb von sechs Monaten auf der Basarstraße in Melcene verdoppeln könntest – und dabei spränge noch eine anständige Provision für uns beide heraus.«
    »Du möchtest, daß ich mit dem Staatssäckel spekuliere? Wenn auch bloß einer das herausfände, käme es zum Aufstand!«
    »Das ist das Geheimnis, Garion. Du sorgst dafür, daß es niemand erfährt.«
    »Sag, hattest du überhaupt je in deinem Leben einen ehrlichen Einfall?«
    Der kleine Mann dachte nach. »Nicht, daß ich mich erinnern könnte«, gestand er. »Und ich habe ein sehr gutes Gedächtnis.«
    Die Räumlichkeiten von Silk und Yarbleks Handelsimperium hier in Mal Zeth waren bescheiden und befanden sich, wie Silk erwähnt hatte, über einer geschäftigen Bäckerei. Zum ersten Stock gelangte man über eine Außenstiege von einer schmalen Seitenstraße aus. Als Silk sie hochstieg, wich spürbar eine gewisse Spannung, die Garion gar nicht aufgefallen war, von seinem Freund. »Ich hasse es, wenn man sich nicht offen unterhalten kann«, sagte er. »Es gibt so viele Spione in Mal Zeth, daß Brador jedes Wort, das man hier sagt, in dreifacher Ausführung zugetragen bekommt, noch ehe man den Mund geschlossen hat.«
    »Dann muß man doch auch auf Euren Kontor Spitzel angesetzt haben.«
    »Natürlich, nur können sie nichts hören. Yarblek und ich ließen sowohl in Wände, Decke wie in den Fußboden eine fußdicke Korkschicht einbauen.« »Kork?« »Er dämpft alle Geräusche.« »War das nicht sehr teuer?«
    Silk nickte. »Aber es rentierte sich gleich in der ersten Woche hier, weil es uns dadurch gelang, bestimmte Verhandlungen geheimzuhalten.« Er langte in eine Innentasche und brachte einen großen Messingschlüssel zum Vorschein. »Wollen doch mal sehen, ob ich Dolmar mit den Händen in der Kasse ertappen kann«, flüsterte er.
    »Warum? Du weißt doch bereits, daß er euch bestiehlt.«
    »Natürlich. Aber wenn ich ihn erwische, kann ich seine Sondervergütung am Jahresende kürzen.« »Warum nimmst du ihm nicht gleich die Tasche aus?«
    Silk tupfte mit dem Messingschlüssel nachdenklich auf die Wange. »Nein«, antwortete er schließlich. »Das wäre nicht gut fürs Geschäft. Eine Verbindung wie diese beruht auf gegenseitigem Vertrauen.« Garion mußte lachen.
    »Irgendwo muß man einen Strich ziehen, Garion.« Lautlos schob Silk den Schlüssel ins Schloß und drehte ihn vorsichtig. Dann stieß er rasch die Tür auf und sprang in den Raum.
    »Guten Morgen, Fürst Kheldar«, grüßte der Mann hinter einem einfachen Tisch ruhig. »Ich habe Euch erwartet.« Silk wirkte ein wenig enttäuscht.
    Der Mann am Tisch war ein dünner Melcener mit schlauen, eng besammenliegenden Augen, schmalen Lippen, und strähnigem, lehmbraunem Haar. Ein Gesicht, dem man auf den ersten Blick mißtraute.
    Silk richtete sich auf. »Guten Morgen, Dolmar. Das ist Belgarion von Riva.«
    »Eure Majestät.« Dolmar erhob sich und verbeugte sich. »Dolmar.«
    Silk schloß die Tür und zog zwei Stühle von der korkverkleideten Wand herbei. Der Fußboden war zwar aus Holz, doch die Weise, wie jeder Schritt oder das Rücken der Stühle gedämpft wurde, deutete auf die Dicke des Korkes darunter hin.
    »Wie geht das Geschäft?« Silk setzte sich und schob Garion den anderen Stuhl mit dem Fuß zu.
    »Wir können die Miete bezahlen«, antwortete Dolmar vorsichtig.
    »Ich bin sicher, darüber ist der Bäcker unten sehr erfreut. Einzelheiten, Dolmar! Ich war längere

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