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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Männer sind ja recht nett, aber eine Frau braucht Frauen, mit denen sie sich unterhalten kann. Es gibt so viele wichtige Dinge, die Männer einfach nicht verstehen.« Polgaras Gesicht wurde ernst. »Es ist also zu keinem weiteren Vorfall wie dem in Cthol Murgos gekommen?«
    »Es ist mir jedenfalls nichts aufgefallen. Sie erscheint mir verhältnismäßig normal. Nur etwas ist ungewöhnlich: Sie spricht in letzter Zeit nicht mehr von Geran.«
    »Das könnte ihre Weise sein, sich zu schützen, Garion. Sie kann es vielleicht nicht in Worte kleiden, aber sie ist sich der Schwermut bewußt, die sie in Prolgu übermannte, und ich bin ziemlich sicher, ihr ist klar, daß sie ihrer selbst nicht Herr sein wird, wenn sie ihr nachgibt. Sie denkt natürlich an Geran, davon bin ich überzeugt – wahrscheinlich die meiste Zeit – , aber sie will nicht über ihn reden.« Sie hielt erneut inne. »Was ist mit der körperlichen Seite eurer Ehe, Garion?« fragte sie direkt.
    Garion errötete heftig und fing zu husten an. »Uh – dafür hat es wirklich nicht viel Gelegenheit gegeben, Tante Pol – und ich glaube, ihre Gedanken beschäftigen sich mit viel zu viel anderem.«
    Sie schürzte nachdenklich die Lippen. »Es ist nicht gut, das einfach zu ignorieren, Garion«, mahnte sie. »Nach einer Weile leben Paare sich auseinander, wenn sie nicht dann und wann intim sind.«
    Wieder hustete er, immer noch mit hochrotem Kopf. »Sie scheint wirklich nicht sehr daran interessiert zu sein, Tante Pol.«
    »Dann ist das deine Schuld, Liebes. Alles bedarf ein wenig Planung und der Beachtung scheinbar kleiner Dinge.«
    »Das hört sich ja schrecklich berechnend und kaltblütig an!«
    »Spontaneität ist ja recht schön, Liebes, aber eine gut geplante Verführung hat ihren besonderen Reiz.« »Tante Pol!« rief er aufgebracht.
    »Du bist erwachsen, Garion-Liebes«, erinnerte sie ihn, »und das gehört zur Verantwortlichkeit eines erwachsenen Mannes. Denk darüber nach. Du kannst manchmal recht einfallsreich sein. Ich bin sicher, dir wird auch hier etwas einfallen.« Sie blickte über den sonnenbeschienenen Rasen. »Wollen wir auch zurückgehen? Ich glaube, es ist schon fast Mittag.« An diesem Nachmittag schlenderte Garion erneut durch die Anlagen, diesmal mit Silk und Sadi. »Belgarath braucht ein Ablenkungsmanöver«, erklärte er ernst. »Ich glaube, er hat einen Plan, wie wir die Stadt verlassen können, aber wir müssen sämtliche Spitzel, die uns beschatten, lange genug ablenken, damit er ihn durchführen kann.« Er kratzte sich beim Sprechen heftig die Nase, wodurch seine Hand die Lippen verbarg. »Heuschnupfen?« erkundigte sich Silk.
    »Nein. Aber Sammet hat uns darauf aufmerksam gemacht, daß einige von Bradors Spionen taub sind und deshalb die Fähigkeit entwickelt haben, anderen die Worte von den Lippen abzulesen.«
    »Welch ungewöhnliche Fähigkeit«, murmelte Sadi. »Ich frage mich, ob auch jemand, der nicht taub ist, sie beherrschen lernen könnte.«
    »Ich wüßte so einige Gelegenheiten, wenn das sehr nützlich wäre«, sagte Silk. Er bedeckte den Mund, während er gekünstelt hustete. Er blickte Sadi an. »Kann ich eine ehrliche Antwort von Euch erwarten?« »Das hängt von der Frage ab, Kheldar.« »Ihr wißt doch von der Fingersprache?« »Natürlich.« »Könnt Ihr sie verstehen?« »Leider nicht. Ich habe noch nie einen Drasnier kennengelernt, der mir so weit traute, daß er sie mir beigebracht hätte.« »Warum wohl nicht?« Sadi grinste ihn an.
    »Ich glaube, wir schaffen es auch, wenn wir den Mund beim Reden verdecken«, meinte Garion.
    »Fällt das nach einer Weile nicht auf?« gab Sadi zu bedenken.
    »Na und? Was sollen sie tun? Verlangen, daß wir aufhören?«
    »Das werden sie vermutlich nicht. Aber es könnte ja sein, daß wir manchmal rasch eine Information unters Volk bringen möchten, und wenn sie wissen, daß wir über unsere Bewachung Bescheid wissen, werden sie uns keine Möglichkeit dazu geben.« Der Eunuch seufzte über die verpaßte Gelegenheit. »Was soll's?«
    Garion blickte Silk an. »Weißt du etwas, womit wir die Spitzel von uns ablenken könnten?«
    »Nein, nichts, was funktionieren könnte«, antwortete der kleine Mann. »Im Augenblick ist das melcenische Konsortium offenbar sehr damit beschäftigt, die diesjährige Preisliste geheimzuhalten und Baron Vasca zu überzeugen, daß Yarbleks und mein Wirkungskreis auf die Enklaven an der Westküste beschränkt werden müßten. Wir haben Vasca so ziemlich in

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