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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Stoß von Tag zu Tag.«
    »Dieses Gefühl kenne ich«, sagte Garion. »Wenn ich nach Riva heimkomme, werde ich wahrscheinlich ein ganzes Jahr brauchen, bis mein Schreibtisch wieder normal aussieht. Bist du Vorschlägen aufgeschlossen?«
    »Schlag etwas vor, Garion. Im Augenblick würde ich mir alles anhören.« Er blickte mißbilligend auf das kleine schwarzweiße Kätzchen, das wieder einmal an seinen Fingerknöcheln herumknabberte. »Nicht so fest«, beschwerte er sich und stupste das wilde kleine Ding mit dem Zeigefinger auf die Nase.
    Das Kätzchen legte die Ohren zurück und fauchte leicht.
    »Es soll wahrhaftig keine Kränkung sein«, begann Garion vorsichtig, »aber ich glaube, du machst den gleichen Fehler, den Urgit machte.« »Das ist eine interessante Feststellung. Sprich weiter.«
    »Ich habe das Gefühl, daß du deine Regierung neu organisieren solltest.«
    Zakath blinzelte. »Also das ist ein erstaunlicher Vorschlag. Ich sehe jedoch die Verbindung nicht. Urgit war hoffnungslos unfähig – zumindest, bis du daherkamst und ihm die Grundbegriffe des Regierens beibrachtest. Was ist dieser Fehler, den sowohl er wie ich machte?«
    »Urgit ist ein Feigling«, sagte Garion, »und wird wahrscheinlich immer einer bleiben. Du bist keiner – manchmal vielleicht ein bißchen verrückt, aber feig nie. Das Problem ist, daß ihr beide versucht habt, alle Entscheidungen selbst zu treffen – sogar die unwesentlichsten. Selbst wenn du überhaupt nicht mehr schlafen würdest, hat der Tag nicht genügend Stunden, daß du es schaffst.« »Das habe ich bemerkt. Und die Lösung?«
    »Delegiere Verantwortung. Deine Minister und Generale sind tüchtig – zwar korrupt, aber sie verstehen ihr Handwerk. Sag ihnen, sie sollen ihre Arbeit machen und nur zu dir kommen, wenn es gilt, wirklich bedeutende Entscheidungen zu treffen. Und sag ihnen, wenn irgendetwas schiefgeht, ersetzt du sie durch Fähigere.«
    »Das ist nicht die angarakanische Weise, Garion. Der Herrscher – der Kaiser in diesem Fall – hat immer alle Entscheidungen selbst getroffen. So war es schon vor der Spaltung der Welt. Torak traf in alter Zeit alle Entscheidungen, und die Kaiser von Mallorea folgten seinem Beispiel – egal, was sie von ihm persönlich hielten.«
    »Denselben Fehler beging Urgit«, erklärte ihm Garion. »Ihr habt beide offenbar vergessen, daß Torak ein Gott war, und sowohl seine Kräfte wie sein Wille unbeschränkt waren. Sterbliche brauchen sich gar nicht einzubilden, daß sie es ihm gleichtun könnten.«
    »Keinem meiner Minister oder Generalen könnte ich mit derartigen Befugnissen trauen.« Zakath schüttelte den Kopf. »Sie sind ohnehin schon fast außer Kontrolle.«
    »Sie werden lernen, wie weit sie gehen können«, versicherte ihm Garion. »Nachdem einige entlassen oder degradiert sind, begreifen die anderen das schnell.«
    Zakath lächelte düster. »Auch das ist nicht die angarakanische Weise, Garion. Wenn ich an einem ein Beispiel statuiere, dann gewöhnlich am Richtblock.«
    »Das ist natürlich eine interne Angelegenheit«, meinte Garion. »Du kennst deine Leute besser als ich, aber wenn einer wirklich fähig ist, kannst du kaum noch Nutzen aus seinen Fähigkeiten schlagen, wenn du ihn hast köpfen lassen, oder? Vergeude kein Talent, Zakath. So viele gibt es nicht.«
    »Weißt du was?« sagte Zakath leicht amüsiert. »Mich nennt man den Mann aus Eis, aber trotz deines scheinbar milden Benehmens bist du kaltblütiger als ich. Ich habe noch nie zuvor einen so praktisch veranlagten Mann wie dich kennengelernt.«
    »Ich bin in Sendarien aufgewachsen, Zakath«, erinnerte ihn Garion. »Zweckmäßigkeit ist dort so gut wie eine Religion. Ich habe von einem Mann namens Faldor gelernt, ein Königreich zu führen. Weißt du, ein Königreich ist nicht viel anders als ein Bauernhof. Doch ernsthaft, das Hauptziel eines jeden Herrschers ist, dafür zu sorgen, daß die Regierungsmaschinerie wie am Schnürchen läuft, und begabte Untergebene sind ein zu wertvoller Hilfsquell, als daß man sie vergeuden dürfte. Ich mußte einige rügen, aber weiter bin ich nicht gegangen. Dadurch waren sie noch da, wenn ich sie brauchte. Darüber solltest du vielleicht ein bißchen nachdenken.«
    »Das werde ich.« Zakath richtete sich auf. »Übrigens, weil wir schon von Korruption in der Regierung sprachen…« »Oh? Taten wir das?«
    »Wir werden es gleich. Meine Minister sind mehr oder weniger unredlich, aber deine drei Freunde fügen noch ein neues,

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