Malloreon 3 - Dämon von Karanda
subtiles Element zu den Intrigen hier im Schloß hinzu. Wir sind aber noch nicht darauf vorbereitet, Schritte zu unternehmen.«
»Oh?«
»Der liebreizenden Markgräfin Liselle ist es doch wahrhaftig gelungen, den König von Pallia und den Prinzregenten von Delchin zu überzeugen, daß sie bei dir Fürsprache für sie einlegen würde. Jeder der beiden ist völlig sicher, daß ihre jahrelangen Streitigkeiten in Kürze eine Entscheidung finden werden. Ich möchte auf keinen Fall, daß sie einander den Krieg erklären. Ich habe bereits in Karanda Schwierigkeiten.« »Ich werde mit ihr reden«, versprach Garion.
»Und Fürst Kheldar gehören bereits ganze Abteilungen des Handelsministeriums. Er erfährt mehr darüber als ich. Die Kaufherren von Melcene treffen sich jährlich, um die Preise festzusetzen für so gut wie alles, was in Mallorea verkauft wird. Die Preisliste ist das bestgehütete Geheimnis des Reiches, und Kheldar hat es gerade gekauft. Er unterbietet die Preise mit voller Absicht und ruiniert so unsere ganze Wirtschaft!«
Garion runzelte die Stirn. »Davon hat er mir nichts gesagt.«
»Ich habe nichts dagegen, daß er einen guten Profit macht – solange er seine Steuern bezahlt – , aber ich kann keinesfalls zulassen, daß er das absolute Monopol über den Handel in Mallorea an sich reißt. Immerhin ist er ein Alorner, und seine politischen Neigungen sind etwas undurchsichtig.«
»Ich werde ihn bitten, daß er sich in seinen Praktiken ein wenig mäßigt. Du mußt Silk jedoch verstehen. Ich glaube nicht, daß es ihm um das Geld geht. Er ist lediglich an dem Spiel interessiert.«
»Es ist ohnehin Sadi, der mir am meisten zu schaffen macht.« »Oh?«
»In den Sümpfen von Camat wächst eine bestimmte Pflanze wild. Sadi bezahlt eine Menge dafür, und einer unserer berüchtigsten Räuberhäuptlinge hat seine sämtlichen Leute eingesetzt, diese Pflanze zu ernten – und natürlich zu beschützen. Wie ich hörte, fanden da oben schon regelrechte Schlachten statt!«
»Ein Bandit, der Ernte einbringt, ist jedoch zu sehr beschäftigt, als daß er sich als Straßenräuber und Wegelagerer betätigen könnte«, gab Garion zu bedenken.
»Darum geht es nicht, Garion. Es machte mir nichts aus, solange Sadi nur dafür sorgte, daß ein paar Höflinge sich gut fühlten und töricht benahmen, aber er führt ganze Wagenladungen dieser Pflanze in Mal Zeth ein und sorgt für ihre Verbreitung in der Armee. Und das gefällt mir gar nicht.«
»Ich werde sehen, was ich tun kann, daß er damit aufhört«, sagte Garion. Dann blickte er den malloreanischen Kaiser an. »Aber es ist dir doch klar, wenn ich die drei zügle, lassen sie sich was Neues einfallen – das dir wahrscheinlich nicht weniger unangenehm sein wird. Wäre es da nicht besser, wenn ich sie ganz aus Mal Zeth wegbrächte?«
Zakath lächelte. »Geschickter Versuch, Garion. Aber wir werden warten, bis meine Armee aus Cthol Murgos zurück ist. Dann können wir Mal Zeth gemeinsam verlassen.«
»Du bist der sturste Mann, der mir je untergekommen ist«, sagte Garion hitzig. »Geht es denn nicht in deinen Kopf, daß uns die Zeit entrinnt? Dieses Warten könnte sich als katastrophal erweisen – nicht nur für dich und mich, sondern für die ganze Welt!«
»Die sagenhafte Begegnung zwischen dem Kind des Lichtes und dem der Finsternis? Tut mir leid, Garion, aber Zandramas wird eben auf dich warten müssen. Ich möchte nicht, daß ihr, du und Belgarath, nach Belieben in meinem Reich herumzieht. Ich mag dich, Garion, aber ich traue dir nicht ganz.«
Garions Zorn regte sich. Streitsüchtig schob er das Kinn vor, als er aufstand. »Meine Geduld ist ihrem Ende nahe, Zakath. Ich habe versucht, die Sache zwischen uns im Guten zu regeln, aber es gibt eine Grenze, und wir kommen ihr ziemlich nahe. Ich werde nicht drei Monate lang in deinem Schloß bleiben!«
»Da täuschst du dich!« schnaubte Zakat. Auch er stand abrupt auf, und das überraschte Kätzchen landete auf dem Boden.
Garion biß die Zähne zusammen, um seine Beherrschung wiederzufinden. »Bis jetzt war ich höflich, aber ich möchte dich erinnern, was in Rak Hagga geschehen ist. Wir können hier jederzeit weg, wann immer wir wollen, das ist dir doch klar!«
»Und sobald ihr hier aufbrecht, habt ihr drei meiner Regimenter unmittelbar auf den Fersen!« Zakath brüllte jetzt. »Nicht sehr lange!« entgegnete Garion drohend.
»Was wollt ihr denn tun?« fragte Zakath spöttisch. »Meine Soldaten in Kröten
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