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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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verwandeln? Nein, Garion, das würdet ihr nicht, dazu kenne ich dich inzwischen schon zu gut.«
    Garion straffte die Schultern. »Du hast recht, das würde ich auch nicht. Ich dachte an etwas Elementareres. Torak hat das Auge benutzt, um die Welt zu spalten, erinnerst du dich? Ich weiß wie, und ich könnte es auch, wenn es sein müßte. Deine Truppen werden beachtliche Schwierigkeiten haben uns zu folgen, wenn sie plötzlich vor einer Kluft stehen – zehn Meilen tief und fünfzig Meilen breit – , die mitten durch ganz Mallorea führt.« »Das würdest du nicht wirklich!« krächzte Zakath.
    »Du kannst es ja ausprobieren.« Mit ungeheurer Willensanstrengung gelang es Garion, seinen Zorn zu beherrschen. »Ich glaube, es ist besser, wenn wir unser Gespräch für heute beenden. Wir bewerfen uns mit Drohungen wie Schuljungen. Wie wäre es, wenn wir es wieder aufnehmen, sobald wir beide wieder einen kühleren Kopf haben?«
    Er sah, wie Zakaths Lippen sich zu einer wütenden Antwort formten, doch dann beherrschte auch er sich und fand seine Fassung wieder, obgleich sein Gesicht noch weiß vor Zorn war. »Ich glaube, du hast recht.« Garion nickte und ging zur Tür. »Garion«, sagte Zakath da. »Ja?« »Schlaf gut.« »Du auch.« Garion verließ das Gemach.
    Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Ce'Nedra, Königin von Riva und Gemahlin von Belgarion, Kaiser des Westens, war ›grantig‹. ›Grantig‹ war ja nun wahrhaftig kein Wort, mit dem Ihre Kaiserliche Hoheit normalerweise ihre Stimmung bezeichnet hätte. ›Bedrückt‹ oder ›unpäßlich‹ hätte vielleicht vornehmer geklungen, aber so ehrlich war Ce'Nedra sich selbst gegenüber doch, sich einzugestehen, daß ›grantig‹ doch am besten zutraf. Gereizt rauschte sie von Gemach zu Gemach der luxuriösen Flucht, die Zakath ihr und Garion zur Verfügung gestellt hatte, und der Saum ihres seegrünen Lieblingsmorgenrocks schleifte hinter ihren nackten Füßen über den Boden. Sie wünschte sich plötzlich, daß ein paar Teller oder dergleichen an die Wand zu werfen nicht so undamenhaft wäre.
    Ein Stuhl stand ihr im Weg. Fast hätte sie danach getreten, doch im letzten Augenblick erinnerte sie sich, daß sie ja keine Schuhe anhatte. Statt dessen nahm sie das Kissen vom Stuhl, legte es auf den Boden und richtete sich auf. Dann hob sie den Saum des Morgenrocks bis über die Knie, blinzelte, schwang ihr Bein ein paarmal probehalber, dann kickte sie das Kissen bis an die gegenüberliegende Wand. »So! Jetzt hast du's!« Irgendwie fühlte sie sich daraufhin ein bißchen besser.
    Garion war leider gegenwärtig bei seiner allabendlichen Besprechung mit Kaiser Zakath. Sie wünschte, er wäre hier, damit sie einen Streit mit ihm anfangen könnte. Ein netter kleiner Streit würde vielleicht ihre Stimmung heben.
    Sie trat an die Tür und blickte auf die dampfende Wanne im Boden. Vielleicht würde ein Bad helfen. Sie ging sogar so weit, daß sie eine Zehe ins Wasser tauchte, doch dann entschied sie sich dagegen. Seufzend ging sie weiter. In dem unbeleuchteten Wohngemach blieb sie am Fenster stehen, das auf das üppig grünende Atrium in der Mitte des Ostflügels schaute. Der Vollmond war früh aufgegangen und stand bereits hoch am Himmel. Er füllte das Atrium mit seinem bleichen, farblosen Licht und spiegelte sich im Wasser des großen Beckens, das tagsüber ein Springbrunnen war. Ce'Nedra schaute eine ganze Weile gedankenverloren durch das Fenster.
    Sie hörte die Tür aufschwingen und zuschlagen. »Ce'Nedra, wo bist du?« Garions Stimme klang leicht gereizt. »Hier, Liebes.«
    »Warum bist du im Dunkeln?« fragte er, als er in das Gemach trat.
    »Ich schaute zum Mond. Ist dir bewußt, daß es derselbe Mond ist, der auf Tol Honeth scheint – und natürlich auch auf Riva.«
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht«, antwortete er brüsk. »Warum bist du so barsch zu mir?«
    »Es hat nichts mit dir zu tun, Ce'Nedra«, entschuldigte er sich. »Ich hatte nur wieder mal Streit mit Zakath, das ist alles.« »Das wird allmählich zur Gewohnheit.« »Warum ist er bloß so unvernünftig und stur?« »Das gehört zum Wesen von Königen und Kaisern, Liebes.« »Was soll das heißen?« »Nichts.« »Möchtest du etwas trinken? Ich glaube, von dem Wein ist noch was übrig.« »Nein danke, nicht im Augenblick.«
    »Ich schon. Nach der Auseinandersetzung mit seiner Kaiserlichen Sturheit brauche ich etwas zur Nervenberuhigung.« Er ging ins Nebengemach, und sie hörte das Klicken einer

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