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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kleidung war übertrieben bunt und in Farben, die alles andere denn zusammenpaßten. Ein Bein seiner hautengen Hose war rosa und gelb gestreift, das andere mit großen blauen Tupfen. Er trug einen hohen Spitzhut mit einem Glöckchen. Doch war es weniger seine grelle Kleidung, die so überraschte, sondern die Tatsache, daß der Mann völlig gleichmütig auf den Händen ging und beide Füße hoch in die Luft streckte. »Habe ich recht gehört, daß jemand jemandem einen Tropfen irgendwas zum Trinken anbot?« fragte er mit merkwürdig singendem Akzent, der Garion fremd war.
    Yarblek blickte den schreiend bunten Burschen mißmutig an, dann langte er wieder in seinen Mantel.
    Der Akrobat straffte die Schultern, schnellte sich in die Luft, machte einen Salto und landete auf den Füßen. Rasch wischte er sich die Hände ab und kam mit gewinnendem Lächeln auf Yarblek zu. Er hatte ein nichtssagendes Gesicht, eines, das man vergaß, kaum daß man es gesehen hatte, aber irgendwie hatte Garion das nagende Gefühl, daß er es kannte. »Ah, guter Meister Yarblek«, sagte der Mann zu Silks Partner, »ich bin sicher, Ihr seid der gütigste Mensch auf der ganzen Welt. Ich war bereits am Verdursten, wißt Ihr?« Er nahm den Becher, füllte ihn und trank schlürfend. Dann stieß er einen zufriedenen Seufzer aus. »Ein gutes Gebräu, das Ihr da habt, Meister Yarblek«, stellte er fest und füllte seinen Becher aufs neue.
    Belgaraths Miene wirkte leicht verwirrt, aber gleichzeitig auch belustigt. »Er schloß sich uns an, als wir Mal Camat verließen«, erklärte Yarblek. »Vella findet ihn erheiternd, also habe ich ihn noch nicht verjagt. Sie wird ein bißchen schrill, wenn nicht alles nach ihrem Kopf geht.«
    »Ich bin Feldegast, meine guten Herren«, stellte sich der farbenprächtige kleine Bursche mit einem übertriebenen Kratzfuß vor. »Feldegast der Jongleur. Ich bin auch Akrobat – wie ihr selbst gesehen habt – , ein begnadeter Komödiant und ein erfahrener Zauberer. Mit meiner unnachahmlichen Fingerfertigkeit kann ich Euch Erstaunliches vorgaukeln. Auch vermag ich mitreißende Weisen auf einer kleinen hölzernen Flöte zu blasen, ich kann Euch aber auch traurige Lieder auf der Laute spielen, die Euch einen Klumpen in die Kehle und Tränen in die Augen locken. Möchtet Ihr gern eine Kostprobe meines unnachahmlichen Talents?«
    »Vielleicht etwas später«, wehrte Belgarath ab, der immer noch ein wenig verwirrt wirkte. »Im Augenblick haben wir etwas Geschäftliches zu besprechen.«
    »Nimm dir noch einen Becher Bier und unterhalte Vella, Komödiant«, forderte Yarblek ihn auf. »Erzähl ihr noch ein paar schlüpfrige Geschichten.«
    »Es wird mir ein unendliches Vergnügen sein, guter Meister Yarblek«, versicherte ihm der unmögliche Kerl grandios. »Sie ist eine herrlich dralle Maid mit lüsternem Humor und weiß schlüpfrige Geschichten zu würdigen.« Er schenkte sich noch einmal Bier ein, dann hüpfte er mit hohen Sprüngen über den Rasen zu der dunkelhaarigen Nadrakerin.
    »Abscheulich«, knurrte Yarblek und blickte ihm nach. »Einige seiner Geschichten bringen sogar meine Ohren zum Glühen, aber je schlüpfriger sie sind, desto mehr lacht sie.« Er schüttelte abfällig den Kopf.
    »Kommen wir zur Sache«, sagte Belgarath. »Wir müssen erfahren, was gegenwärtig in Karanda vorgeht.«
    »Das ist einfach«, sagte Yarblek. »Was vorgeht, ist Mengha. Mengha und seine verfluchten Dämonen.«
    »Dolmar hat uns bereits gesagt, was er wußte. Wir wissen also, was in Calida passiert ist, und daß die Karandeser aus allen sieben Königreichen herbeiströmen, um sich seiner Armee anzuschließen. Stößt er bereits nach Süden vor?«
    »Nicht, daß ich wüßte«, antwortete Yarblek. »Im Augenblick operiert er aus dem Norden. Aber er peitscht ganz Karanda zur Hysterie auf. Wenn Zakath nicht bald was unternimmt, wird er es mit einer ausgewachsenen Revolution zu tun kriegen. Schon jetzt jedenfalls würde ich niemandem zu einer Reise nach Nordkaranda raten. Menghas brüllende Karandeser haben bis zur Küste von Zamad alles unter Kontrolle.« »Wir müssen nach Ashaba«, sagte Garion.
    »Das würde ich lieber lassen.« Yarblek schüttelte den Kopf. »Die Karandeser haben ein paar sehr unschöne Angewohnheiten übernommen.« »Oh?« murmelte Garion.
    »Ich bin Angarakaner«, sagte Yarblek, »und ich habe, seit ich ein Kind war, gesehen, wie Grolims lebende Herzen aus Menschenleibern schnitten, um sie Torak zu opfern, aber was in

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