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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zugeben, daß ich Euch warnte, Mädchen!« triumphierte Feldegast. »Was ich nicht von Euch behaupten kann, als Ihr mir heimtückisch Euer Gebräu aufgedrängt habt.« Er blickte sie bewundernd an. »Ich muß sagen, Ihr blüht wie eine rote Rose, wenn Ihr so errötet, und Ihr seid eine Augenweide in Eurer maidenhaften Verwirrung. Habt Ihr die Geschichte von der Schäferin und dem fahrenden Ritter schon gehört?« Vella floh.
    An diesem Nachmittag verbrachte Silk, der gewöhnlich alles mied, was auch nur den Anschein von körperlicher Arbeit erweckte, mehrere Stunden im Atrium des Ostflügels. Eifrig häufte er Steine über die Mündung des winzigen Baches, der den Springbrunnen in der Mitte speiste. Garion beobachtete ihn durch das Fenster des Wohngemachs, bis die Neugier ihn überwältigte. Er ging hinaus zum Atrium und dem schwitzenden kleinen Drasnier. »Willst du etwa Landschaftsgärtnerei zu deinem Steckenpferd machen?« erkundigte er sich.
    »Nein.« Silk wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich treffe nur eine kleine Vorsichtsmaßnahme, nichts weiter.« »Vorsichtsmaßnahme – wogegen?«
    Silk hielt einen Finger hoch. »Warte«, sagte er und betrachtete das Wasser, das sich hinter seinem behelfsmäßigen Damm staute. Einen Augenblick später begann es mit lautem Gurgeln und Platschen darüber und in das Brunnenbecken zu quellen. »Schön laut, nicht wahr?« sagte er stolz. »Glaubst du, daß man da in den umliegenden Gemächern überhaupt noch schlafen kann?« fragte Garion.
    »Nein, aber es macht auch Lauschen so gut wie unmöglich«, stellte der kleine Mann selbstzufrieden fest. »Wie wäre es, wenn wir – du, ich, Liselle und Sadi – uns hier treffen, sobald es dunkel ist? Wir müssen uns unterhalten, und mein fröhlicher kleiner Wasserfall dürfte alles übertönen, was wir sagen.« »Warum erst, wenn es dunkel ist?«
    Silk legte einen Finger neben seine lange, spitze Nase. »Damit die Nacht unsere Lippenbewegungen vor den Geheimpolizisten verbirgt, die nicht mit den Ohren lauschen.« »Wie schlau!« lobte Garion.
    »Ja, das finde ich auch.« Dann verzog Silk das Gesicht. »Um ehrlich zu sein, es war Liselles Idee«, gestand er.
    Garion lächelte. »Aber sie gestattete dir, die Arbeit zu machen.«
    Silk brummte etwas, dann sagte er: »Sie wollte ihre Fingernägel nicht abbrechen. Ich war drauf und dran, mich zu weigern, da setzte sie ihre Grübchen ein, und ich gab nach.«
    »Darin ist sie sehr geschickt, nicht wahr? Ihre Grübchen sind gefährlicher als deine Messer.« »Willst du dich über mich lustig machen, Garion?« »Traust du mir so was zu, alter Freund?«
    Als der warme Frühlingsabend sich über Mal Zeth herabsenkte, schloß Garion sich seinen drei Freunden im dämmrigen Atrium neben Silks rauschendem Wasserfall an.
    »Hast du sehr gut gemacht, Kheldar«, lobte Sammet den kleinen Mann. »Oh, sei still!« »Warum denn, Kheldar?«
    »Also gut«, sagte Garion und rief sie zur Ordnung. »Was haben wir, von dem wir ausgehen könnten? Belgarath möchte, daß wir Mal Zeth womöglich sofort verlassen.«
    »Ich habe Euren Rat befolgt, Belgarion«, flüsterte Sadi, »und meine volle Aufmerksamkeit Baron Vasca gewidmet. Er ist durch und durch korrupt und hat seine Finger in so vielen Sachen, daß er manchmal gar nicht mehr weiß, wer ihn gerade wofür besticht.« »Was führt er momentan im Schild?« fragte Garion.
    »Er versucht immer noch das Beschaffungsamt zu übernehmen«, meldete Sammet. »Dieses Amt untersteht jedoch dem Oberkommando und wird hauptsächlich von Obersten betrieben, doch der Amtsleiter ist ein General – Bregar, heißt er. Die Obersten sind nicht zu geldgierig, aber Bregar braucht viel Geld, das er unter seinen Generalkameraden verteilen muß, um Vasca in Schach halten zu können.«
    Garion überlegte. »Bestichst du Vasca nicht ebenfalls, Silk?«
    Silk nickte düster. »Der Preis steigt jedoch. Das Konsortium melcenischer Handelsherren schiebt ihm eine Menge Geld in den Rachen, um ihn zu veranlassen, Yarblek und mich auf die Westküste zu beschränken.« »Kann er Kräfte mobilisieren – irgendeine Art von Streitkräften, meine ich.«
    »Er hat Verträge mit einer beachtlichen Zahl Bandenführern«, antwortete Sadi, »und deren Leute sind ziemlich rauhe und zu allem bereite Burschen.«
    »Gibt es im Augenblick eine solche Bande in der Stadt?«
    Sadi hüstelte. »Ich ließ gerade einen Wagenzug von Camat hierherbringen«, gestand er. »Landwirtschaftliche Produkte,

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