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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Botschaften einlassen und Anweisungen ausschicken!«
    »Dann werdet Ihr unvermeidbar über ein Reich der Toten herrschen. Die Symptome der Krankheit machen sich erst ein oder zwei Wochen nach der Ansteckung bemerkbar, doch während der letzten Tage der Inkubationszeit kann der Infizierte bereits andere anstecken. Ihr könnt Euch die Pest von jemandem holen, der gesund aussieht und sich auch völlig gesund fühlt. Wenn Ihr Kuriere ausschickt, wird sich früher oder später mindestens einer anstecken, und die Seuche breitet sich über ganz Mallorea aus.«
    Zakath ließ geschlagen die Schultern hängen, als ihm entsetzt bewußt wurde, was sie sagte. »Wie viele?« fragte er leise. »Ich fürchte, ich verstehe Eure Frage nicht, Zakath.« »Wie viele werden hier in Mal Zeth sterben, Polgara?«
    Sie überlegte. »Die Hälfte«, antwortete sie, »wenn wir Glück haben.«
    »Die Hälfte?« krächzte er. »Polgara, Mal Zeth ist die größte Stadt der Welt! Polgara, Ihr sprecht von der schlimmsten Katastrophe in der Geschichte der Menschheit!«
    »Ich weiß – und die Hälfte lediglich mit viel Glück. Die Sterblichkeitsziffer könnte auf vier Fünftel der Bevölkerung hoch gehen!«
    Er vergrub das Gesicht in die zitternden Hände. »Kann man irgendetwas tun?« fragte er kaum hörbar.
    »Ihr müßt die Toten einäschern lassen. Das Sicherste ist, ihre Häuser zu verbrennen, ohne sie herauszuholen. Das würde die Verbreitung der Seuche verringern.«
    »Und Ihr solltet auch Straßenstreifen ausschicken«, riet ihm Belgarath grimmig. »Es wird ohne Zweifel zu Plünderungen kommen, und die Plünderer werden sich anstecken. Sendet Bogenschützen aus mit dem Befehl, Plünderer zu erschießen, sobald sie gesehen werden. Und ihre Leichen müssen mit langen Stangen in die infizierten Häuser geschoben und mit den Leichen im Haus verbrannt werden.«
    »Ihr redet von der Zerstörung von Mal Zeth!« rief Zakath heftig und sprang auf.
    »Nein«, widersprach Polgara. »Wir sprechen von der Rettung so vieler Bürger wie nur möglich. Ihr müßt Euer Herz dagegen wappnen, Zakath. Vielleicht kommt es sogar so weit, daß Ihr alle gesunden Einwohner auf die Wiesen ringsum treiben und sie von Wachen umzingeln lassen müßt, um zu verhindern, daß sie davonlaufen und Ihr ganz Mal Zeth niederbrennen müßt!« »Das ist undenkbar!«
    »Vielleicht solltet Ihr doch darüber nachdenken«, riet sie ihm. »Die Alternative könnte viel, viel schlimmer sein!«

12
    S ilk«, sagte Garion eindringlich, »du mußt es abblasen!«
    »Tut mir leid, Garion.« Der kleine Mann schaute sich im mondhellen Atrium nach verborgenen Spionen um. »Die Sache läuft bereits. Sadis Banditen sind in den Schloßanlagen und nehmen ihre Befehle von Vasca entgegen. Vasca ist jetzt so mutig, daß er es fast mit Zakath selbst aufnehmen würde. General Bregar vom Beschaffungsamt weiß, daß sich etwas zusammenbraut, also hat er Soldaten um sich geschart. Der König von Pallia, der Prinzregent von Delchin und der alte König von Voresbo haben ihre sämtlichen Gefolgsleute und Dienstboten bewaffnet. Das Schloß ist abgeriegelt, und niemand kann Hilfe von außen hereinschaffen – nicht einmal Zakath selbst. So wie die Dinge jetzt stehen, könnte ein Wort das Ganze auslösen.«
    Garion fing zu fluchen an. Er stiefelte im dämmrigen Atrium herum und trat nach dem kurz geschnittenen Rasen.
    »Du hast selbst gesagt, wir sollen es ins Rollen bringen!« erinnerte ihn der kleine Mann.
    »Silk, wir können jetzt nicht aus der Stadt heraus, ja nicht einmal aus dem Schloß. Wir haben da einen Kampf eingefädelt, und nun werden wir mitten drin stecken!« Silk nickte düster. »Ich weiß.«
    »Ich muß zu Zakath«, murmelte Garion. »Ihm die ganze Geschichte erzählen. Er kann durch seine Leibgardisten alle entwaffnen lassen.« »Wenn du schon geglaubt hast, es wäre schwierig aus dem Schloß zu fliehen, dann fang mal gleich zu überlegen an, wie wir aus dem kaiserlichen Verlies herauskommen. Zakath war bisher sehr höflich, aber ich glaube nicht, daß seine Geduld – oder seine Gastfreundschaft – so weit reicht.« Garion brummte verärgert.
    »Ich fürchte, daß wir uns da ganz schön selbst hereingelegt haben.« Silk kratzte sich am Kopf. »Das passiert mir schon manchmal«, gestand er. »Fällt dir irgendwas ein, wie wir es abwenden könnten?«
    »Ich fürchte, nein. Die Situation ist viel zu explosiv. Vielleicht sollten wir lieber mit Belgarath reden.« Garion wand sich. »Es wird ihm

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