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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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prellen.«
    Zakath lächelte schwach. »Ich muß manchmal über dich staunen, Garion. Du nimmst Kleinigkeiten hin und wieder so ernst.«
    »Großes ist aus Kleinigkeiten zusammengesetzt«, antwortete Garion. Er blickte auf den Erschöpften gegenüber am Tisch, und es schmerzte ihn, daß er jemanden täuschen mußte, den er ehrlich mochte. »Wirst du es wirklich schaffen?« fragte er.
    »Ich werde es überleben, hoffe ich«, sagte Zakath. »Weißt du, Garion, eines der großen Geheimnisse dieser Welt ist wohl, daß Menschen, die sich verzweifelt ans Leben klammern, gewöhnlich die sind, die am ersten sterben. Da es mir völlig egal ist, ob ich lebe oder sterbe, werde ich wahrscheinlich hundert.«
    »Auf diesen Aberglauben würde ich nicht bauen«, mahnte Garion. Da kam ihm ein Gedanke. »Würde es dich stören, wenn wir die Türen des Ostflügels von innen zuschließen, bis die Sache überstanden ist? Ich habe nicht sonderliche Angst, daß ich krank werden könnte, aber ich mache mir doch Sorgen Ce'Nedras, Liselles und Erionds wegen. Die drei sind nicht sehr robust, und Tante Pol sagt, daß robuste Gesundheit ziemlich das einzige ist, was die Pest überstehen hilft.«
    Zakath nickte. »Ein vernünftiger Gedanke. Ja, wir sollten die Damen und den Jungen schützen, so gut wir können.«
    Garion stand auf. »Du mußt unbedingt wenigstens ein bißchen schlafen.«
    »Ich glaube nicht, daß ich es überhaupt könnte. Dazu beschäftigt mich viel zu viel.«
    »Ich lasse dir Andel schicken. Wenn sie nur halb so gut ist, wie Tante Pol meint, sollte sie etwas für dich haben, das ein ganzes Regiment sanft schlummern ließe.« Er blickte den Erschöpften an, den er unter Vorbehalt als Freund erachtete. »Ich werde dich eine Weile nicht sehen«, sagte er. »Viel Glück. Versuch auf dich aufzupassen, ja?« »Versuchen werde ich es, Garion.«
    Ernst schüttelten sie einander die Hand, dann drehte sich Garion um und verließ den Saal.
    Die nächsten Stunden waren sie sehr beschäftigt. Trotz Garions geschickten Einfällen beschattete Bradors Geheimpolizei sie auf Schritt und Tritt. Durnik, Toth und Eriond holten die Pferde aus dem Marstall, gefolgt von ihren Schatten.
    »Warum geht es nicht los?« fragte Belgarath, als sie wieder einmal alle in dem oberen Saal mit seinem Podest und dem thronähnlichen Sessel beisammensaßen.
    »Ich bin mir nicht sicher«, antwortete Silk und schaute sich um. »Es ist jedoch nur noch eine Frage der Zeit.«
    Fast im selben Moment war aus den Schloßanlagen, außerhalb der verriegelten Türen des Ostflügels, Gebrüll zu hören, dem laute Schritte sowie das Klirren von Stahl auf Stahl folgten. »Offenbar tut sich was«, sagte Sammet. »Wird auch Zeit!« brummte Belgarath. »Seid nicht so unwirsch, Ehrwürdiger.« Auch aus ihrem abgeschlossenen Flügel wurden hastige Schritte laut. Die Türen, die zum Rest des Schlosses und auf die Anlagen führten, wurden aufgerissen, dann zugeschmettert. »Verlassen sie uns alle, Pol?« fragte Belgarath.
    Ihre Augen wirkten kurz abwesend, dann nickte sie. »Ja, Vater.«
    Das Laufen und Türenschmettern hielt noch ein paar Minuten an.
    »Oh!« sagte Sadi mild. »Das waren aber eine Menge!«
    »Würdet ihr drei aufhören, euch selbst zu loben, und lieber rasch die Türen wieder verriegeln?« wies Belgarath sie an.
    Silk grinste und verließ den Saal. Ein paar Minuten später kam er stirnrunzelnd zurück. »Wir haben ein kleines Problem. Die Wachen an der Haupttür sind offenbar ungewöhnlich pflichtbewußt. Sie haben ihren Posten nicht verlassen.«
    »Großartiges Ablenkungsmanöver, Silk«, sagte Belgarath sarkastisch.
    »Toth und ich kümmern uns um sie«, erklärte Durnik. Er trat zu der Kiste neben dem Kamin und suchte aus dem Brennholz einen kräftigen Eichenprügel aus.
    »Das dürfte ein bißchen zu direkt sein, Liebes«, murmelte Polgara. »Ich bin sicher, daß du sie nicht töten möchtest, und dann werden sie früher oder später geradewegs zu Zakath laufen. Ich glaube, wir müssen uns schon etwas Hinterlistiges einfallen lassen.« »Ich mag dieses Wort nicht, Pol«, sagte er steif. »Würde dir ›Diplomatischeres‹ besser gefallen?«
    Er dachte darüber nach. »Nein«, antwortete er schließlich. »Nicht wirklich. Im Grund genommen bedeutet es dasselbe, nicht wahr?«
    »Nun… Ja, wahrscheinlich. Aber es klingt doch netter, findest du nicht?«
    »Polgara«, sagte der Schmied fest. Es war das erste Mal, daß Garion ihn je ihren vollen Namen hatte nennen

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