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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht gefallen.«
    »Es würde ihm noch viel weniger gefallen, wenn wir es ihm nicht sagen.«
    Garion seufzte. »Ich fürchte, du hast recht. Also, bringen wir es hinter uns.«
    Sie brauchten ziemlich lange, bis sie Belgarath gefunden hatten. Er stand hoch oben im Ostflügel an einem Fenster, das über die Schloßmauer schaute. Hinter der Mauer brannten Feuer ungehindert in der heimgesuchten Stadt. Rußige Flammen tosten aus ganzen Häuserblocks, und dicker Rauch verbarg den Sternenhimmel. »Es gerät außer Kontrolle«, sagte der alte Mann. »Sie sollten Häuser niederreißen, um Feuerschneisen zu machen. Aber ich glaube, die Soldaten haben Angst, ihre Kasernen zu verlassen.« Er fluchte. »Ich hasse Feuersbrünste!«
    »Etwas hat sich ergeben«, sagte Silk vorsichtig und schaute sich nach Spionlöchern in den Wänden um. »Was?«
    »Oh, nichts so Wesentliches«, antwortete Silk übertrieben gleichmütig. »Wir dachten nur, es würde Euch interessieren.« Doch gleichzeitig bewegten sich seine Finger schnell. Und während er mit völlig ruhiger Stimme für zweifellos lauschende Spione ein kleineres Problem mit ihren Pferden improvisierte, legten seine tanzenden Finger die ganze Geschichte für den alten Mann klar.
    »Ihr habt was?« rief Belgarath, verbarg seinen Schrecken jedoch hastig unter einem Hustenanfall.
    Du hast gesagt, wir sollen uns ein Ablenkungsmanöver einfallen lassen, Groß vater, deuteten Garions Finger, während Silk seine Geschichte über die Pferde ausweitete.
    Eine Ablenkung, ja, antworteten Belgaraths Finger, aber doch keine regel rechte Schlacht im Schloß! Was habt ihr euch bloß dabei gedacht? Es war das Beste, das uns einfiel, antwortete Garion verlegen. »Ich muß mir das erst einmal durch den Kopf gehen lassen«, sagte Belgarath laut. Mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt und gefurchter Stirn begann er hin und her zu stapfen. »Reden wir mit Durnik«, sagte er schließlich. »Er ist mehr oder weniger für die Pferde zuständig, vielleicht weiß er einen Rat.« Ehe er sich umdrehte, um das Gemach zu verlassen, deutete er rasch noch: Tretet auf der Treppe laut auf. Ich muß euch noch einige Anweisun gen geben, und wenn wir zu lange mit den Fingern zucken, fällt es gar noch auf. Als sie das Gemach verließen, schleiften Garion und Silk die Sohlen auf dem Marmorboden und setzten die Absätze hart auf, um Belgaraths Flüstern zu übertönen.
    »Also gut«, hauchte der Alte und bewegte kaum die Lippen, während sie sich der Treppe nach unten näherten. »Aus der Lage läßt sich doch etwas machen. Da wir die Scharmützel, die ihr eingefädelt habt, nicht abwenden können, lassen wir sie eben geschehen. Aber wir brauchen die Pferde. Garion, geh zu Zakath und sag ihm, daß wir sie vom Rest im Marstall trennen wollen. Sag ihm, wir möchten nicht, daß sie die Pest kriegen.«
    »Können auch Pferde Pest kriegen?« wisperte Garion überrascht.
    »Woher soll ich das wissen? Aber wenn ich es nicht weiß, dann Zakath ganz bestimmt erst recht nicht. Silk, du schlenderst scheinbar müßig herum und sagst allen – unauffällig – , daß wir in aller Kürze aufbrechen und sie sich bereitmachen sollen, ohne daß es auffällt.«
    »Aufbrechen?« flüsterte Garion nun noch überraschter. »Großvater, ist dir was eingefallen, wie wir aus dem Schloß kommen können – und aus der Stadt?«
    »Nein, aber ich kenne jemanden, der weiß wie. Geh wegen der Pferde so schnell wie möglich zu Zakath. Er ist im Augenblick so mit Arbeit überlastet, daß er deshalb wahrscheinlich kein Getue machen wird.« Er blickte Silk an. »Kannst du mir sagen, wann genau die Streitigkeiten ausbrechen werden?«
    »Nein«, flüsterte Silk zurück und trat auf der Treppe noch lauter auf. »Aber es könnte jeden Moment losgehen.«
    Belgarath schüttelte verärgert den Kopf. »Ich glaube, du solltest noch mal zur Schule gehen«, zischte er gereizt. »Wie man etwas macht ist wichtig, ja, aber wann ist manchmal sogar noch wichtiger!« »Ich werde versuchen, es mir zu merken.«
    »Tu das. Wir sollten uns jetzt alle beeilen. Wir müssen bereit sein, wenn dieser Kampf ohne Zeitplan ausbricht.«
    Bei Zakath befanden sich gut zwölf hohe Offiziere, als Garion in den roten Saal eingelassen wurde, in dem der Kaiser sich mit ihnen beriet. »Ich habe gleich Zeit für dich, Garion«, sagte der abgehetzte Mann. Dann wandte er sich wieder seinen Generalen zu. »Die Truppen müssen die Befehle erhalten. Ich brauche einen Freiwilligen, der

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