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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Gedanke. »Großvater«, sagte er besorgt, »wenn dieser Geheimgang in der Stadt endet, sind wir dann nicht schlimmer dran als im Schloß. Die Pest herrscht, und alle Tore sind verriegelt.«
    »Er endet nicht in Mal Zeth«, beruhigte ihn Belgarath. »Das hat man mir zumindest versichert.« In den Anlagen wurden die Kampfgeräusche heftiger.
    »Es scheint ihnen ja richtig Spaß zu machen«, murmelte Sadi selbstzufrieden.
    »Also wirklich«, erklang eine vertraute, leicht singende Stimme aus dem Keller hinter der Geheimtür. »Wollt Ihr stundenlang herumstehen, Euch gratulierend auf die Schulter klopfen und zulassen, daß die Nacht verstreicht, ohne daß Ihr was geleistet habt? Wir haben noch viele Meilen zurückzulegen, wißt Ihr? Und wir kommen nicht mehr aus Mal Zeth heraus, wenn wir uns nicht endlich auf den Weg machen, richtig?« »Dann wollen wir«, sagte Belgarath knapp.
    Die Pferde schreckten vor der Dunkelheit und dem modrigen Geruch hinter der Marmorwand zurück, doch Eriond trat mit Garions großem Grauen, Chretienne, unerschrocken durch die Öffnung, da folgten schließlich die anderen, wenn auch verängstigt.
    Es war gar nicht wirklich ein Keller, wie Garion bewußt wurde. Breite Stufen führten zu einem aus dem Gestein gehauenen Gang. Die Pferde hatten Schwierigkeiten mit der Treppe, doch schließlich kamen sie, geführt von Eriond, unten an.
    Am Kopfende der Treppe schob der Hüne Toth den Marmorblock zurück, der klickend einrastete.
    »Einen Augenblick, Vater«, sagte Polgara. In der muffigen Dunkelheit spürte Garion das leichte Branden ihres Willens. »Die Posten sind wieder wach«, erklärte sie, »und sie haben keine Ahnung, daß wir im Gang gewesen sind.«
    Am Fuß der Treppe stand der Gaukler Feldegast mit einer abgeschirmten Laterne. »Eine hübsche Nacht für einen kleinen Spaziergang«, bemerkte er. »Wollen wir?«
    »Ich hoffe, du weißt, was du tust!« sagte Belgarath zu ihm.
    »Wie könnt Ihr an mir zweifeln, alter Mann?« fragte der Komödiant übertrieben gekränkten Tones. »Ich bin die Umsicht in Person, wißt Ihr?« Er verzog das Gesicht. »Da ist nur ein klitzekleines Problem. Ein Teil dieses Ganges ist eingestürzt, wir werden uns also für ein läppisch' Stück des Wegs zu den Straßen hinauf begeben müssen.«
    »Wie läppisch genau ist dieses Stück?« fragte Belgarath scharf. Er funkelte den Jongleur an. »Ich wollte, du würdest damit aufhören«, sagte er gereizt. »Weshalb in aller Welt bedienst du dich eines Dialekts, der seit zweitausend Jahren nicht mehr gesprochen wird?«
    »Das gehört zu meinem Charme, Ehrwürdiger Belgarath. Jeder Sterbliche kann Bälle in die Luft werfen und wieder auffangen, aber die Sprache eines Unterhaltungskünstlers gibt ihm den besonderen Reiz!«
    »Ihr beide kennt euch?« fragte Polgara mit hochgezogener Braue.
    »Euer ehrwürdiger Vater und ich sind alte Freunde, meine teure Lady Polgara«, antwortete Feldegast und machte einen Kratzfuß. »Durch seine Beschreibung kenne ich euch alle. Ich muß jedoch zugeben, daß ich von Eurer unirdischen Schönheit überwältigt bin.«
    »Das ist ein ungewöhnlicher Bursche, auf den du da gestoßen bist, Vater«, sagte sie mit eigenartigem Lächeln. »Ich glaube, ich könnte ihn liebgewinnen.«
    »Das würde ich dir nicht raten, Pol. Er ist ein Lügner und Betrüger und hat sehr unsaubere Angewohnheiten. Du weichst meiner Frage aus, Feldegast – wenn du dich so nennen willst. Wie weit müssen wir durch die Straßen?«
    »Gar nicht weit, mein klapperiger alter Freund – eine halbe Meile vielleicht, bis die Decke des Ganges wieder fest genug ist, die Pflastersteine zu tragen, ohne daß sie uns auf die Köpfe fallen. Sehen wir zu, daß wir weiterkommen. Es ist ein langer, langer Weg bis zur Nordmauer von Mal Zeth, und die Nacht schreitet voran.« »Klapperig?« sagte Belgarath fast mild.
    »Lediglich meine Art, mich auszudrücken, Ehrwürdiger«, entschuldigte sich Feldegast. »Seid versichert, es war nicht als Beleidigung gedacht.« Er wandte sich an Polgara. »Spaziert Ihr mit mir, holde Maid? Ein gar lieblicher Duft geht von Euch aus, der mir schier den Verstand raubt. Ich werde neben Euch herschreiten, ihn genußvoll einatmen und vor Glück vergehen.«
    Polgara lachte und hakte sich bei dem unmöglichen kleinen Mann ein.
    »Ich mag ihn«, flüsterte Ce'Nedra Garion zu, als sie dem seltsamen Paar durch den spinnwebigen Gang folgten.
    »So ist es auch gedacht, holde Maid«, entgegnete Garion, in Nachahmung

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