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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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des Gauklers, doch ohne daß ihm sein merkwürdiger Akzent gelang. »Das gehört zu seinem Charme.« »O Garion!« Sie lachte. »Ich liebe dich!« »Ja«, sagte er. »Ich weiß.« Sie blickte ihn erzürnt an, dann schlug sie ihm mit der kleinen Faust in die Rippen. »Au!«
    »Habe ich dir weh getan?« fragte sie besorgt und nahm seinen Arm.
    »Ich glaube, ich überlebe es, Schatz«, beruhigte er sie. »Wir wahren Helden vertragen viel.«
    Sie folgten Feldegasts Laterne etwa eine Meile durch den modrigen Gang, und die Hufe der Pferde klapperten hinter ihnen. Hin und wieder vernahmen sie über sich das Rumpeln von Leichenkarren, die ihre schreckliche Last durch die Straßen beförderten. Doch hier in der Dunkelheit hörten sie außer den Hufen nur das Huschen vereinzelter Mäuse und das noch leisere der Spinnen, die sich wachsam über die gewölbte Decke bewegten.
    »Ich hasse es«, sagte Silk zu niemandem im besonderen. »Ich hasse es!«
    »Keine Angst, Kheldar«, beruhigte ihn Sammet und griff nach der Hand des kleinen Mannes. »Ich werde dich beschützen.«
    »O vielen Dank«, sagte er spöttisch, doch er entzog ihr seine Hand nicht. »Wer da?« erklang eine Stimme weiter voraus.
    »Nur ich, guter Meister Yarblek«, antwortete Feldegast. »Ich und ein paar verirrte Seelen, die einen Weg durch diese dunkle, dunkle Nacht suchen.«
    »Magst du ihn wirklich so sehr?« sagte Yarblek säuerlich zu jemand anderem.
    »Er ist die Freude meines Lebens«, ertönte Vellas Stimme in der Dunkelheit. »Zumindest brauche ich bei ihm nicht ständig meine Dolche zu zücken, um meine Tugend zu verteidigen.«
    Yarblek seufzte abgrundtief. »Ich hatte befürchtet, daß du so was sagen würdest.«
    »Meine Lady«, grüßte Vella und knickste anmutig vor Polgara, als sie am Arm des Jongleurs eine Stelle erreichte, wo ein moosüberwucherter Steinhaufen den Gang versperrte.
    »Vella«, antwortete Polgara mit nadrakischem Akzent. »Mögen deine Messer immer glänzend und scharf sein.« Eine eigenartige Förmlichkeit klang aus diesen Worten, die Garion verrieten, daß es sich um einen alten, rituellen Gruß handelte.
    »Und mögt Ihr immer imstande sein, Euch vor unerwünschter Aufmerksamkeit zu schützen«, antwortete die nadrakische Tänzerin automatisch und führte so das Ritual zu Ende.
    »Was tut sich oben?« fragte Belgarath den Mann im Filzmantel.
    »Sie sterben«, antwortete Yarblek knapp. »Ganze Straßen auf einmal.«
    »Ihr habt euch der Stadt aber schon ferngehalten?« fragte Silk seinen Partner.
    Yarblek nickte. »Wir lagern außerhalb der Mauer. Wir kamen gerade noch hinaus, ehe die Tore mit Ketten verschlossen wurden. Dolmar ist jedoch tot. Als er erkannte, daß er sich angesteckt hatte, holte er ein altes Schwert hervor und warf sich darauf.«
    Silk seufzte. »Er war ein guter Mann – ein bißchen unehrlich, vielleicht, aber trotzdem ein guter Mann.«
    Yarblek nickte traurig. »Zumindest starb er einen sauberen Tod.« Dann schüttelte er den Kopf. »Die Treppe zur Straße liegt dort drüben.« Er deutete in die Dunkelheit. »Es ist spät genug, daß kaum noch jemand unterwegs ist – außer den Leichenkarren und ein paar Kranke im Fieberwahn des Endstadiums, die sich eine Gosse zum Sterben suchen.« Er straffte die Schultern. »Gehen wir. Je schneller wir diese Straßen da oben hinter uns bringen, desto eher kommen wir in den unterirdischen Gang zurück, wo es sicher ist.«
    »Führt dieser Geheimgang bis zur Stadtmauer?« fragte ihn Garion.
    Yarblek nickte. »Und noch eine Meile weiter. Er endet in einem alten Steinbruch.« Er blickte Feldegast an. »Ihr habt mir nie erzählt, wie Ihr ihn gefunden habt!«
    »Das ist mein Geheimnis, guter Meister Yarblek«, erwiderte der Jongleur. »Egal wie ehrlich jemand sein mag, es ist immer gut, einen raschen Weg aus der Stadt zu kennen, wißt Ihr?« »Stimmt«, brummte Silk.
    »Du mußt es ja wissen«, sagte Yarblek. »Also, raus hier.«
    Sie führten die Pferde zu einer Steintreppe in die Dunkelheit hinter dem Lichtkreis von Feldegasts Laterne und zerrten die widerstrebenden Tiere Stufe um Stufe hoch. Die Treppe endete in einer baufälligen Scheune mit strohbestreutem Boden. Nachdem das letzte Pferd oben war, schloß Feldegast die lange Falltüre und schob mit den Füßen genug Stroh darauf, um sie zu verbergen. »Ein sehr nützlicher Gang«, stellte er fest. »Aber ein Geheimnis taugt nichts, wenn so gut wie jeder darüber stolpern kann.« Yarblek spähte aus der Tür, die auf eine

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