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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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brummte, dann blickte er zu Silk hinüber. »Bist du einem Vorschlag aufgeschlossen?« fragte er ihn.
    »Kommt darauf an«, antwortete Silk. Er trug wieder seine übliche Reisekleidung – dunkel, ohne Zier und unauffällig.
    »Mit der Pest und den Dämonen hier wird das Klima in Mallorea recht ungemütlich. Was hältst du davon, daß wir unsere sämtlichen Niederlassungen in Mallorea auflösen und uns zurückziehen, bis sich die Lage normalisiert hat.«
    »Du denkst nicht weit genug, Yarblek. Unruhen und Krieg sind gut fürs Geschäft«, sagte Silk.
    Yarblek blickte ihn finster an. »Irgendwie dachte ich mir schon, daß du es so sehen würdest.«
    Etwa eine halbe Meile weiter versperrte eine Barrikade die Straße.
    »Was soll das?« knurrte Yarblek und zügelte sein Pferd.
    »Ich werde nachsehen«, sagte Silk und drückte seinem Tier die Fersen in die Seiten. Einem Impuls folgend ritt ihm Garion nach.
    Als sie noch etwa fünfzig Meter von der Barrikade entfernt waren, erhoben sich dahinter ein Dutzend schmutzbespritzte Bauern in Kitteln aus braunem Sacktuch und legten Armbrüste auf sie an. »Stehenbleiben!« befahl einer drohend. Er war ein stämmiger Bursche mit rauhem Bart und schielenden Augen.
    »Wir wollen nur der Straße folgen«, versicherte ihm Silk. »Nicht ohne Maut zu bezahlen!«
    »Maut?« entrüstete sich Silk. »Das ist eine Reichsstraße! Sie ist mautfrei!« »Nicht jetzt. Ihr Stadtleute habt uns seit Generationen belogen und betrogen, und jetzt wollt ihr uns auch noch die Pest bringen. Von jetzt an werdet ihr jedenfalls bezahlen! Wieviel Gold habt Ihr?«
    »Red weiter mit ihm«, murmelte Garion und schaute sich um.
    »Na gut«, sagte Silk zu dem Bärtigen in einem Ton, den er gewöhnlich für ernsthafte Verhandlungen reservierte. »Besprechen wir es.«
    Die Ortschaft befand sich etwa eine Viertelmeile entfernt, und die Häuser erhoben sich schmutzig und dicht gedrängt auf einer Hügelkuppe. Garion sammelte seinen Willen, dann machte er eine unmerkliche Geste in Richtung des Dorfes, und murmelte kaum hörbar: »Rauch!«
    Silk feilschte mit den bewaffneten Bauern und bemühte sich, so viel Zeit wie nur möglich zu gewinnen.
    »Uh – entschuldigt«, unterbrach Garion die Verhandlung, »aber brennt da oben nicht etwas?« Er deutete.
    Die Bauern drehten sich um und starrten entsetzt auf den dichten Rauch, der von ihrem Dorf aufstieg. Mit einem Schreckensschrei warfen die meisten ihre Armbrüste fort und rannten querfeldein in Richtung der scheinbaren Feuersbrunst. Der Bärtige lief ihnen nach und brüllte, daß sie sofort zurückkommen und ihre Stellung halten sollten. Dann kehrte er um und schwenkte drohend seine Armbrust. Gequält verzog er das Gesicht, hin- und hergerissen zwischen seiner Gier nach dem Geld, das er diesen Reisenden abnehmen könnte, und der schrecklichen Vorstellung, daß ein Brand ungehindert seinen ganzen Hof vernichten könnte. Schließlich wurde die Qual der Unentschlossenheit zuviel für ihn. Auch er warf seine Waffe weg und eilte hinter seinen Nachbarn her.
    »Hast du das Dorf wirklich in Brand gesteckt?« fragte Silk bestürzt. »Natürlich nicht!« »Woher kommt dann der Rauch?«
    »Oh, von vielen Stellen.« Garion zwinkerte. »Aus dem Stroh ihrer Dächer, aus dem Boden zwischen den Häusern, aus den Kellern und Speichern – von vielen Stellen. Aber es ist nur Rauch.« Er schwang sich von Chretiennes Rücken und sammelte die Armbrüste ein. Mit der Vorderseite nach unten reihte er sie an der Barrikade auf. »Wie lange dauert es, eine Armbrust neu zu spannen?« fragte er.
    »Stunden.« Plötzlich grinste Silk. »Zwei Männer müssen den Bügel mit einer Winde biegen und zwei weitere die Sehne einhängen.«
    »Das dachte ich mir.« Garion zog sein altes Messer aus dem Gürtel und durchschnitt die Sehne jeder Armbrust. »Reiten wir weiter«, sagte er. »Was ist damit?« fragte Silk und deutete auf die Barrikade.
    Garion zuckte die Schultern. »Wir können außen herumreiten.«
    »Was hatten sie vor?« erkundigte sich Durnik, als sie zurück waren.
    »Eine geschäftstüchtige Schar Bauern hatte beschlossen, daß hier eine Mautstation nötig wäre«, erklärte Silk. »Ihnen fehlte jedoch die nötige Hartnäckigkeit. Bei der kleinsten Ablenkung rannten sie davon und ließen ihr Geschäft unbeaufsichtigt.«
    Sie ritten an der nun verlassenen Barrikade vorbei, und Yarbleks Maultiere folgten schwerfällig mit traurig klingelnden Glöckchen.
    »Ich glaube, wir werden uns bald trennen

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