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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Teppiche klagen auf dem Boden, die Wände waren von makellosem Weiß, die Vorhänge aus blauem Sammet, die Möbelstücke schwer und die Sessel offenbar bequem. Bogentüren führten von einem Gemach zum nächsten.
    Durnik streifte sich vor dem Eintreten sorgfältig die Füße ab und schaute sich um.
    »Sie scheinen hier eine Vorliebe für Bögen zu haben«, bemerkte er. »Ich persönlich ziehe die geraden Türformen vor. Irgendwie traue ich Bögen nicht.«
    »Sie sind eine völlig sichere Konstruktion, Durnik«, versicherte ihm Silk. »Ich kenne die Theorie«, entgegnet Durnik. »Das Problem ist, daß ich den Mann nicht kenne, der die Bogenkonstruktion erfunden hat. Deshalb weis ich nicht, ob ihm zu trauen ist.«
    »Und du willst dich immer noch über Philosophie mit ihm unterhalten?« fragte Belgarath den Buckligen.
    »Warum nicht? Die solide, praktische Anschauung hat durchaus ihren Platz auf dieser Welt, und meine Überlegungen werden manchmal ein wenig luftig.«
    »Ich glaube, das richtige Wort ist windig, Beldin. Windig!« »Mußtest du das unbedingt sagen?«
    Belgarath musterte ihn kritisch. »Ja«, entgegnete er. »Das war nötig.«
    Polgara, Ce'Nedra und Sammet zogen sich in ein prunkvolles Bad zurück, das sogar noch größer war als jene in ihren Gemachfluchten im Kaiserschloß von Mal Zeth.
    Während die Damen badeten, entschuldigte sich Silk. »Ich muß noch einiges erledigen«, erklärte er. »Ich werde nicht sehr lange weg sein.« Nach dem Bad, aber vor dem Abendessen, wurde ein drahtiger kleiner Bursche in teerbeschmiertem Leinenkittel in das gemeinsame Wohngemach geführt. »Ich hab' gehört, daß Fürst Kheldar etwas von mir wissen will«, sagte er und schaute sich um. Sein Akzent glich dem von Feldegast. »Ah …« sagte Garion. »Der Fürst ist kurz außer Haus.«
    »Ich hab' nicht die Zeit herumzusitzen und alle viere gerade sein zu lassen«, erklärte der kleine Bursche. »Ich hab' was zu tun, muß einige Leute treffen, versteht ihr?«
    »Ich kümmere mich um ihn, Garion«, sagte Durnik mild. »Aber…«
    »Es ist absolut kein Problem«, sagte Durnik nun fester. Er wandte sich dem kleinen Hafenarbeiter zu. »Der Fürst wollte dir nur ein paar Fragen stellen, das ist alles.« Seine Stimme klang nun fast lässig. »Nichts, was wir zwei nicht klären könnten, ohne Seine Hoheit zu belästigen.« Er lachte. »Du weißt ja selbst, wie diese Hochwohlgeborenen sind – immer reizbar.« »Das kann man wohl sagen. Nichts bringt einen Menschen so um seinen gesunden Menschenverstand wie ein Titel.«
    Durnik spreizte die Hände. »Was soll ich dazu sagen? Wie wär's, wenn wir uns bei einem Krug Bier ein bißchen unterhalten? Du trinkst doch Bier, oder?«
    »Oh, das möcht' ich nicht bestreiten.« Der Kleine grinste. »Du gefällst mir. Was hast du für einen Beruf?«
    Durnik streckte die schwieligen Hände mit den Narben aus, die von zahllosen Brandwunden zurückgeblieben waren. »Schmied.«
    »Puh!« rief der Kleine. »Das ist eine schwere, heiße Arbeit, die du dir da ausgesucht hast. Ich bin Hafenarbeiter. Auch schwere Arbeit, aber zumindest bin ich dabei in frischer Luft.«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte Durnik auf seine freundliche Weise. Dann drehte er sich um, schnippte mit den Fingern und sagte zu Belgarath. »Schau doch, ob du nicht Bier für meinen Freund und mich auftreiben kannst. Und für dich auch, wenn du möchtest.«
    Belgarath würgte sichtlich, aber er ging zur Tür und redete zu dem Diener, der davor wartete.
    »Ein Verwandter von meinem Weib«, vertraute Durnik dem teerbeschmierten Mann an. »Er ist nicht ganz richtig im Kopf, aber sie will, daß ich mich um ihn kümmere. Du weißt ja, wie so was ist.«
    »O ihr Götter, und ob ich das weiß! Mein Weib hat Dutzende von Vettern, die nicht wissen, wie sie eine Schaufel in die Hand nehmen sollen. Aber du kannst Gift drauf nehmen, das Bierfaß und den Eßtisch finden sie!«
    Durnik lachte. »Wie steht's mit der Arbeit?« fragte er. »Im Hafen, meine ich.«
    »Die ist verdammt hart. Die hohen Herren behalten alles Gold für sich, und wir kriegen das Messing.«
    Durnik lachte ironisch. »Ist das denn nicht immer und überall so?« »Stimmt, Freund. Stimmt.«
    »Es gibt keine Gerechtigkeit auf der Welt«, stellte Durnik seufzend fest. »Es bleibt einem nichts übrig, als sich dem Schicksal zu beugen.« »Wie wahr, wie wahr! Ich sehe, du hast selber schon unter ungerechten Herren gelitten.«
    »Ein- oder zweimal«, gestand Durnik. Wieder seufzte

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