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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Hoheit«, bedankte er sich und stand ebenfalls auf.
    »Habt Ihr Feder und Tinte zur Hand, damit ich Euch die Karte zeichnen kann?« »Gleich da drüben auf dem Tisch.« Silk deutete. Der Kapitän durchquerte das Gemach.
    »Wo sind Tante Pol und die anderen?« erkundigte sich Garion.
    »Sie ziehen sich um«, antwortete Silk. »Ich ließ sofort unserem Schiff Bescheid geben, nachdem einer von Vetters Männern mit Kapitän Kadian ankam.« Er musterte Garion besorgt. »Fehlt dir was? Du siehst gar nicht gut aus.« »Ich bekam eine schlechte Nachricht.« Silk blickte Belgarath fragend an.
    »Wir haben das Ashabiner Orakel gefunden«, erklärte der alte Mann knapp. »Torak hinterließ auf der letzten Seite eine Botschaft für Garion. Sie war nicht erfreulich. Wir erzählen dir darüber auf dem Schiff.« Kapitän Kadian kehrte mit einem Pergament zurück. Er deutete auf seine Karte. »Das ist Selda. Südlich davon liegt eine Landspitze, und der Strand, von dem ich euch erzählte, befindet sich wiederum südlich davon. Wegen des Nebels kann ich euch nicht genau einzeichnen, wo die Hexe an Land gegangen ist, aber die Stelle, die ich mit dem X markiert habe, dürfte zumindest ganz in der Nähe sein.« »Noch einmal danke, Kapitän«, sagte Silk.
    »Es war mir eine Ehre, Eure Hoheit. Und Waidmanns Heil!« Kadian drehte sich um und verließ das Gemach mit dem wiegenden Gang des Seemanns, der wenig Zeit an Land verbringt.
    Kurze Zeit danach schlossen sich ihnen Polgara und die anderen an. Ce'Nedra und Sammet trugen beide einfache graue Gewänder, ähnlich Polgaras üblicher Reisekleidung. Grau stand Ce'Nedra nicht, wie Garion bemerkte, es betonte die Blässe ihrer Haut. Die einzige Farbe an ihr war das üppige kupferfarbene Haar.
    Durnik und die anderen Männer – ausgenommen Toth, der wie üblich nur seine ungebleichte Decke und das Lendentuch trug – waren in ähnlich unauffälligem Braun gekleidet wie Silk.
    »Nun, Vater«, fragte Polgara als sie eintrat. »Habt ihr gefunden, was wir wollten?«
    Er nickte. »Aber das hat Zeit, bis wir auf dem Schiff sind. Wir haben erledigt, wozu wir nach Melcene kamen, und wir können uns darüber an Bord unterhalten.« Er ging ihnen voraus durch die Tür und die Treppe hinunter.
    Es war ein silbriger Abend mit vollem Mond, der früh aufgegangen war und die Straßen von Melcene mit seinem bleichen Schein übergoß. Kerzen glühten golden hinter den Fenstern der Häuser, an denen sie vorbeikamen, und Hunderte von Laternen blinkten an den Masten der Schiffe im Hafen. Garion ritt schweigend. Seine schwermütigen Gedanken beschäftigten sich immer noch mit der schrecklichen Botschaft, die Torak ihm vor Tausenden von Jahren zurückgelassen hatte.
    Sie gingen rasch an Bord und begaben sich sogleich in die enge Achterkajüte.
    »Also gut«, sagte Belgarath, nachdem Durnik die Tür geschlossen hatte. »Wir fanden das Orakel und auch den Ort, wo der Sardion bis ungefähr zur Zeit der Schlacht von Vo Mimbre aufbewahrt wurde.«
    »Das war eine lohnende Reise, nicht wahr?« bemerkte Silk. »Ist Senji wirklich so alt, wie man erzählt?« Beldin brummte: »Noch älter.«
    »Würde das dann nicht bedeuten, daß er ein Zauberer ist?« fragte Ce'Nedra. Vielleicht lag es an dem grauen Gewand, daß sie so niedergeschlagen wirkte, als sie auf der reich geschnitzten Bank unter einer baumelnden Öllampe saß.
    Belgarath nickte. »Er ist nicht besonders gut, aber die Fähigkeit hat er.«
    »Wer war sein Lehrmeister?« erkundigte sich Polgara. Sie setzte sich neben Ce'Nedra und legte liebevoll einen Arm um die Schultern der zierlichen Königin.
    »Niemand«, antwortete Belgarath verärgerten Tones. »Kannst du dir vorstellen, daß er einfach darüber gestolpert ist, ganz allein?« »Hast du dich damit befaßt?«
    »Ja. Beldin hat eine Theorie. Er kann sie dir später erklären. Jedenfalls wurde der Sardion vor mehreren tausend Jahren zur Universität gebracht und dort in einem Museumsraum aufbewahrt. Ich glaube nicht, daß irgend jemand wußte, was er wirklich war. Dann, vor etwa fünfhundert Jahren, stahl ihn ein Gelehrter, segelte damit um die Südspitze von Gandahar und weiter, ungefähr in die Richtung der Dalasischen Protektorate. Niemand weiß mit Gewißheit, was danach aus ihm geworden ist. Jedenfalls besitzt Senji eine Kopie des Ashabiner Orakels.«
    »Was steht darin?« fragte Sammet.
    »Eine Menge. Wir fanden heraus, weshalb Zandramas Geran entführt hat.« »Als Opfer?«
    »Nur im übertragenen Sinn.

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