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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ich die Sache in einem ganz anderen Licht, das dürft ihr mir glauben. Nun, ich schlug ein und fragte, wann sie losfahren wollen, und der Weißäugige sagt, daß sie, sobald es dunkel wird, zu meinem Schiff kommen. Da wurde mir natürlich klar, daß mein Mißtrauen nicht unbegründet war. Ehrliche Menschen haben es selten nötig, in der Dunkelheit heimlich in See zu stechen. Aber wir hatten die Abmachung bereits besiegelt, und die Börse mit dem Geld steckte in meinem Gürtel, ich konnte also keinen Rückzieher mehr machen. Wir liefen noch an diesem Abend aus und erreichten die Küste von Peldane am nächsten Nachmittag.« »Erzählt ihnen vom Nebel«, drängte Silk.
    »Das wollte ich gerade«, versicherte ihm Kadian. »Im Frühjahr liegt fast immer dichter Nebel an dieser Küste, und das war auch bei unserer Ankunft so. Er war dicker als ein Wollumhang, aber die Seldaner sind ihn gewöhnt, darum zünden sie auf der Stadtmauer Feuer an, dann finden die Schiffe in ihren Hafen. Ich richtete mich nach diesen Feuern und hatte keine Schwierigkeiten, den abgelegenen Strand zu finden. Ein paar hundert Meter vor der Küste drehte ich bei und ließ meine Passagiere vom Bootsmann im Beiboot zum Strand bringen. Wir hängten eine Laterne an den Großmast, damit er durch den Nebel zurückfinden würde, außerdem ließ ich ein paar Mann auf Töpfe und Pfannen trommeln. Jedenfalls nach einer Weile hörten wir das Quietschen der Dollen durch den Nebel und wußten, daß der Bootsmann auf dem Rückweg war. Und da, plötzlich, seh' ich ein Licht durch den Nebel, ein ganz merkwürdiges Licht, und hör' grauenvolle Schreie, und danach war's ganz still. Wir warteten noch ein bißchen, aber der Bootsmann kam nicht zurück. Das Ganze gefiel mir gar nicht, darum ließ ich den Anker lichten, und wir machten, daß wir aufs offene Meer kamen. Ich weiß nicht, was passiert ist, und ich wollte auch nicht bleiben, um es herauszufinden. Es gingen Dinge vor, die mich ziemlich beunruhigten.« »Oh?« warf Beldin ein. »Welcher Art?«
    »Nun, einmal in der Hauptkabine hat diese Frau, die der Weißäugige und der Edelmann dabei hatten, nach dem kleinen Jungen gegriffen, weil er unruhig war, und da hab' ich ihre Hand gesehen. Na ja, vielleicht war das Licht schlecht – ich geb' nicht so viel für Lampenöl oder Kerzen aus. Aber – ich möcht' blind werden, wenn es nicht stimmt -mir schien, als wären Funken unter der Haut ihrer Hand gewesen.«
    »Funken?« fragte Belgarath.
    »Ja, mein Herr. Ich hab's mit eigenen Augen gesehen, und sie bewegten sich – all diese winzigen Funken bewegten sich in ihrem Fleisch, fast wie Glühwürmchen an einem Sommerabend.«
    »Als enthielte es das Universum mit seinen Sternen?« zitierte Belgarath angespannt aus dem Ashabiner Orakel.
    »Nun, da Ihr es sagt – ja, genau so war es«, bestätigte Kadian. »Da war mir klar, daß das keine normalen Sterblichen sein konnten, und nachdem ich das Feuer im Nebel gesehen hatte, wollte ich wirklich nicht herausfinden, wie unnormal sie waren.«
    »Das hat Euch wahrscheinlich das Leben gerettet, Käpt'n«, sagte Belgarath. »Habt Ihr je von Zandramas gehört?« »Der Hexe? Von der hat jeder gehört!«
    »Ich glaube, sie war Euer funkelnder Passagier. Und Zandramas ist eine überzeugte Anhängerin der Ansicht, daß nur Tote nichts weitererzählen können. Wir wissen von wenigstens drei Schiffen, die sie mit Mann und Maus versenkt hat, und von mehreren Personen, die sie den Löwen zum Fraß vorwarf. Ich nehme an, daß Euch der Nebel gerettet hat. Hätte sie Euch sehen können, wärt Ihr jetzt nicht hier.« Käpt'n Kadian schluckte schwer. »Braucht ihr noch mehr?« fragte Silk.
    »Nein«, antwortete Belgarath, »ich glaube, wir wissen jetzt alles Wichtige.« Er blickte den Kapitän an. »Habt Dank, Kadian. Könntet Ihr uns vielleicht noch eine Karte des Küstenstücks zeichnen, wo Ihr Eure Passagiere abgesetzt habt?«
    »Ja, natürlich«, versicherte ihm Kadian düster. »Habt Ihr vor, die Hexe zu verfolgen?« »Das ist tatsächlich unsere Absicht.«
    »Wenn Ihr sie verbrennt, dann gebt noch ein paar Scheite extra dazu, im Gedenken an meinen Bootsmann und seine Ruderer.« »Darauf habt Ihr mein Wort, Kapitän«, sagte Garion.
    »Grüne Scheite«, fügte Kadian hinzu. »Die brennen langsamer.« »Wir werden daran denken.«
    Silk stand auf und gab dem Kapitän einen Lederbeutel.
    Kadian ließ ihn auf dem Handteller hüpfen, und er klimperte. »Ihr seid sehr großzügig, Eure

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