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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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blickte fragend auf Barak, Mandorallen und Hettar.
    »Barak, Graf von Trellheim«, stellte Silk den rotbärtigen Hünen vor.
    »Er ist ja noch größer, als man erzählt«, stellte Urgit fest.
    »Sir Mandorallen, Baron von Vo Mandor«, fuhr Silk fort.
    »Der Götter höchsteigene Vorstellung des Wortes ›Ritter‹.« Urgit nickte.
    »Und Hettar, Sohn König Cho-Hags von Algarien.«
    Urgit wich unwillkürlich zurück, und seine Augen verrieten Angst. Sogar Oskatat tat einen Schritt rückwärts.
    »Keine Angst, Urgit«, sagte Silk beruhigend. »Hettar kam den ganzen Weg durch die Straßen deiner Hauptstadt, ohne auch nur einen einzigen deiner Untertanen zu töten.«
    »Erstaunlich«, murmelte Urgit nervös. »Ihr habt Euch verändert, Lord Hettar. Eurem Ruf nach seid ihr tausend Fuß groß und habt eine Kette mit aufgereihten Murgoschädeln um den Hals hängen.« »Ich pflege gerade ein wenig der Ruhe«, erwiderte Hettar trocken. Urgit grinste. »Dann werden wir also nicht unfreundlich zueinander sein, oder?« fragte er, noch immer eine Spur besorgt.
    »Nein, Majestät, das werden wir nicht«, antwortete Hettar. »Irgendwie gefallt Ihr mir.«
    »Bin ich erleichtert! Aber bitte, laßt es mich wissen, falls Ihr kribbelig werden solltet. Im Drojimpalast lungern immer noch ein gutes Dutzend Generäle meines Vaters herum. Oskatat hat bisher keinen Grund gefunden, sie köpfen zu lassen. Ich schicke nach ihnen, und Ihr könnt Eure Nerven beruhigen. Die Kerle sind ohnehin eine Plage.« Er runzelte die Stirn. »Ich wünschte, ich hätte gewußt, daß Ihr kommt. Ich wollte Eurem Vater seit Jahren ein Geschenk schicken.« Hettar zog eine Braue hoch und blickte ihn an.
    »Er hat mir den größten Gefallen erwiesen, den ein Mensch einem anderen nur tun kann. Er hat seinen Säbel durch Taur Urgas gerammt. Richtet ihm doch bitte aus, daß ich hinterher die Sache für ihn zu Ende geführt habe.« »Oh? Mein Vater tut so etwas gewöhnlich selbst.«
    »Keine Sorge, Taur Urgas war tot«, versicherte ihm Urgit. »Aber ich wollte nicht, daß irgendein Grolim daherkommt und ihn versehentlich wiederbelebt, deshalb habe ich ihm die Kehle durchgeschnitten, ehe wir ihn beerdigten.«
    »Seine Kehle durchgeschnitten?« Sogar Hettar wirkte bestürzt.
    »Von Ohr zu Ohr«, erklärte Urgit glücklich. »Ich stahl ein kleines Messer, als ich etwa zehn war, und verbrachte die nächsten paar Jahre damit, es zu schärfen. Nachdem ich ihm die Gurgel aufgeschlitzt hatte, stieß ich ihm noch einen Pflock durchs Herz und begrub ihn siebzehn Fuß tief – mit dem Kopf nach unten. Als nur noch seine Füße aus dem Dreck herausragten, sah er besser aus als die ganzen Jahre. Ich gönnte mir eine Pause, um diesen Anblick zu genießen, während ich mich von der anstrengenden Schaufelei ausruhte.« »Ihr habt ihn selbst begraben?« fragte Barak.
    »Ich konnte auf keinen Fall zulassen, daß es ein anderer tat. Ich wollte ganz sichergehen. Nachdem ich ihn gut unter der Erde hatte, jagte ich mehrmals Pferde über sein Grab, um es völlig unkenntlich zu machen. Wie Ihr inzwischen wahrscheinlich gefolgert habt, waren mein Vater und ich nicht gerade gut aufeinander zu sprechen. Jedenfalls ist es mir eine Beruhigung, daß kein einziger lebender Murgo genau weiß, wo er verscharrt ist. Setzen wir uns jetzt doch zu meiner Königin und zu meiner Mutter. Dann könnt ihr mir eure großartige Neuigkeit – was immer sie ist – erzählen. Darf ich wagen zu hoffen, daß Kal Zakath in Toraks Armen ruht?« »Bestimmt nicht.« »Schade«, brummte Urgit.
    Sobald sie erfuhren, daß Polgara, Ce'Nedra und Sammet sich an Bord der Seevogel befanden, entschuldigten sich Königin Prala und Königinmutter Tamazin, um alte Bekanntschaften aufzufrischen. »Bitte setzt euch doch, meine Herren«, forderte Urgit seine Besucher auf, nachdem die Damen gegangen waren. Er lungerte sich in seinen Thron und schwang ein Bein über die Armlehne. »Was ist das für eine Neuigkeit, die du mir erzählen willst, Kheldar?« Silk setzte sich an den Rand des Thronpodests und langte in sein Wams.
    »Bitte laß das, Kheldar.« Urgit wich ein wenig zurück. »Ich weiß, wie viele Dolche du bei dir hast.«
    »Kein Dolch diesmal, Urgit«, versicherte ihm Silk. Er reichte ihm ein Päckchen gefalteter Pergamentseiten.
    Urgit öffnete und überflog es zunächst. »Wer ist Oldorin von Perivor?« fragte er.
    »Er ist der König einer Insel nahe der Südküste von Mallorea«, antwortete Garion. »Eine Gruppe von uns

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