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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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mir das schon? Niemand kann etwas in dieser Richtung unternehmen, ehe ich nicht einen Friedensvertrag mit Zakath in der Hand habe, richtig?«
    »Nicht ganz, Urgit. Du und ich können einen Vertrag abschließen, der mir das Exklusivrecht auf den murgosischen Markt sichert. Ich bezahle dich dafür natürlich anständig, und die Abmachung wird absolut legal sein – und unanfechtbar. Ich habe genügend Handelsabkommen aufgesetzt, um dafür sorgen zu können. Die Einzelheiten können wir später noch ausarbeiten, wichtig ist jetzt jedoch, daß wir etwas Schriftliches mit unser beider Unterschriften vorweisen können. Und dann, wenn der Friede ausbricht und die Tolnedrer in Scharen hier herunterkommen, kannst du ihnen das Dokument unter die Nase halten und sie alle wieder heimschicken. Wenn wir den Alleinzugang haben, werden wir Millionen machen, Urgit, Millionen!« Beider Nasen zuckten nun heftig.
    »Welche Art von Klauseln soll es in dieser Exklusivabmachung geben?« fragte Urgit vorsichtig.
    Silk grinste ihn an und langte erneut in sein Wams. »Ich habe mir die Freiheit genommen, ein vorläufiges Dokument aufzusetzen.« Er brachte ein weiteres Pergament zum Vorschein. »Natürlich nur, um Zeit zu sparen.«
    Sthiss Tor war immer noch eine häßliche Stadt, wie Garion bemerkte, als Baraks Seeleute die Seevogel an der wohlbekannten Pier in der drasnischen Handelsenklave vertäuten. Die Leinen waren kaum um die Poller gewickelt, als Silk bereits von Deck sprang und die Straße hinaufeilte. »Wird er keine Schwierigkeiten bekommen?« fragte Garion Sadi.
    »Unwahrscheinlich«, erwiderte Sadi, der hinter einem Beiboot kauerte. »Salmissra weiß, wer er ist, und ich kenne meine Königin. Ihr Gesicht verrät zwar keine Gemütsbewegung, aber ihre Neugier ist beachtlich. Ich habe die letzten drei Tage damit zugebracht, diesen Brief zu verfassen. Sie wird mit mir reden wollen. Das kann ich so gut wie garantieren. Könnten wir nicht unter Deck gehen, Garion? Ich möchte wirklich nicht, daß mich hier jemand sieht.« Etwa zwei Stunden später kehrte Silk zurück, begleitet von einem Trupp nyissanischer Soldaten. Der Zugführer war kein Fremder. »Seid Ihr es wahrhaftig, Issus?« rief Sadi durch das Bullauge der Kabine, in der er sich versteckt hatte. »Ich dachte, Ihr wärt inzwischen längst tot.«
    »Da habt Ihr Euch getäuscht«, entgegnete der einäugige Assassine. »Ihr arbeitet jetzt im Palast?« »Ja.« »Für die Königin?« »Unter anderem. Ich nehme hin und wieder auch noch Aufträge von Javelin an.« »Weiß die Königin das?«
    »Natürlich. Also gut, Sadi. Die Königin hat sich mit einer zweistündigen Amnestie einverstanden erklärt. Wir sollten uns beeilen. Ich bin sicher, Ihr wollt wieder weg sein, bevor diese zwei Stunden ablaufen. Die Fänge der Königin fangen jedesmal zu zucken an, wenn sie Euren Namen hört. Gehen wir – außer Ihr überlegt es Euch rasch noch und flieht lieber gleich.«
    »Nein«, entgegnete Sadi. »Ich komme gleich hinauf. Übrigens werden mich Polgara und Belgarion begleiten, wenn Ihr nichts dagegen habt.«
    »Das könnt Ihr halten, wie Ihr wollt.« Issus zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    Im Palast wimmelte es noch von Schlangen und Eunuchen mit abwesendem Blick. Ein Höfling mit pickligem Gesicht, breiten Hüften und groteskem Make-up begegnete ihnen am Palasteingang. »Nun, Sadi«, sagte er mit schrillem Sopran, »ich sehe, Ihr seid zurückgekommen.«
    »Und ich sehe, daß es Euch gelungen ist, am Leben zu bleiben, Y'sth«, entgegnete Sadi kühl. »Das ist wirklich bedauerlich.« Y'sths Gesicht verzerrte sich vor unverhohlenem Haß.
    »Ihr seid besser ein bißchen vorsichtig mit dem, was Ihr sagt, Sadi«, quiekte er. »Ihr seid nicht mehr Obereunuch. Es ist sehr wahrscheinlich, daß dieses Amt bald mir übertragen wird.«
    »Dann mögen die Götter dem bedauernswerten Nyissa gnädig sein«, murmelte Sadi.
    »Ihr habt den Befehl der Königin vernommen, Sadi sicheres Geleit zu geben?« fragte Issus den Eunuchen. »Nicht von ihren eigenen Lippen.«
    »Salmissra hat keine Lippen, Y'sth, und Ihr habt es soeben gehört – von mir. Wollt Ihr uns nun den Weg freimachen? Oder muß ich Euch erst den Bauch aufschlitzen?«
    Y'sth wich zurück. »Ihr könnt mir nicht drohen, Issus.«
    »Ich habe Euch nicht gedroht, ich habe Euch lediglich eine Frage gestellt.« Dann führte der Assassine sie durch den polierten Korridor zum Thronsaal.
    Der Raum, den sie betraten, war unverändert und

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