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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Nicken, das Letitia galt und die Anmerkung: »Wäre Ihnen damit geholfen, wenn ich Ihnen sagte, dass ich ebenfalls Verwandte habe, denen ich am liebsten die Tür vor der Nase zuknallen würde?«
    »Mitleid, Malory? Behalten Sie es für sich«, entgegnete Letitia verbittert. »Sie wissen genau, was wir voneinander halten.«
    »Nein, eher, was Sie von uns halten. Und das ist genau der Grund für unser heutiges Kommen, nicht wahr? Um mehr darüber herauszufinden.«
    Letitia stieß einen Laut der Entrüstung aus und marschierte in den Salon. Die beiden folgten ihr. Und da saß sie. Sophie Miliard, Kateys einzige noch lebende Großmutter. Kateys Gesicht nahm einen verwunderten Ausdruck an. Sophie war nicht annährend so alt, wie sie vermutet hatte. Sie war höchstens Mitte sechzig. Ihr schwarzes Haar war kaum ergraut und ihren smaragdgrünen Augen wohnte ein lebhaftes Funkeln inne. Katey entdeckte auf Anhieb eine Ähnlichkeit mit ihrer Mutter. Wäre Adeline nicht gestorben, würde sie mit Mitte sechzig genauso aussehen, davon war Katey überzeugt.
    Ein Gefühl der Enge breitete sich in ihrer Brust und ihrem Hals aus, ehe sich ihre Augen mit Tränen füllten. Am liebsten wäre sie losgestürmt und hätte Sophie in die Arme geschlossen, aber ihre Füße waren wie festgewachsen. Es mochte sein, dass sie Anthony und James bei ihrem Besuch vor einiger Zeit freundlich behandelt hatte, aber sie gehörten ja auch derselben sozialen Schicht an. Katey hatte Angst, Sophie könnte ihr mit derselben Herablassung begegnen, wie Letitia es getan hatte.
    Anthony, der nichts davon spürte, mit welch aufwühlenden Gefühlen Katey zu kämpfen hatte, sagte beim Anblick von Sophie Miliard mit überraschter Stimmer: »Sie sehen glänzend aus, um Jahre jünger als noch im Krankenbett.«
    Sophie lachte. »Welch ein eigentümliches Kompliment, aber ich danke Ihnen nichtsdestotrotz, Sir Anthony.«
    Bislang hatte sie Katey noch keines Blickes gewürdigt, was aber Anthonys Schuld war. Ohne dass er es wollte, zog er durch sein bestechendes Äußeres häufig die Aufmerksamkeit von Frauen auf sich. Es war also verständlich, dass sie beim Betreten des Salons nur Augen für ihn hatte.
    Als Sophie sich Katey zuwandte, wurden ihre Augen immer größer. Es war nicht vonnöten, dass sie einander vorgestellt wurden. Sie hatten sich beide umgehend erkannt.
    »Gütiger Gott.«
    Mehr bekam Sophie nicht heraus. Sekunden verstrichen. Katey kam es wie eine halbe Ewigkeit vor. Das Atmen fiel ihr schwer. Wahrscheinlich würde sie sich lächerlich machen und jeden Augenblick in Ohnmacht fallen.
    Und dann hörte sie endlich die Worte, nach denen sie sich gesehnt hatte. »Komm her, mein Kind.«
    Sophie streckte die Arme nach ihr aus. Mehr bedurfte es nicht. Katey flog förmlich durch den Raum, fiel vor ihrer Großmutter auf die Knie, schlang die Arme um ihre Taille und legte die Wange auf ihre Brust – so groß war sie. Als ihre Großmutter die Umarmung erwiderte, gab es kein Halten mehr für ihre Tränen.
    »Wein nicht, mein Kind«, schalt Sophie sie freundlich. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie lange ich mich schon darauf gefreut habe, dich endlich kennenzulernen. Setz dich zu mir und lass dich anschauen.«
    Ein verlegenes Lächeln auf den Lippen, kam Katey der Bitte ihrer Großmutter nach. Sie fuhr sich mit der Hand über eine Wange, während Sophie dasselbe mit der anderen Seite tat.
    »Sieh dich nur an«, sagte Sophie voller Erstaunen. »Du hast ihre Augen geerbt. Und unsere Grübchen.«
    Ein Lächeln erhellte ihre Gesichter und brachte besagte Grübchen zum Vorschein. Sophies Grübchen waren tiefer, was sicherlich an ihrem Alter lag, aber Katey hatte sie ohne Zweifel von ihr geerbt.
    Anthony ließ sich ihnen gegenüber nieder und sagte niedergeschlagen: »Ich wünschte, ich hätte diese Ähnlichkeit schon früher bemerkt. Als ich Katey kennenlernte, hatte keiner von uns auch nur einen blassen Schimmer, dass wir verwandt sein könnten.«
    »Mütter sehen so etwas eben anders und Großmütter auch«, meinte Sophie. »Schande über Ihr Haupt, Sir. Als Sie meinten, Sie würden noch einmal zurückkommen, um Antworten zu erhalten, haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie meine Enkelin gleich mitbringen würden.«
    »Das konnte ich nicht. Ich war mir nicht sicher, ob ich sie überhaupt finden würde. Sie hatte England verlassen.«
    »In dem Fall sei Ihnen vergeben.«
    Anthony zog eine Augenbraue in die Höhe, was Letitia galt, ehe er an Sophie gewandt sagte: »Es

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