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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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alle ihre Blätter verloren. Ein Spiegelbild für das Leben der Bewohner hinter der prächtigen Eingangstür.
    Sie war mit ihrem Vater unterwegs. Roslynn hatte angeboten, ebenfalls mitzukommen, genau wie Judith, aber Anthony hatte es ihnen verboten. Er hatte ihnen jedoch lediglich gesagt, dass er und Katey etwas zu erledigen hatten, das nur sie beide tun konnten. Insgeheim hatte Katey jedoch den Verdacht, dass er Angst hatte, der Besuch könnte hässliche Züge annehmen, und die beiden verschonen wollte. Schließlich mussten sie an Letitia vorbeikommen, um mit ihrer Großmutter sprechen zu können.
    Katey hielt Anthonys Hand und redete stumm auf sich ein, dass der andere Teil ihrer Familie, die Millards, keine große Rolle mehr in ihrem Leben spielten.
    Sie hatte eine richtige Familie, eine wunderbare, die sie mit offenen Armen empfangen hatte. Von dem Moment an, in dem sie das Haus am Piccadilly betreten hatte und Judith die Arme um sie geschlungen und sie so fest gedrückt hatte, wie sie nur konnte, hatte Katey ihren inneren Frieden gefunden.
    »Ich wusste es, ich wusste es«, hatte Judith vor lauter Freude gerufen. »Es musste einen Grund geben, warum ich dich auf Anhieb gemocht habe.«
    »Aber woher weißt du es denn schon?«, hatte Katey mild lächelnd gefragt. »Ich dachte, du solltest es erst nach meiner Ankunft erfahren.«
    In dem Moment war Roslynn Malory erschienen und hatte gesagt: »Tony hat einen Boten geschickt, um uns davon in Kenntnis zu setzen, dass ihr angekommen seid. Ich fand, ich sollte sie ein wenig vorbereiten, aber es ist wunderbar, dass ihr so schnell gekommen seid. Willkommen zu Hause, Katey.«
    Mit diesen Worten hatte sie Katey in die Arme geschlossen. Katey hatte geweint, so überwältigend war das Gefühl, endlich wieder ein Zuhause zu haben. Als Anthony hereingekommen war, hatte er lediglich etwas über Frauenzimmer und ihren Hang zur Rührseligkeit gemurmelt.
    Niemals würde sie den Tag ihrer Ankunft vergessen. Alle waren sie erschienen, um das neue Familienmitglied in ihrer Mitte willkommen zu heißen. Damit waren auch die letzten Zweifel zerstreut, einer der Malorys könnte Anstoß daran nehmen, dass sie jetzt zu ihnen gehörte. Am Vorabend hatte Roslynn dafür gesorgt, dass Katey endlich Warren, Boyds Bruder, kennenlernte, mit dem sie durch seine Heirat nun schließlich auch verwandt war.
    Warren Anderson, der mit ihrer Cousine Amy, Edwards jüngster Tochter, verheiratet war, mochte sie auf Anhieb. Mit Boyd hatte er jedoch so gut wie keine Ähnlichkeit. Er war wesentlich älter und hagerer, und sie wäre niemals darauf gekommen, dass Georgina und Boyd mit ihm verwandt waren, wenn man es ihr nicht gesagt hätte. Vor allem hätte sie auch nie geglaubt, dass er Teil der Familie war, weil die Malory-Männer ihm nicht besonders freundlich begegneten.
    »Schon wieder zurück, Yank? Schade eigentlich.«
    Diese Bemerkung stammte von James, doch es dauerte nicht lange, da schlug Anthony in dieselbe Kerbe: »An deiner Stelle würde ich längere Reisen machen und Amy und die Kinder zu Hause lassen.«
    »Das hat keinen Sinn«, setzte James noch eins obendrauf. »Selbst wenn er wollte, würde er nicht verstehen, worauf du anspielst.
    In Kateys Ohren klang es so ernst, dass sie Roslynn in einer stillen Minute fragte: »Warum ziehen die Malorys eigentlich die Andersons ständig durch den Kakao?«
    »Das tun wir nicht«, versicherte Roslynn ihr schnell. »Im Grunde sind es lediglich Tony und James. Die beiden halten zusammen wie Pech und Schwefel, wenn es darum geht, den Andersons eins auszuwischen. Das liegt daran, dass die Andersons versucht haben, James zu hängen, als sich ihre Wege das erste Mal gekreuzt haben. Zumindest haben sie ihn bewusstlos geschlagen. Und obwohl sie wussten, dass ihre Schwester ihn liebte, haben sie alles daran gesetzt, dass Georgina und er nicht zusammenfanden.«
    »Davon habe ich gehört«, räumte Katey ein.
    Roslynn gluckste. »Du hast ja selbst erlebt, wie James sein kann. Vielleicht verstehst du jetzt, warum sie Vorbehalte hatten, ihm ihre Schwester anzuvertrauen. Es mag so klingen, als verachteten sie ihn, aber im Grunde meinen sie es nicht mehr so ernst wie früher, und Warren weiß das auch.«
    Katey hatte verstanden – ansatzweise zumindest. Da Warren sich die Bemerkungen nicht zu Herzen nahm, sondern darüber lachte, schien er zu wissen, dass die Malorys nicht wirklich danach trachteten, ihm eins auszuwischen.
    Dies war also der ältere Bruder, den Boyd als

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