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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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ihn viel zu sehr, um einen solchen Skandal heraufzubeschwören.«
    »Aber Sie und Derek sind doch . . ich meine, nun, warum weiß er es denn nicht wenigstens?«
    »Weil ich es ihm nicht erzählt habe, und das werde ich auch nicht tun. Er weiß nicht mehr über mich als die paar Lügen, die ich ihm aufgetischt habe. Als ich damals die Entscheidung traf, mußte ich eine Geschichte erfinden, um meine Familie vor dem Skandal zu bewahren, der unweigerlich entstanden wäre, wenn jemals jemand herausgefunden hätte, wer ich in Wirklichkeit bin. Derek glaubt, meine Mutter sei Gouvernante gewesen, und ich sei nur von den gleichen Lehrern wie ihre Schützlinge unterrichtet worden, und daß ich deshalb so vornehm spreche.«
    »Der blöde Kerl«, schnaubte Reggie. »Hat er das wirklich geglaubt?«
    »Warum sollte er nicht? Bedenken Sie doch, wo er mich gefunden hat«, verteidigte ihn Kelsey.
    »Hm, nun ja«, gab Reggie zu. »Aber wie sieht denn nun eigentlich die Wahrheit aus?«
    »Versprechen Sie absolutes Stillschweigen?«
    »Ich darf es noch nicht einmal meinem Mann er-zählen?« wand sich Reggie. »Ich könnte ihn ja schwören lassen ...«
    »Nicht einmal ihm.«
    Reggie seufzte. »Ja, ich verspreche es.«
    Kelsey
    nickte,
    nahm
    jedoch
    zunächst
    noch
    einen
    Schluck von ihrem Tee, um zu überlegen, wo sie anfangen sollte. Vielleicht bei ihren Eltern.
    »Mein Vater ist David Philipp Langton, der vierte Earl of Lancastle von Kettering.«
    »Du meine Güte, war das nicht der Earl, der Anfang des Jahres erschossen wurde von .. ähm . .« Reggie hustete und schwieg errötend.
    Kelsey beugte sich vor und tätschelte ihr die Hand. »Es ist schon in Ordnung. Mittlerweile weiß es ja offensichtlich jeder. Ja, meine Mutter hat ihn erschossen. Sie wollte ihn jedoch nicht töten. Sie war so wütend auf ihn, weil er nicht mit dem Spielen aufhören konnte. Er hatte gerade den Rest seines Erbes verloren, wissen Sie, sogar unser Haus, wegen eines dummen Kartenspiels.«
    »Deshalb also?«
    »Ja. Und meine Mutter war so entsetzt, daß sie ihn getötet hatte, anstatt ihn nur zu verwunden, wie sie vorgehabt hatte ... sie wollte ihn nur bestrafen . . Voller Entsetzen wich sie dann zurück und stürzte aus dem offenen Fensterflügel hinter ihr. Ich denke immer noch, ich hätte ihren und seinen Tod verhindern können, wenn ich schon eher nach oben gegangen wäre, als sie anfingen, sich anzuschreien.«
    Jetzt war es an Reggie, ihr die Hand zu tätscheln. »Es ist fast unmöglich, einen Ehestreit zu schlichten. Die Streitenden achten auf nichts und niemanden.«
    »Ich weiß.« Kelsey seufzte. »Meine Eltern stritten niemals vor den Dienstboten, doch zumindest sieben von ihnen standen draußen vor der angelehnten Tür, hörten begierig zu und hinderten mich daran, hineinzugehen.
    Einer hielt mich sogar zurück und warnte mich davor, sie zu stören. Und dann fiel der Schuß ...«
    »Das ist so tragisch – oh, meine Liebe, man hat es auch Die Tragödie genannt, nicht wahr?«
    »Ja«, erwiderte Kelsey, die bei dem Wort zusammengezuckt war. »Und das ganze Vermögen meiner Eltern war verloren. Der Bastard, der das Kartenspiel gewon-nen hatte, kam schon ein paar Tage nach der Beerdigung, um meine Schwester und mich aus dem Haus zu verjagen.«
    »Bastard ist genau der richtige Ausdruck«, sagte Reggie zornig. »Wer war es? Ich würde ihm gern meinen Onkel James vorstellen.«
    Kelsey lächelte schwach. »Ich wünschte, ich wüßte es.
    Aber damals war ich zu geschockt, um mich an seinen Namen zu erinnern.«
    »Sie Arme«, sagte Reggie mitfühlend. »Kein Wunder, daß Sie dann außer sich waren .. «
    »Das war nicht deswegen, Reggie«, berichtigte Kelsey sie. »Wir hatten immer noch eine Verwandte, an die wir uns wenden konnten, die Schwester meiner Mutter, Elizabeth. Sie ist eine liebe, herzensgute Frau – Sie haben sie ja kennengelernt.«
    »Du lieber Gott!« rief Reggie aus, als es ihr dämmerte.
    »Das war also wirklich Ihre Tante in dem Hotel?«
    »Ja, sie und meine Schwester sind in der Stadt, um Weihnachtseinkäufe zu machen – und sie wissen nicht, was ich getan habe. Ich mußte auch sie anlügen. Sie glauben, ich sei bei einer kranken Freundin hier in London.«
    Reggie lehnte sich zurück und runzelte die Stirn. »Jetzt haben Sie mich völlig verwirrt.«
    »Es tut mir leid, ich hätte nicht abschweifen dürfen.
    Nach dem Tod meiner Eltern zogen meine Schwester Jean und ich zu meiner Tante, und sie war froh, uns bei sich zu haben. Alles wäre

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