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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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runzelte die Stirn. »Das klingt tatsächlich nach einer Art Versteigerung.«
    »Das war mir auch ziemlich klar«, gab Kelsey zu. »Allerdings hatte ich keine Ahnung, daß es sich um ein übelbeleumdetes Haus handeln würde. Aber da hatte ich schon zugestimmt und war in diesem Haus. Und mir kam es immer noch so vor, als sei dies die einzige Art, Elliotts Schulden in so kurzer Zeit zu bezahlen.
    Schließlich hatte er bestimmt keine Chance, so schnell eine so große Summe aufzubringen, er hatte schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Seine Lösung wäre es gewesen, sich umzubringen, damit er meiner Tante nicht ins Gesicht sagen mußte, daß sie alles verlieren würden.
    Und ich dachte außerdem an meine Schwester. Ich wollte nicht, daß sie alle Aussichten auf eine standesgemäße Heirat verliert, schließlich hatte sie nicht die geringste Schuld an der ausweglosen Situation.«
    »Sie auch nicht.«
    »Nein, aber ich war die einzige, die etwas tun konnte.
    Also tat ich es. Und es ist ja schließlich nicht so schlecht ausgegangen, Reggie. Ich bin sehr glücklich mit Derek.«
    »Sie lieben ihn, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Dann heiraten Sie ihn doch.«
    »Nein, ich habe alle Aussichten auf eine Heirat verspielt, als ich auf einem Tisch in einem Raum voller Lords stand und an den Meistbietenden versteigert wurde.«
    »Derek scheint nicht so zu denken, wenn er Sie gebeten hat, ihn zu heiraten.«
    »Derek hat anständigerweise vergessen, wie wir uns kennengelernt haben. Aber ich werde es nie vergessen.
    Und in der Zwischenzeit hatte er auch Zeit, nachzudenken und wieder zu Verstand zu kommen. Er hat mich nicht noch einmal gefragt.«
    »Dumme
    Gesellschaftsregeln«,
    murrte
    Reggie.
    »Sie
    dürften eigentlich unser Leben nicht so beherrschen, wie sie es tun.«
    Kelsey grinste. »Sie vergessen wohl, daß Sie jetzt nicht mit Ihrem Nicholas verheiratet wären, wenn diese Regeln Sie damals nicht beherrscht hätten.«
    Reggie hustete. »Ganz richtig.«

46
    Es war Tradition, daß sich der Malory-Clan an Weihnachten auf Haverston traf. Derek blieb für gewöhnlich ein oder zwei Wochen lang, wie die meisten aus seiner Familie. Er hatte auch dieses Jahr nichts anderes vor, aber weil er so lange wegbleiben würde, nahm er Kelsey mit. Nicht nach Haverston natürlich, obwohl er das am liebsten getan hätte.
    Wie gern hätte er ihr den Besitz gezeigt, auf dem er aufgewachsen war, sie dem Rest der Familie vorgestellt und sie unter dem Mistelzweig über dem Eingang zum Salon geküßt. Aber all das war nicht möglich – zumindest nicht, bevor sie einwilligte, ihn zu heiraten, und er hatte
    dieses
    Vorhaben
    keineswegs
    aufgegeben.
    Er
    hoffte, daß die Zeit für ihn arbeitete, und wartete auf eine ideale Gelegenheit, um das Thema wieder anzu-schneiden. Eine Gelegenheit, bei der sie hoffentlich nicht sofort wieder ablehnen würde.
    Also brachte er sie in einem netten Gasthaus in der Nähe unter, wo er sie jeden Tag besuchen konnte. Aber eigentlich gefiel ihm das nicht, und deshalb war er auch in gedrückter Stimmung. Er fragte sich, ob Reggie ihm deswegen gleich bei der Begrüßung ans Schienbein getreten hatte. Nein, sie hatte ja noch gar keine Zeit gehabt, um zu bemerken, daß er grübelte. Außerdem sah es ihr ähnlich, ihn ohne Grund zu treten, dieser kleinen Hexe – und ihm nicht zu sagen, warum.
    Amy und Warren waren von ihrer Hochzeitsreise zurückgekehrt. Das frischverheiratete Paar sah strahlend glücklich aus, was nur noch zu Dereks Elend beitrug.
    Um auf andere Gedanken zu kommen, versuchte Derek zu ergründen, wer wohl die langjährige Mätresse seines Vaters sein mochte. Aber er konnte es nicht erraten. Haverston war einfach zu groß, und es waren zu viele Leute dort beschäftigt, die schon da waren, solange er denken konnte. Das einzige, was ihm zu tun blieb, war, seinen Vater einfach zu fragen. Aber da die ganze Familie sich im Haus aufhielt, war es schwer, ihn allein anzutreffen.
    Am dritten Tag jedoch gelang es ihm. Jason war früh aufgestanden,
    und
    Derek
    kam
    gerade
    von
    seinem
    Nachtbesuch bei Kelsey nach Hause. Sie trafen sich auf der Treppe. Derek war müde – die Zeit, die er mit Kelsey verbrachte, verging nicht im Schlaf – und hätte fast seine Frage einfach hervorgesprudelt, aber das wäre ein wenig taktlos gewesen. Statt dessen bat er um ein Gespräch unter vier Augen und folgte seinem Vater in dessen Arbeitszimmer.
    Es war so früh am Morgen, daß die Vorhänge noch nicht aufgezogen waren. Jason besorgte

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