Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
Vom Netzwerk:
Bridgewater. Dein Bote hat mich erst dort erreicht. Zufällig kamen wir beide zur gleichen Zeit an, so daß ich noch nicht einmal die Zeit hatte, einen Bissen zu essen, bevor ich hierher aufgebrochen bin.«
    »Ach, Bridgewater? Dann kümmerst du dich also doch um deinen Besitz? Laut Bainsworth ist das nicht der Fall. Er war bei mir und sagte, daß er seit zwei Wochen vergeblich versucht, dich zu erreichen. Er behauptet, es sei dringend. Deshalb habe ich nach dir geschickt.«
    Derek runzelte die Stirn. Es stimmte, daß er in der letzten Zeit seine Post nicht durchgesehen hatte, aber da die Saison in vollem Gange war und zahlreiche Einladun-gen eintrafen, hatte ihn der riesige Briefstapel zu sehr abgeschreckt. Er schätzte es jedoch gar nicht, daß Bainsworth immer noch mit jedem Problem zu Jason rannte. Die Besitztümer im Norden, die Bainsworth verwaltete,
    waren
    auf
    Derek
    überschrieben
    worden.
    Sein Vater hatte nichts mehr damit zu tun.
    »Vielleicht sollte ich langsam mal meinen eigenen Se-kretär einstellen. Wie du sicher weißt, kann sich Bainsworth über jede Kleinigkeit aufregen. Hat er vielleicht zufällig erwähnt, was so dringend ist?«
    »Irgend etwas mit einem Kaufangebot für die Mühle, das zeitlich begrenzt war, deshalb wollte er dich unbedingt finden.«
    Derek fluchte insgeheim. »Vielleicht sollte ich mich auch nach einem neuen Verwalter umsehen. Die Mühle steht nicht zum Verkauf, und Bainsworth weiß das auch.«
    »Auch nicht bei einem sehr lukrativen Angebot?«
    »Nicht mal für das Doppelte dessen, was sie wert ist.
    Unter gar keinen Umständen«, sagte Derek nachdrücklich. »Ich habe den Besitz nicht übernommen, um ihn Stück für Stück zu verkaufen.«
    Jason lächelte und klopfte ihm auf die Schulter. »Freut mich, das zu hören, Junge. Um die Wahrheit zu sagen –
    als der Mann zu mir kam, dachte ich, du wüßtest von dem Angebot, deshalb wollte ich nicht warten, bis ich dich später in der Woche auf der Hochzeit sehe.
    Aber wo wir jetzt darüber geredet haben, weiß ich es beim nächsten Mal besser – wenn es ein nächstes Mal gibt.«
    »Wird es nicht«, versicherte ihm Derek, als sie zusammen zum Ausgang gingen.
    »Da wir gerade von Hochzeiten sprechen ...«
    Derek schmunzelte. »Haben wir von Hochzeiten geredet?«
    »Nun ja, wenn nicht«, grummelte Jason, »dann sollten wir es zumindest tun. Amys Hochzeit findet in vier Tagen statt.«
    »Glaubst du, Frances wird kommen?«
    Es war kein Zeichen mangelnden Respekts, daß Derek seine Stiefmutter beim Vornamen nannte. Es war ihm nur immer schrecklich peinlich gewesen, sie mit »Mutter« anzureden, da er sie kaum kannte.
    Jason zuckte mit den Schultern. »Wer weiß schon, was meine Frau macht. Ich jedenfalls nicht«, sagte er betont gleichgültig. »Aber weißt du, mein Sohn, ich habe gestern noch darüber nachgedacht, daß mein Bruder Edward, der ja jünger ist als ich, diese Woche bereits sein drittes Kind verheiratet, während ich .. «
    »Er verheiratet seine dritte Tochter«, warf Derek rasch ein. Ihm war ganz klar, worauf sein Vater hinauswollte.
    »Seine Söhne haben sich auch noch nicht einfangen lassen. Es ist etwas ganz anderes, wenn man Mädchen direkt von der Schulbank weg verheiratet. Bei Jungen ist das eben nicht so.«
    Jason seufzte wieder, da seine Pläne auch dieses Mal durchkreuzt wurden. »Es kam mir nur so ... unausge-wogen vor.«
    »Vater, du hast nur einen Sohn. Wenn du mehr hättest, oder ein paar Töchter, dann wären mittlerweile bestimmt die meisten von ihnen verheiratet. Aber verglei-che doch nicht ein Kind mit Onkel Edwards fünfen.«
    »Ich weiß, daß ich das nicht tun sollte.«
    Schweigend legten sie den Weg zum Haus zurück. Und erst als sie das Frühstückszimmer erreichten, in dem zahlreiche warme Gerichte auf der Anrichte auf sie warteten, gewann Dereks Neugier die Oberhand.
    »Möchtest du wirklich jetzt schon Großvater sein?«
    Jason war verblüfft über die Frage, aber nachdem er einen Augenblick nachgedacht hatte, sagte er: »Ja, eigentlich schon.«
    Derek grinste. »Gut, ich werde darüber nachdenken.«
    »Ausgezeichnet, aber – tritt bitte in dieser Hinsicht nicht auch noch in James’ Fußstapfen. Zuerst kommt die verdammte Hochzeit, dann die Babys.«
    Derek lachte, nicht weil James Malorys Tochter in weniger als neun Monaten nach. der Hochzeit zur Welt gekommen war, sondern weil es so selten vorkam, daß sein Vater rot wurde. Derek kannte den Grund. Kaum hatte Jason den Satz ausgesprochen, war

Weitere Kostenlose Bücher