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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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Ihren Aushilfen nicht soviel im Monat zahlen könnten, dann würden Sie sie ausbeuten.«
    Unglücklicherweise
    knurrte
    in
    diesem
    Moment
    Kelseys Magen ziemlich laut. Als Mrs. Lafleur das hörte, warf sie Kelsey einen Blick zu, bei dem diese augenblicklich wußte, daß die Frau nun wieder die Oberhand hatte.
    Wieder mußte sie ihren Ton ändern und seufzte: »Nun gut, zehn Pfund für die Fertigstellung von drei Kleidern
    – und im übrigen sind meine Nähkünste exzellent.«
    Als Kelsey endlich mit den Verhandlungen zu einem Ende gekommen war, dunkelte es draußen bereits.
    Aber sie hatte eine Pfundnote in der Hand, und das Versprechen, weitere vier zu erhalten, wenn sie die fünf Kleider fertiggestellt hatte, die sich jetzt mit Scheren, Nadeln und Garn in ihrem Korb befanden. Zumindest war Lady Ellens Tochter noch unter zehn Jahren, so daß wenigstens keine großen Stoffmassen zu bewältigen waren.
    Leider hatte um diese Stunde kein einziger Lebensmit-telladen mehr geöffnet, so daß sie gezwungen war, in einem Gasthaus zu essen, was sie dreimal soviel kostete, wie sie veranschlagt hatte. Ein paar Münzen waren ihr jedoch noch geblieben, so daß sie wenigstens am nächsten Tag noch einige Lebensmittel zum normalen Preis würde kaufen können. Sie mußte allerdings auch Kerzen besorgen, damit sie nachts an den Kleidern arbeiten konnte. Und wenigstens einen anständigen Kochtopf, und etwas Seife, und ..
    Es war in keiner Beziehung ein angenehmer Tag gewesen. Ironischerweise befand sie sich nun in der Lage, die sie durch ihren Entschluß hatte vermeiden wollen, aber wenigstens hatte sie erreicht, daß ihre Familie vor dem Ruin bewahrt worden war.
    Als sie ins Cottage zurückkam, in dem es jetzt eiskalt war, hatte sie einen Schnupfen. Aber zumindest war ihr Magen gefüllt. Und sie hatte die Aussicht auf mehr Geld, wenn sie erst einmal mit der Arbeit fertig geworden war.
    Sie würde überleben – und zumindest noch genug Kräfte haben, um Derek Malory umzubringen, wenn er zurückkam.

12
    Derek war seit einigen Monaten nicht mehr in Haverston gewesen. Wie die meisten jungen Männer in seinem Alter zog er das aufregende und unterhaltsame Leben in London dem Leben auf dem Land vor. Aber er liebte Haverston. Die beiden Landsitze, die man ihm übertragen hatte, waren für ihn noch kein Zuhause, jedenfalls nicht so wie Haverston.
    Er konnte sich vorstellen, daß seine Onkel – Edward, James und Anthony – das genauso empfanden, da sie alle drei in Haverston aufgewachsen waren. Auch seine Cousine Regina war dort aufgewachsen, da man sie nach dem Tod ihrer Eltern schon als Kind dorthin gebracht hatte. Die vier Jahre jüngere Reggie war für Derek eigentlich mehr so etwas wie eine Schwester, da die beiden zusammen in Haverston großgeworden waren.
    Derek war mitten in der Nacht angekommen. Er hatte statt der Kutsche eines der Pferde aus seinem Stall genommen, um schneller zu Hause zu sein. Und beinahe wäre er versucht gewesen, seinen Vater zu wecken, um zu erfahren, warum er ihn herbestellt hatte. Aber der entsetzte Gesichtsausdruck des Lakaien, der ihn eingelassen hatte, als er sagte: »Ich nehme an, es macht Ihnen nichts aus, meinen Vater zu wecken«, hatte ihn bewo-gen, statt dessen sein früheres Zimmer zu beziehen und bis zum Morgen zu warten.
    Und bei ruhigerer Betrachtung wurde ihm auch klar, daß dies das richtige Verhalten gewesen war. Wenn sein Vater ihn nach Hause gerufen hatte, um ihm eine Standpauke zu halten, wäre er nur um so mehr verärgert gewesen, wenn er ihn mitten in der Nacht geweckt hätte.
    Aber er konnte sich auch gar keinen Grund denken, weswegen sein Vater aufgebracht sein könnte. Eigentlich fiel ihm überhaupt nichts Schlimmes ein.
    Natürlich brauchte Jason Malory keinen besonderen Anlaß, um ein Mitglied seiner Familie zu sich zu zitieren.
    Er war der älteste Malory und das Oberhaupt des Clans; und er war es gewöhnt, seine Familie zu sich kommen zu lassen, anstatt umgekehrt, ob er nun einfach ein wenig plaudern oder Informationen weitergeben – oder jemandem eine Standpauke halten wollte. Daß Derek mit anderem beschäftigt sein könnte, vor allem mit einer faszi-nierenden Frau, die gerade jetzt darauf wartete, von ihm geliebt zu werden, interessierte ihn wenig. Wenn Jason jemanden aufforderte, zu ihm zu kommen, mußte man hingehen. So einfach war das.
    Also geduldete Derek sich bis zum Morgen. Bereits eine Stunde nach dem Morgengrauen war er jedoch schon unten und wartete auf seinen

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