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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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Familie. Das neueste Familienmitglied war natürlich der Bräutigam, der jetzt nach der wundervollen Hochzeits-feier wahr und wahrhaftig eingefangen war. Reggie lächelte den Frischverheirateten liebevoll zu. Sie waren ein so schönes Paar. Warren, mit über einsneunzig größer als alle Malorys, mit seinen goldbraunen Haaren und seinen hellgrünen Augen, und Amy, eine wunderschöne Braut ganz in Weiß, mit ihren schwarzen Haaren und ihren kobaltblauen Augen.
    Reggie hatte dieselbe Haar– und Augenfarbe, genau wie Anthony und Jeremy; und wie Melissa, Reggies Mutter, die gestorben war, als Reggie gerade erst zwei Jahre alt war. Sie waren die einzigen in der Familie, die Reggies Urgroßmutter ähnelten. Alle anderen waren blond und grünäugig, nur Marshall und Travis kamen nach ihrer Mutter, Charlotte, mit braunen Haaren und Augen.
    Der Empfang fand in Onkel Edwards Haus am Gros-venor Square statt. Dick, jovial und immer guter Laune, im Gegensatz zu den anderen Onkeln, strahlte Edward vor Stolz und tätschelte seiner Frau Charlotte, die leise vor sich hin weinte, die Hand. Tatsächlich hatte Tante Charlotte die ganze Zeremonie über geweint. Nun ja, Amy war ihr jüngstes Kind – wenn Reggie allerdings darüber nachdachte, hatte Tante Charlotte eigentlich bei allen Hochzeiten geweint.
    Die anderen Vettern und Cousinen Reggies waren im ganzen Raum verstreut. Zu Edwards Kindern gehörten auch Diana und Clare mit ihren Ehemännern und Amys Brüder, Marshall und Travis. Reggies Vetter Derek, Onkel Jasons einziges Kind, unterhielt sich gerade mit ihrem Mann Nicholas und ihren Onkeln Tony und James. Derek und Nicholas waren schon seit ihrer Schulzeit eng miteinander befreundet, lange bevor Reggie Nicholas kennengelernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte. Sie machte sich jedoch jedesmal Sorgen, wenn ihre beiden jüngsten Onkel mit ihrem Mann zusammentrafen.
    Reggie seufzte und fragte sich, ob sie wohl jemals miteinander
    auskommen
    würden.
    Onkel
    Tony
    war
    immer der Ansicht gewesen, Nick sei nicht gut genug für sie, da er als Schürzenjäger galt. Bei Onkel James ging die Abneigung allerdings noch tiefer, da Nick in Onkel James’ Freibeutertagen einen Zusammenstoß auf hoher See mit ihm gehabt hatte. James hatte diese Schlacht verloren, und sein Sohn Jeremy war dabei verwundet worden, wenn auch nicht ernsthaft. Seitdem waren die beiden ständig aneinandergeraten, und bei ihrer
    letzten,
    ernsten
    Auseinandersetzung
    hatte
    er
    Nicholas so zusammengeschlagen, daß er fast nicht zu ihrer Hochzeit hätte kommen können; James war ins Gefängnis
    gekommen
    und
    beinahe
    wegen
    Piraterie
    gehängt worden.
    Natürlich versuchten sie jetzt, wo Nicholas schon seit einigen Jahren zur Familie gehörte, nicht mehr, sich bei jedem Treffen gegenseitig umzubringen. Es war sogar durchaus möglich, daß sie sich mittlerweile mochten, wenn sie es auch nie zugeben würden und ein unbeteiligter Zuhörer sicher auch nie auf diese Idee gekommen wäre. Redeten sie miteinander, dann klang das eher wie bei Todfeinden. Und Reggie bezweifelte nicht eine Sekunde lang, daß sie es genossen, sich gegenseitig zu reizen. Aber das lag in der Familie, vor allem bei den Männern.
    Es war eine bekannte Tatsache, daß die vier Malory-Brüder am glücklichsten waren, wenn sie miteinander streiten konnten, wobei sie allerdings anderen gegenü-
    ber wie ein Mann zusammenstanden. Der Bräutigam und seine vier Brüder waren dafür ein hervorragendes Beispiel, zumindest was Tony und James anging.
    James hatte sich völlig mit ihnen überworfen, weil er ihrer Schwester Georgina so unkonventionell den Hof gemacht hatte – und daß er in der Zeit, als er unter dem Namen ›Der Falke‹ bekannt gewesen war, einige ihrer Schiffe aufgebracht hatte, trug auch nicht gerade zum gegenseitigen Verständnis bei. Sie hatten James zusammengeschlagen und wollten ihn hängen lassen, aber es gelang ihm, zu entkommen und ihnen Georgina direkt unter ihrer Nase zu entführen.
    Als
    kühne
    Amerikaner
    jedoch
    verfolgten
    sie
    ihn
    bis nach England, um ihre Schwester zurückzuholen, mußten dort allerdings feststellen, daß sie sich mittlerweile in ihn verliebt hatte. Und doch war das ein un-günstiger Anfang gewesen. Als die beiden Familien schließlich auf gesellschaftlicher Basis miteinander um-gingen, standen alle Malorys fest hinter James, bis er selbst endlich die amerikanischen Andersons willkommen hieß – wenn auch mit Murren und nur auf Georginas

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